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14 Festnahmen nach Terror in Wien - alle Infos zum Attentat

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Vier Zivilisten und Attentäter ums Leben gekommen ++ Wohnung von Terroristen mit Sprengstoff geöffnet und Hausdurchsuchung durchgeführt 

Der erschossene Attentäter von Wien war 20 Jahre alt, Doppelstaatsbürger mit nordmazedonischen Wurzeln und nach einer Verurteilung wegen terroristischer Vereinigung im Dezember vorzeitig aus dem Gefängnis entlassen worden. Das gab Innenminister Karl Nehammer (ÖVP) am Dienstag bekannt. Nach dem Anschlag von Montag sind bisher vier Todesopfer zu beklagen. Die Bundesregierung beschloss eine dreitägige Staatstrauer.
 
Das Innenministerium nannte den Namen Kujtim Fejzulai. Es habe sich bei ihm zweifelsfrei um einen Anhänger der radikalislamistischen Terror-Miliz "Islamischer Staat" (IS) gehandelt. Er wurde am 25. April 2019 zu 22 Monaten Haft verurteilt, weil er versucht hatte, nach Syrien auszureisen, um sich dort dem IS anzuschließen.
 
Am 5. Dezember 2019 wurde er vorzeitig bedingt entlassen - er galt als junger Erwachsener und fiel damit unter die Privilegien des Jugendgerichtsgesetzes (JGG). Von Polizeikräften erschossen wurde der 20-Jährige Montagabend in der Nähe der Ruprechtskirche, teilte der Innenminister mit.

18 Hausdurchsuchungen

Wie Nehammer im Gespräch mit der APA darlegte, fanden umfangreiche Großrazzien im Umfeld des Täters statt. Konkret wurden 18 Hausdurchsuchungen vorgenommen und mehrere Personen festgenommen. Der Attentäter besaß neben der österreichischen auch die nordmazedonische Staatsbürgerschaft. "Er war mit einer Sprengstoffgürtel-Attrappe und einer automatischen Langwaffe, einer Faustfeuerwaffe und einer Machete ausgestattet, um diesen widerwärtigen Anschlag auf unschuldige Bürgerinnen und Bürger zu verüben", erklärte der Innenminister. Unklar bleib weiter, ob es Mittäter gab oder nicht.
 
Die österreichische Bundesregierung beschloss in einer Sondersitzung eine dreitägige "Staatstrauer". Bis inklusive Donnerstag werden die öffentlichen Gebäude mit Trauerbeflaggung versehen. Für Dienstag 12 Uhr war eine Schweigeminute geplant, in ganz Wien sollten laut katholischer Kirche die Kirchenglocken läuten. In den Schulen will man am Mittwoch zu Unterrichtsbeginn der Todesopfer gedenken, ging aus dem Ministerratsvortrag hervor.

"Anschlag auf die Freiheit"

Das Attentat bezeichnete die Regierung als "Anschlag auf die Freiheit und Demokratie". Man werde mit allen verfügbaren Kräften an der weiteren Aufklärung der Situation arbeiten. Und: "Die Republik Österreich und wir als Bundesregierung werden die Freiheit, die Demokratie und die Werte unseres Zusammenlebens entschlossen und mit allen gebotenen Mitteln verteidigen. Darüber hinaus werden wir mit unseren internationalen Partnern und Freunden gemeinsam gegen Terrorismus und Extremismus ankämpfen."
 
Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) wandte sich in einer Rede an die Bevölkerung. Er sprach von einem Anschlag aus "Hass auf unser Lebensmodell" und einem "Kampf zwischen Zivilisation und Barbarei".

7 Opfer in Lebensgefahr

Der Gesundheitszustand des bei dem terroristischen Anschlag verletzten Polizisten war Dienstagfrüh weiterhin kritisch, aber stabil. In den Wiener Krankenhäusern wurden 17 Menschen versorgt. Seitens der Polizei standen anschlagbezogen 1.000 Polizisten im Dienst, wobei Beamte aus Niederösterreich und dem Burgenland beigezogen wurden. Die städtische Infrastruktur und öffentliche Räume wurden gesichert, zum Objektschutz stellte das Bundesheer 75 Soldaten ab.
 
Video zum Thema: Statement von Karl Nehammer

Sturmgewehr, Pistole und Machete

Der mit einem automatischen Sturmgewehr, einer Pistole und einer Machete bewaffnete und bereits identifizierte Attentäter hatte laut dem Innenminister auch eine Attrappe eines Sprengstoffgürtels getragen. Noch in der Nacht wurde seine Wohnung mit Sprengstoff geöffnet und eine Hausdurchsuchung durchgeführt. Die Frage, ob sich bei einer von Zeugen wahrgenommenen Detonation in der Nacht in Simmering, um diese Wohnungsöffnung gehandelt haben könnte, wurde vom Innenminister nicht verneint.
 
