Freier wollte Opfer Kehle durchschneiden

Kampfsportler stach in Wien auf Prostituierte ein

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Die Liebesdienerin über­lebte nur, weil ihr eine Mitbewohnerin zu Hilfe eilte.

 

Ein 22-jähriger gebürtiger Tscheche, der im Jahr 2018 zu seiner Mutter in die Obersteiermark übersiedelte, stand Donnerstag in Wien wegen versuchten Mordes vor Gericht.

Der Angeklagte hatte sich am 31. Mai für den nächsten Tag mit drei Prostituierten in Wien Dates ausgemacht, wobei es sich bei zwei von ihnen um Transsexuelle handelte. „Sie kommen mir interessant vor. Sie sind anders. Sie fühlen sich nicht wohl in ihrem Körper“, erklärte Alexandr P. dem Richter.

Nach dem ersten Date bat der 22-Jährige die Liebesdienerin, kurz die ­Augen zu schließen, weil er ihr etwas schenken ­wolle. Als die Frau im Spiegel sah, dass der Angeklagte ein Messer zog, schaffte sie es, ihn aus dem Zimmer zu verjagen. Das zweite Date ließ der Angeklagte platzen, da er sich von Leuten, die vor dem Fenster im Garten ­saßen, gestört fühlte.

Transsexueller mehrmals Messer in Kopf gerammt

Beim dritten Treffen mit einer 34-Jährigen soll der Freier die Transsexuelle massiert, dabei ein Messer gezogen und versucht ­haben, ihr die Kehle durchzuschneiden. Als die Frau um Hilfe schrie, soll ihr der Tscheche mehrmals ins Gesicht, Kopf und Oberkörper gestochen und ihr das Messer, als sie flüchtete, in den Rücken gerammt haben. „Er hat mich überall aufgeschnitten, mein Leben zerstört“, schilderte das Opfer.

Eine Mitbewohnerin dürfte der Prostituierten das Leben gerettet haben. Sie eilte der Schwerverletzten zu Hilfe, stellte sich dem Täter in den Weg und wurde ebenfalls attackiert. Vor Gericht sprach der laut Gutachten potenzielle Serientäter, der auch Taekwondo-Kämpfer ist, von „reiner Selbstverteidigung“. Die Staatsanwaltschaft beantragte die Einweisung in eine Psycho-Anstalt. Der Prozess ­wurde vertagt. Es gilt die Unschuldsvermutung.

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