Chronik

Fall Leonie: So verlogen ist das 1. Geständnis

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Nachdem der erste Angeklagte schon mit einer unfassbaren Aussage glänzte, legte der zweite ebenso rotzfrech nach. 

Wien. Harte Nerven brauchen nicht nur die Angehörigen der getöteten Leonie – die am zweiten Prozesstag zur Verhandlung wollten, es aber dann nervlich nicht packten und wieder heim nach Tulln fuhren. Sie wollen einen Ausschluss der ­Öffentlichkeit – zu viele schreckliche Details werden wieder und wieder vor den Vorhang gezerrt; dazu kommen die Aussagen der Angeklagten, die an Unverfrorenheit kaum zu überbieten sind. Wie berichtet, meinte am ersten Prozesstag der 23-jährige Zubai über Leonie (13), dass er nicht wusste, wie jung sie sei und dass sie mit ihm freiwillig schlief, weil sie ein Mädchen sei, die für Geld alles macht. Der Rest sei einfach „passiert“ – die Entschuldigung an die Eltern klang einstudiert.

„Nicht meine Freundin.“ Der zweite Verdächtige, der Wohnungsmieter Haji (20) ändert(e) offenbar regelmäßig seine Aussagen – am 2. Prozesstag versprach er „heute die Wahrheit zu sagen“. Daraufhin bekennt er sich schuldig – sein Anwalt hatte im Vorfeld überhaupt angekündigt, dass ein Geständnis kommt – dann aber sagt er über die Vorwürfe gegen ihn: „Stimmt nicht“.

Er wusste zwar, dass Leonie unter 17 war, habe aber alle Geschehnisse verschlafen: „Sie war ja nicht meine Freundin.“ Und fügt hinzu: „Ich habe Leonie nicht vergewaltigt. Wenn sie am Leben wäre, könnte sie das hier bestätigen.“ Man kann auf die Aussagen des hauptbeschldigten dritten Täters (19) nur gespannt sein … 

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