Die Masche des Beschuldigten laut den Ermittlern: Er habe als Botschafts- bzw. Konsulatsmitarbeiter Zugang zu solchen geschwärzten Scheinen, die mittels chemischer Reinigung wieder entfärbt werden könnten.
Wien. Mit einem alten Trick - schwarz eingefärbte, angebliche Banknoten sollten "weißgewaschen" werden -, ist ein 42-Jähriger in Wien auf der Suche nach gutgläubigen Opfern gewesen. Dass ihm niemand auf den Leim gehen konnte, liegt nicht zuletzt an den Ermittlern des Landeskriminalamts, Außenstelle Zentrum Ost (Gruppe Goldnagl), die dem Mann mit Bundeskriminalamt und Cobra rechtzeitig das Geschäft vermasselten.
Der Beschuldigte wurde bereits im Mai festgenommen und landete in U-Haft, demnächst stehe die Hauptverhandlung bei Gericht an, sagte Polizeisprecher Philipp Haßlinger der APA. Die Masche des Beschuldigten laut den Ermittlern: Er habe als Botschafts- bzw. Konsulatsmitarbeiter Zugang zu solchen geschwärzten Scheinen, die mittels chemischer Reinigung wieder entfärbt werden könnten. Interessenten sollten in den "Reinigungsprozess" einen hohen fünfstelligen Geldbetrag investieren. Den würden sie nach erfolgreicher Entfärbung "gewinnbringend" zurückbekommen.
Tatverdächtiger wollte Echtgeld gegen Falschgeld tauschen
"Der Tatverdächtige gab gegenüber den Interessenten an, dass er die Beimengung von Echtgeld für diese chemische Reinigung benötigt, da ansonsten dieser Prozess nicht durchführbar sei", schilderte der Sprecher. "Tatsächlich wollte der Tatverdächtige aber das vom Interessenten übergebene Echtgeld im Zuge des vermeintlichen Umwandlungsprozesses gegen Falschgeld tauschen und so die Interessenten schädigen." Bei einer "Geldübergabe" wurde der aus Kamerun stammende Mann, der sich seit mehr als zehn Jahren in Österreich legal aufgehalten haben dürfte - er arbeitete u.a. als Lieferant oder Botenfahrer -, dann festgenommen.
Bei seiner Festnahme hatte er einen gefälschten französischen Reisepass mit völlig falscher Identität bei sich. Hausdurchsuchungen, u.a. an seiner Wohnadresse sowie an jener eines noch auf freiem Fuß befindlichen möglichen Komplizen, beförderten insgesamt 12.000 gefälschte Banknoten mit einem Nennwert von rund eineinhalb Millionen Euro zutage. Die Nationalbank attestierte den "Blüten" durchaus "Tauglichkeit" für Betrügereien. Zudem fand sich auch einiges an schwarz eingefärbtem Falschgeld.