Müllberg

Illegale Mülldeponie stoppt Bau auf Koralm

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Nach der Entdeckung einer ­illegalen Mülldeponie auf der Koralmbahn-Baustelle rechnet die Polizei mit dem Fund weiterer „Altlasten“.

Im Zuge der Bauarbeiten für die Koralmbahn ist auf der steirischen Seite des Großprojekts eine illegale Mülldeponie entdeckt worden. Nach Polizeiangaben wurden alte Reifen, Traktorteile, Kunststoffe, Alteisen und bereits durchgerostete Fässer mit Altöl gefunden, die im Boden vergraben waren.

Illegaler Müll seit 20 Jahren
Die Deponie befindet sich in Wettmanstätten (Bezirk Deutschlandsberg) – justament in jener Gegend, in der sich vor wenigen Wochen Verkehrsminister Werner Faymann und Landeshauptmann Franz Voves selbst ein Bild vom Fortschritt der Koralm-Bauarbeiten machten. Das Areal mit der Mülldeponie gehört den ÖBB, die das Grundstück im September 2006 von einem ehemaligen Landmaschinenhändler ablösten. Dieser soll für den vergrabenen Abfall aber nicht verantwortlich sein, sagt die Polizei. Laut Günter Kügerl von der Polizeiinspektion Preding liege der illegale Müll schon „seit mindestens 20 Jahren“ dort. Der frühere Besitzer des Areals, der die Deponie möglicherweise angelegt habe, sei aber inzwischen verstorben.

Noch mehr Müll. „Die Deponie wird derzeit geräumt und geschaut, ob noch irgendwas tiefer vergraben ist“, erklärt Kügerl. Der Beamte rechnet damit, dass bei den Bauarbeiten noch weitere illegale Müllhalden auftauchen werden. „Wir wissen ja nur von den offiziellen Müllhalden, die im Kataster stehen. Das dürfte aber nicht die einzige illegale Deponie gewesen sein. Da werden wir sicherlich noch auf Öl stoßen – im negativen Sinn.“

Keine Gefahr
Nach ersten Erkenntnissen geht von dem verscharrten Müll keine Gefahr für Mensch und Umwelt aus. Die ÖBB haben die Beseitigung der Deponie veranlasst und werden auch die Kosten dafür übernehmen. Ob sich der Koralmbahn-Bau verzögern könnte, falls weitere unliebsame Überraschungen zutage gefördert werden, wollte auf ÖBB-Seite niemand kommentieren.

Bis 2016 soll die Koralmbahn zumindest einspurig befahrbar sein. 2018 ist die Fertigstellung der Strecke geplant. Das derzeit größte Infrastruktur-Projekt Österreichs kostet rund fünf Milliarden Euro.

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