''Sie sind ein IS-Mann. Davon sind wird überzeugt'' – sagte der Richter – und sprach ein denkbar mildes Urteil.
Wien. Am Wiener Landesgericht ist am Dienstag nach drei Verhandlungstagen ein Kontaktmann des Attentäters von Wien, der am 2. November 2020 in der Innenstadt vier Passanten getötet hatte, verurteilt worden. Der Mann wurde aber gleich im Anschluss enthaftet.
Der 24-Jährige aus St. Pölten, der laut Anklage dem Attentäter bei mehreren Treffen in seiner WG das geistige Rüstzeug geliefert haben soll, fasste (nicht rechtskräftig) wegen Teilnahme an einer terroristischen Vereinigung eine Freiheitsstrafe von 19 Monaten aus – die mildest mögliche Bestrafung. Für radikale Anführer sind bis zu 15 Jahre, für Mitglieder bis zu 10 Jahre möglich.
Auf freien Fuß gesetzt wurde der IT-Techniker und Salafist weil er vor der Verhandlung zwei Jahre in U-Haft gesessen war – wobei er da als so gefährlich galt, dass er durchgehend in Isolationshaft saß. Die restlichen fünf Monate ergeben sich aufgrund einer alten Bewährungsstrafe wegen Fahrrad-Seriendiebstahls, die jetzt wegen der neuerlichen Verurteilung schlagend wurden.
Schlusswort. Der 24-Jährige hatte sich in seinem Schlusswort klar vom Anschlag in Wien distanziert und um einen Freispruch ersucht: „Der Gott, an den ich glaube, geht nicht durch die Straßen und tötet Menschen.“