Mord am Hauptbahnhof

Schwestern-Killer will "endlich wieder kochen"

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21-jähriger Spanier wurde auf Krankenstation verlegt.

Wien. Warum hat der aus Äthiopien stammende Eyob B. seine von derselben spanischen  Familie adoptierte Schwester Eyerus getötet – am Hauptbahnhof in Wien, mit einem Küchenmesser? Seine bisherigen Angaben sind komplett wirr und zeugen von einem echten Drogenproblem. Möglicherweise war er auch zum Tatzeitpunkt in der Nacht auf Mittwoch auf Kokain, eine entsprechende Blutuntersuchung läuft noch.

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Völlig verwirrt

Eyob B. wird derzeit auf der psychiatrischen Krankenabteilung der Justizanstalt behandelt. Der  spanische Staatsbürger wird dort bewacht und von einem Psychiater betreut. Heute Mittag soll die U-Haft über den mutmaßlichen Schwesternmörder verhängt werden.

Bei den Befragungen wirkt er unterdessen weiterhin äußerst verwirrt. Er fragt nur, wie lange er denn noch hier sein muss und wann er denn endlich wieder kochen könnte. Die Schuld für das Gewaltverbrechen schiebt er  allen anderen zu: einer Kollegin an seinem letzten Arbeitsplatz, die ihn gemobbt haben soll, weil er bisexuell ist.  Sein Adoptivvater soll ihn als Kind missbraucht haben, er sei ein „Dämon“, und seine leibliche Tochter Raquel, die am  Hauptbahnhof als geschockte Zeugin dabei war, sei eine „Dämonin“, und eigentlich wollte er auf sie losgehen und nicht auf Eyerus (25) – was insofern unschlüssig ist, weil er neunmal auf die dunkel- und eben nicht auf hellhäutige 32-jährige Schwester Raquel einstach. Es gilt die Unschuldsvermutung.

Wie berichtet, soll Eyob (eines von 4 Adoptivkindern der gläubigen NGO-Familie E. in der Provinz Navarro) von Anfang an ein Problemfall gewesen sein, der auch schon wegen Gewalt verurteilt und in einem Kinderheim gewesen sein soll.

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Gutachter. Nicht zuletzt aufgrund seiner wirren Reden, und auch wegen seines Auftretens (im Verhör zog er sich plötzlich aus, um seinen muskulösen Körper zu zeigen) ist er nun in überwachter Einzelhaft. Als Rechtsvertretung hat er jetzt die Star-Anwältin, die davon überzeugt ist, dass „hier eindeutig ein Gutachter gefordert ist, den Geisteszustand meines Mandanten zu überprüfen“.

Astrid Wagner
© ÖSTERREICH/ Artner
Star-Anwältin Astrid Wagner übernahm Verteidigung. 

(kor)

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