In Wien ist es ein Leichtes, in Fußgängerzonen zu fahren. Diskussion über Schutzmaßnahmen.
Das Auto als tödliche Waffe: Auch in Wien droht ein Horrorszenario wie in Barcelona. Keine Poller oder Steinblöcke halten davon ab, in die Kärntner Straße, eine der belebtesten Fußgängerzonen Wiens, zu fahren.
Das Risiko ist den Sicherheitsbehörden bewusst. Am Ballhausplatz wird gebaut. Bundeskanzleramt und Präsidentschaftskanzlei sollen mit Granitblöcken und versenkbaren Pollern geschützt werden.
Geheimpläne. Und: „Es sind schon Bauaufträge für weitere Sicherungsmaßnahmen erteilt“, sagt Peter Jedelsky von der Wiener Polizei zu ÖSTERREICH. Wo genau, sagt er nicht. „Denn dann wissen die anderen das auch.“ Fest stehe für Jedelsky allerdings: „Wir können nicht alle öffentlichen Straßen mit Pollern absperren.“ Auch Einsatz- und Versorgungsfahrzeuge kämen dann nicht durch.
Cobra-Chef: »Kann nichts endgültig ausschließen«
Innenministeriumssprecher Karl-Heinz Grundböck ist skeptisch: „Zu glauben, dass man nur genug Hindernisse aufbauen muss, dann passiert nichts, ist naiv“, sagt er zu ÖSTERREICH. Es werde „immer die Gefahr geben, dass ein Auto Fußgänger trifft“.
Riesentuscher. Für Cobra-Kommandant Bernhard Treibenreif sind Poller eine gute Schutzmaßnahme für Plätze und Fuzos. „Wenn einer dort einfährt, macht es einen Riesentuscher und man ist gewarnt“, sagt er zu ÖSTERREICH. „Jetzt sieht man diese Wahnsinnigen erst im letzten Moment.“ Ihm ist klar: „Man kann nichts endgültig verhindern. Aber in hochfrequentierten Bereichen ist natürlich zu überlegen, so etwas einzubauen“, so Treibenreif. Er verweist auf die Salzburger Getreidegasse: „Da können sie nicht reinfahren, dort gibt es Poller.“ (baa)