Der Marokkaner soll sich in Innsbruck mit drei anderen an einer 17-Jährigen vergangen haben. Jetzt musste er an der Hand operiert werden.
Die Unterbringung eines mutmaßlichen Verbrechers auf der Kinderstation der Innsbrucker Klinik hat am Dienstag in Tirol für Aufregung gesorgt. Bei dem Patienten handelte es sich um einen der vier Verdächtigen, die eine 17-jährige Innsbruckerin vergewaltigt haben sollen. Er musste an der Hand operiert werden. Nach dem Eingriff sei auf der Normalstation kein Einzelzimmer mehr frei gewesen, deshalb habe man den Mann kurzfristig einen Stock tiefer in ein freies Einzelzimmer auf der Kinderstation verlegt.
Keine Gefährdung
Es habe zu keinem Zeitpunkt eine Gefährdung
für die Patienten bestanden. Der Verdächtige habe sich in der Aufwachphase
nach einer Operation befunden und sei außerdem am Bett fixiert und von
zumindest einem Justizwachbeamten beaufsichtigt worden. Die Tilak sprach von
einem "absoluten Ausnahmefall".
Bei Patienten aus der Justizanstalt habe oberste Priorität, dass sie in einem Einzelzimmer untergebracht werden. Der Verdächtige hat sich nur kurz auf der Kinderstation befunden, inzwischen liegt er schon wieder auf der Unfallchirurgie.
"Inakzeptabel"
Als "völlig inakzeptabel" bezeichnete
der Landtagsabgeordnete Hannes Rauch (V) die Unterbringung auf der
Kinderstation des verdächtigen Marokkaners. "Wenn eine Verletzung oder
schwere Erkrankung einen Krankenhausaufenthalt notwendig macht, soll der
Verdächtige nach Krems verlegt werden, wo eine geschlossene Anstalt zur
Betreuung der Häftlinge zur Verfügung steht", sagte er.