Jahrelang wurde der Schüler am Gymnasium terrorisiert. Jetzt startet der Prozess.
Eine Premiere in Österreich: Erstmals gibt es eine Klage gegen eine Schule und damit gegen die Republik, weil ein Schüler jahrelang gemobbt wurde und die Schule offenbar nicht entschieden dagegen vorgegangen ist. Es geht um die Verletzung der Sorgfaltspflicht und um 21.000 Euro Schmerzensgeld. Ein Vergleichsverfahren im Vorfeld war gescheitert, Mittwoch startete nun der Prozess am Landesgericht in Feldkirch.
Ein Martyrium. Über zwei Jahre lang soll der damalige Unterstufenschüler am Bundesgymnasium an der Gallusstraße in Bregenz systematisch gemobbt worden sein. Etwa mit Müll auf dem Sitzplatz, körperlicher Gewalt und vor allem Psychoterror. Die Folge waren Angstzustände, monatelanger Krankenstand und fachärztliche Behandlung. Auch der Arzt des 16-Jährigen, Hans-Peter Oswald, sieht die Schuld bei der Schule: „Der Fall hätte verhindert werden können. Aber die Schule hat zu wenig unternommen, um den Buben vor den Mitschülerattacken zu schützen.“
Erste Aussagen
Am ersten Prozesstag schilderte der 16-Jährige seine Erlebnisse, danach kamen Zeugen und andere Schüler zu Wort. Ein Urteil steht noch aus. Ebenso ist unklar, wie lange das Verfahren dauern wird.