Kundgebung vor Botschaft in Hietzing

Abtreibungsverbot in Polen: Hunderte bei Demo in Wien

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Rund 400 Frauen und Männer zeigten sich bei einer Kundgebung vor der polnischen Botschaft - ganz Corona-konform mit Masken - mit den Frauen in Polen solidarisch.

Am Rondo Dmowskiego im Zentrum von Warschau ging am Freitagabend zur Hauptverkehrszeit gar nichts mehr. Dicht gedrängt standen Demonstranten auf dem riesigen Verkehrskreisel, mehrere große Straßen musste die Polizei absperren. Von drei Sammelpunkten aus sind die Menschen hierher gelaufen, sie trugen Plakate mit den Aufschriften "Mein Körper, meine Wahl" und "Ich möchte sicher gebären, nicht für eine Idee". Manche zündeten bengalische Feuer.

Die Organisation "Allpolnischer Frauenstreik" hatte zu einem zentralen Protestmarsch durch die Hauptstadt gegen eine Verschärfung des Abtreibungsrechts aufgerufen. Mehrere zehntausend Demonstranten seien es gewesen, twittert der Warschauer Vize-Bürgermeister Pawel Rabiej. Der Marsch sollte ein Höhepunkt der Demonstrationen sein, die Polen seit Tagen erschüttern. In der vergangenen Woche hatte das Verfassungsgericht entschieden, dass Frauen auch dann nicht abtreiben dürfen, wenn ihr Kind schwere Fehlbildungen hat. Dies kommt de facto einem Abtreibungsverbot gleich.

Demo auch in Wien

Um sich mit den Frauen in Polen solidarisch zu zeigen, protestierten am Freitagabend auch in Wien rund 400 Frauen und Männer - Corona-konform mit Mund-Nasen-Schutz - gegen das Verbot. Sie versammelten sich vor der polnischen Botschaft in Hietzing und machten mit Plakataufschriften wie "Ich wünschte ich könnte meine Regierung abtreiben", deutlich, wie sie zu der Entscheidung des Verfassungsgerichts stehen. Die Kundgebung verlief ohne Zwischenfälle.

Abtreibungsverbot in Polen: Hunderte bei Demo in Wien
© TZOE/Konarzewski
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