Ostern im Zeichen des Coronavirus

Unsere ersten (und hoffentlich) letzten Corostern

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Ostern im Zeichen des Coronavirus: Vieles ist anders, manche Branchen profitieren.

Wien. Ostersonntag mit bis zu 26 Grad! In früheren Jahren wäre das ein Grund für lauten Jubel gewesen, heuer ärgern sich wohl viele darüber. Wegen des Coronavirus ist Ostern zwar nicht abgesagt, aber das Feiern wird extrem erschwert. Wir haben „Corostern“: keine Familienfeiern, keine Messen, keine Osterfeuer. Auch die Suche nach Ostereiern darf nur im engsten Kreis zelebriert werden (siehe rechts).

Wir geben um 40 Prozent weniger für Geschenke aus

Shops zu. Eine Studie des Handelsverbands Consumer Check zeigt, dass wir heuer um fast 40 Prozent weniger für Geschenke ausgeben. Bisher waren es 65 Euro pro Person, heuer sind es nur mehr 40 Euro. Hintergrund ist in vielen Familien die Kurzarbeit oder ein Jobverlust aufgrund von Corona.

Außerdem sind die Geschäfte geschlossen, nur in Supermärkten und online kann ge­shoppt werden. Die Liste der Trend-Geschenke ist völlig durcheinandergewirbelt. Bisher waren es Fahrrad, Scooter und Drohne. Heuer freuen sich die Kids über Puzzles, Lego und Computerspiele.

Mehr Fleisch. Völlig neu ist die Lage auch für den Lebensmittelhandel. Corostern beflügelt den Fleischkonsum. Osterfleisch wurde heuer um 20 Prozent mehr verkauft, sagt Rudolf Stückler von der Agrarmarkt Austria (AMA) auf Ö1, „Die Nachfrage ist sehr, sehr gut.“ Begründung: In Lokalen auswärts essen geht derzeit nicht, man konsumiert eben zu Hause. Noch extremer war der Ansturm auf Osterschinken und Geselchtes. Viele Fleischer haben sogar Automaten aufgestellt. Resultat: 200 % mehr verkauft.

Weniger Eier. Überraschend: Ostereier fanden sich heuer weitaus seltener auf Einkaufslisten als früher. In „normalen“ Jahren werden 70 Millionen Eier gekauft, heuer sind es laut AMA kaum 50 Millionen. Grund: Man kaufte sie bisher als beliebtes Mitbringsel bei Einladungen, das fällt heuer weg.

Aus demselben Grund brechen auch die Umsätze der Schokoladen-Produzenten dramatisch ein. Das bestätigen die Traditions-Unternehmen Manner und die Confiserie Heindl, bei der von 20 % weniger Schoko-Verkäufen die Rede ist. Einen originellen Gag ließ sich die Konditorei Gregor im fünften Wiener Bezirk einfallen: Sie verkaufte Osterhasen mit Marzipan-Maske.

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