Der geistig Verwirrte wollte "nur Geld wechseln" als er letzten August den Überfall beging. Ein beherzter Angestellter konnte ihn überwältigen.
Unbewaffnet und unmaskiert hat ein serbischstämmiger Tiroler im vergangenen August versucht, eine Bank in Hall zu überfallen, der 31-Jährige wurde allerdings von einem beherzten Angestellten überwältigt. Am Innsbrucker Landesgericht wurde er am Dienstag in eine Anstalt für geistig abnorme Rechtsbrecher eingewiesen. Die Gerichtssachverständige hatte ihn für unzurechnungsfähig erklärt und attestierte bei ihm eine Borderline Persönlichkeitsstörung und Wahnvorstellungen.
Wollte "nur Geld wechseln"
Vor dem Vorsitzenden Richter
Hofer gab der Angeklagte an, dass er den Entschluss zum Überfall "spontan"
getroffen habe. Er habe sich noch in der Schlange angestellt und eigentlich
nur Geld wechseln wollen. "Ich hab den 100 Euro Schein auf den Tisch gelegt,
dann ist mir in den Sinn gekommen, die Bank zu überfallen", sagte er. Zuerst
suchte er noch in seinem Rucksack nach einem Messer. Da er keines fand,
sprang er über den Tresen und schrie "Überfall, Überfall". Rund 3.000 Euro
steckte er sich in die Hosentasche, bevor er von einem Bankangestellten
überwältigt wurde. Nachdem er von der Polizei festgenommen wurde, soll er
auch seinen Vater mit dem Tod bedroht haben.
Psychische Probleme
Der 31-jährige leide schon seit längerem an
psychischen Problemen, schilderte die psychiatrische Sachverständige Karin
Treichl. Wiederholt befand er sich in Behandlung, teils ambulant teils
stationär. Sogar bei einer Wunderheilerin in Serbien, die ihm die Dämonen
austreiben sollte, hatte er Hilfe gesucht. Treichl sah beim Beschuldigten
ein erhöhtes Aggressionspotenzial. Außerdem habe er sich von seinen
Wahnvorstellungen nicht ausreichend distanziert, deshalb sei seine
Gefährlichkeit auch nicht abgeklungen. Der Angeklagte war geständig und mit
dem Urteil einverstanden, damit ist es rechtskräftig.