Laut der steirschen AK sind in den meisten spanischen Erdbeeren Rückstände von Pestiziden. Der Gesetzgeber würde das Problem ignorieren.
Vor Obst aus Ländern wie Spanien, der Türkei oder Italien wird schon länger gewarnt, nun erfahren die Bedenken - zumindest, was Erdbeeren betrifft - amtliche Bestätigung: Spanische Erdbeeren weisen laut einer Untersuchung der steirischen Arbeiterkammer hohe Rückstände an Pestiziden und Azoxystrobin auf. Nur zwei der neun untersuchten Supermärkte verkauften "ungiftiges" Obst.
Als gesundheitsgefährdend eingestuft
Auch wenn die Werte der
einzelnen Pestizide unter den vorgeschriebenen Höchstwerten liegen, wird
durch die Verwendung mehrerer verschiedener Pestizide das Obst als
"gesundheitsgefährdend" eingestuft. In den Proben von Lidl und Merkur wurden
acht bzw. fünf unterschiedliche Schädlingsbekämpfungsmittel nachgewiesen.
Problem vom Gesetzgeber ignoriert
"Das Problem der
Mehrfachrückstände wird zur Zeit vom Gesetzgeber ignoriert", sagte
Lebensmittelchemiker Werner Pfannhauser, Leiter des Labors Analyticum, das
die Untersuchungen im Auftrag der steirischen AK durchgeführt hat. Durch
mehrere Pflanzenschutzmittel würden die einzelnen Werte zwar im Bereich des
Legalen bleiben, seien jedoch in ihrer Gesamtheit genauso gefährlich. Nicht
legal ist allerdings die Probe von Unimarkt: Sie überschritt den
zugelassenen Höchstwert an Azoxystrobin - die Charge wurde als "nicht
verkehrsfähig" aus dem Angebot genommen.
Nur die Erdbeer-Proben von Zielpunkt und Penny waren pestizidfrei und wiesen keine gesundheitsgefährdenden Rückstände auf.