Nach Medienberichten über Einsatz von "AdBlue-Killern" in osteuropäischen Lkw.
Nach deutschen Medienberichten, wonach bei fast einem Fünftel der osteuropäischen Lkw die Vorrichtungen zur Senkung des Stickoxidausstoßes aus Kostengründen deaktiviert sind, hat das Verkehrsministerium in Wien nun angekündigt, die Abgaskontrollen bei Lkw auf österreichischen Straßen zu verschärfen.
Außerdem weitet die Bundesanstalt für Verkehr (BAV) - eine Dienststelle des Verkehrsministeriums - ihre Abgastests gemeinsam mit der TU Wien von Pkw auf Lkw aus.
Schwerpunkte
Der Schwerpunkt der Überprüfungen liege auf Abschalteinrichtungen, Abgasverhalten und Spritverbrauch, teilte das Verkehrsministerium am Freitag mit. Die ersten Ergebnisse sollen noch im ersten Halbjahr 2017 verfügbar sein.
Anders als bei den Pkw-Kontrollen richten sich die nun angekündigten Lkw-Überprüfungen nicht gegen die Kfz-Hersteller, sondern gegen Speditionsunternehmen, die den Abgasausstoß ihrer Lkw manipulieren.
Verdeckte Recherchen
Durch verdeckte Recherchen des ZDF und Polizeikontrollen in Polen war nämlich bekannt geworden, dass viele Speditionen Geräte ("AdBlue-Killer") einsetzen, die bei den Dieselmotoren ihrer Lkw die Einspritzung des Harnstoffs AdBlue lahmlegen, der den Stickoxidausstoß reduziert. Damit wollen sie sich die Kosten für die Anschaffung von AdBlue sparen. Diese Umrüstung werden heimlich durchgeführt, damit die vermeintlich "sauberen" Lkw ihre Steuer- und Mautvorteile nicht verlieren.