Aufregung in Wien

Behinderte soll 1.129 Euro an Stadt zurückzahlen

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Schock für Hunderte Schwerstbehinderte in Wien – FSW verlangt Geld zurück.

Melanie B. (Name von der Redaktion geändert) ist schwerbehindert und auf die finanzielle ­Unterstützung des Fonds Soziales Wien angewiesen. Jetzt fiel sie aus allen Wolken. Ein Schock-Brief des Fonds Soziales Wien flatterte ihr ins Haus.

Rückforderung. Der Titel: „Rückforderung ausbezahlter Beträge“. Die Dame sollte für den „Leistungszeitraum März bis Dezember 2011“ Fördergeld zurückzahlen – die stolze Summe betrug 1.129,40 Euro. Besonders schlimm für finanziell schlechter Gestellte: Die Zahlungsfrist betrug genau fünf Tage. Wie soll ein behinderter Mensch so schnell einen vierstelligen Betrag auftreiben?

Behinderte soll 1.129 Euro an Stadt zurückzahlen
© oe24

Hunderte Fälle. Völlig entnervt rief die Frau beim Fonds Soziales Wien an – und erfuhr Unglaubliches: Es habe schon 500 Anrufe gegeben. Eine IT-Umstellung habe das Serien-Versehen ausgelöst. Sie solle sich beruhigen und werde eine Stornierung erhalten – möglicherweise aber erst in zwei Monaten …

„Soll ich mich nach diesem Chaos darauf verlassen, oder werde ich beim nächsten IT-Fehler gepfändet?“, fragt sich die verärgerte Wienerin.

Auch Wiens ÖVP-Chef Gernot Blümel reagiert empört: „Leider ist das typisch für das Sozial- und Gesundheitswesen im rot-grünen Wien: Unprofessionalität, Chaos und Schlamperei. Eine große Zahl an Menschen wird in höchstem Maße verunsichert. Eine offizielle Entschuldigung muss das Mindeste sein! Vor allem braucht es endlich Professionalität.“

FSW entschuldigt sich. Auf Anfrage von ÖSTERREICH erklärte man im FSW: „Diese Rückforderung ist nichtig. Es war ein IT-Fehler. Bisher sind rund 10 Fälle aufgetaucht, die so lange zurückliegen. Wir werden die Kunden kontaktieren und alles klären.“
Josef Galley

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