IS-Prozess in Graz

Jihadisten drohen bis zu 10 Jahre Haft

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Im Mittelpunkt steht ein Prediger, der in Linz einen radikalen Glaubensverein gründete.

Unter strengsten Sicherheitsvorkehrungen startete am Montag in Graz der Prozess gegen sechs mutmaßliche Jihadisten.

Bereits vor der Verhandlung gab es einen Knalleffekt. Denn einer der Angeklagten ist mittlerweile untergetaucht. Sein Verfahren wurde daher ausgegliedert.

Die sechs Verbliebenen – alle gebürtige Türken –, denen das Verbrechen der terroristischen Vereinigung, der kriminellen Organisation und der staatsfeindlichen Verbindung zur Last gelegt wird, mussten sich vor Geschworenen verantworten.

Junge Männer als Krieger für den IS angeworben

Alle Angeklagten stehen in Verbindung zu einem Linzer Glaubensverein. Der Erstbeschuldigte (47), der in Linz und Graz predigte und in Wiener Schulen Religion unterrichtete, soll junge Männer radikalisiert und für den IS rekrutiert haben.

Weiters auf der Anklagebank: der Obmann, der Schriftführer, der Kassier und der Vermieter des Glaubensvereins, ein Emir eines Grazer Glaubensvereins und ein Beschuldigter, der in Linz Korane verteilt und IS-Kämpfer angeworben haben soll. Sie alle sollen den Prediger unterstützt haben. Ihnen drohen zehn Jahre Haft.

Der Staatsanwalt sprach davon, dass „die Glaubensvereine Standort und Stützpunkt des IS in Österreich sind“. Der Prozess ist auf neun Tage angesetzt. Ein Urteil soll Mitte Oktober fallen. Es gilt die Unschuldsvermutung.

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