Die Anklage ist so schrecklich, dass die Eltern den Ausschluss der Öffentlichkeit von allen sieben Prozesstagen fordern. Nach Verlesung der Anklage sollen alle Kiebitze den Gerichtssaal verlassen.
Wien. In knapp drei Wochen und mehr als ein Jahr nach der abscheulichen Tat ist es so weit. Dann startet am Wiener Landesgericht in Saal 303 im 3. Stock der Prozess gegen jene drei Afghanen, die eine 13-Jährige per Instagram nach Wien lockten, sie mit acht Ecstasy-Tabletten – sieben davon dürften sie ihr heimlich verabreicht haben – wehrlos machten und das Mädchen stundenlang vergewaltigten.
Laut 16-seitiger Anklage filmten die drei Asylwerber das abscheuliche Sexualverbrechen mit Handykameras und luden die Filme in die Cloud hoch. Als die Peiniger bemerkten, dass Leonie nicht mehr reagierte, sollen sie ihr zunächst Zitronensaft eingeflößt und sie geduscht haben. Als sie realisierten, dass das Kind tot war, trugen sie die Leiche aus der Wohnung und lehnten sie auf einem nahen Grünstreifen gegen einen Baum.
In Kauf genommen, dass Opfer sterben könnte
Flucht. Verhandelt wird ab 27. 9. an insgesamt sieben Prozesstagen wegen Vergewaltigung mit Todesfolge und schweren sexuellen Missbrauchs einer Unmündigen, wobei nicht nur Hinterbliebenen-Anwalt Florian Höllwarth lieber eine Mordanklage gesehen hätte.
Denn: Wer einen Teenie mit derartig viel Drogen betäubt, muss in Kauf nehmen, dass das Opfer daran sterben könnte. Außerdem hätte eine Anklage (und eine Verurteilung) wegen Mordes eine ganz andere symbolische Wirkung.
Doch auch so drohen den drei teils mehrfach vorbestraften Afghanen mehrjährige Haftstrafen. Der Älteste, der nach England geflohen war, kann bis zu lebenslang ausfassen, die beiden anderen, da sie noch junge Erwachsene sind, erwarten bis zu 20 Jahre Gefängnis. Sofern die rechtssprechende Justiz nicht wieder Milde zeigt. Die Eltern von Leonie hoffen jedenfalls auf volle Härte, wollen aber die Öffentlichkeit vom Prozess ausschließen: Es sei ohnehin schon viel zu viel bekannt, was ihrer Tochter an Abscheulichkeiten widerfahren war.
Roland Kopt