Die Täter gaukeln vor, dass ein Einbruch bevorsteht, und holen das Vermögen der Opfer ab.
Freitag musste sich ein mutmaßlicher Betrüger (38), der zu einer Telefontrickbande, die Pensionisten in ganz Österreich seit rund 2,5 Jahren um ihre Ersparnisse brachte, in Wien vor Gericht verantworten.
Die Bande hatte es vor allem auf betagte Seniorinnen abgesehen. Dabei gaben sich die Täter am Telefon als Kriminalbeamte aus und sagten den Opfern, dass Einbrecher ausgeforscht wurden, die auch sie als Ziel auserkoren hätten.
Dann boten die Betrüger an, Geld und Wertsachen abzuholen und solange aufzubewahren, bis die Bande gefasst werde.
Fake-Ausweise
Während der Haupttäter in seiner Heimat Türkei untertauchte und für die heimische Justiz nicht greifbar ist, gab der 38-Jährige (vertreten von Anwalt Nikolaus Rast) vor Gericht zu, das Geld mit gefälschten Polizeiausweisen abgeholt zu haben, da er aufgrund seiner Drogensucht Schulden habe. „Es waren meist Frauen über 80. Sie haben mir leidgetan, es war mir unangenehm, das zu machen. Ich habe immer gehofft, die Frauen kriegen keinen Herzinfarkt“, sagte der Angeklagte.
Hunderte Coups
Insgesamt werden der Bande Hunderte Betrügereien mit einem Gesamtschaden von 4,5 Mio. Euro angelastet. Der Prozess wurde auf 15. Oktober vertagt. Es gilt die Unschuldsvermutung. (kuc)