Die Wiener Innenstadt war in den Morgenstunden wieder mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreichbar. Die Schulen befanden sich in ganz Wien im "Notbetrieb". Die Schulpflicht wurde in Absprache mit dem Innenministerium für den Dienstag aufgehoben.
 
Video zum Thema: Reporter berichtet von Simmering
 
Der Angriff hatte gegen 20 Uhr im belebten Ausgehviertel Bermuda-Dreieck in der Wiener Innenstadt begonnen, in dem kurz vor Beginn neuer Corona-Ausgangssperren und bei lauem Wetter viele Menschen unterwegs waren. Nach dem ersten Notruf bei der Polizei und dem Eintreffen der Einsatzkräfte kam es in weiterer Folge zu Schießereien zwischen der Polizei und dem oder den Täter/n.
 
Am Bundeskanzleramt und der Präsidentschaftskanzlei wurden Dienstagfrüh die Flaggen auf Halbmast gesetzt. Auch an allen Ministerien und öffentlichen Gebäuden war das der Fall. National und international zeigten sich Politiker entsetzt über den blutigen Anschlag und erklärten sich solidarisch mit Österreich. Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) bedankte sich bei den Einsatzkräften und kondolierte den Angehörigen der Opfer.
 
Video zum Thema: Getöteter Attentäter war IS-Sympathisant

Schüsse an insgesamt sechs Tatorten

Terror-Angriff Wien | An diesen Orten schlugen Attentaeter zu
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× Terror-Angriff Wien | An diesen Orten schlugen Attentaeter zu
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 21:49

Ruf sieht keine Versäumnisse der Polizei im Vorfeld

In der Debatte über mögliche Fehler oder Versäumnisse im Vorfeld des Wiener Terroranschlags hat der Generaldirektor für die öffentliche Sicherheit, Franz Ruf, Vorwürfe gegen die Polizei oder das Bundesamt für Verfassungsschutz und Terrorismusbekämpfung (BVT) zurückgewiesen. Mit der gerichtlichen Verurteilung des (erschossenen) Täters sei die Justiz hauptzuständig gewesen - auch für die Zeit nach der vorzeitigen Entlassung. Der Täter habe offenbar alle Beteiligten getäuscht.

Er habe sich nach seiner bedingten Entlassung "geläutert gezeigt", habe alle Auflagen - nämlich Bewährungshilfe und Deradikalisierungsprogramm - "offenbar punktgenau eingehalten". Zuständig gewesen sei für all das die Justiz, das Gericht habe die Maßnahmen vorgeschrieben, zwei Vereine (Neustart und DERAD) hätten sie durchgeführt.

Die Polizei habe hier keine Zuständigkeiten, erklärte Ruf im ORF-"Report", warum die Polizei den Mann trotz einschlägiger Verurteilung nicht am Radar hatte. Die Polizei bräuchte für ein Einschreiten die Zustimmung des Rechtsschutzbeauftragten oder die Verfügung eines Gerichts.

 20:20

Ludwig für Konsequenz bei Gefährdern

Für mehr Konsequenz bei der Aberkennung der österreichischen Staatsbürgerschaft im Falle einer Doppelstaatsbürgerschaft - wie im Fall des 20-Jährigen Wien-Attentäters - hat sich der Wiener Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) in einem Interview in der ORF-Sendung "Wien heute" ausgesprochen. Entsprechende Rechtsgrundlagen gelte es bei Notwendigkeit zu setzen, so Ludwig. Auch stelle sich die Frage nach weiteren Terrorverdächtigen.

 19:45

Innenministerium überprüft IS-Bekennerschreiben

Das Innenministerium überprüft nun das Bekennerschreiben. Es könne noch nicht gesagt werden, ob es echt ist oder nicht, hieß es gegenüber der APA. Der IS hatte am Dienstag auf seiner Plattform Nashir News sowie auf dem Messaging-Dienst Telegram erklärt, dass ein "Soldat des Kalifats" die Attacke in der Wiener Innenstadt verübt hatte.

 19:01

+++ BREAKING NEWS +++ IS bekennt sich zum Terror-Attentat in Wien

Die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) hat den Anschlag in Wien mit vier Todesopfern und 22 teils schwer Verletzen für sich reklamiert. Ein "Soldat des Kalifats" habe die Attacke mit Schusswaffen und einem Messer verübt und am Montagabend in der Innenstadt rund 30 Menschen getötet oder verletzt, darunter auch Polizisten, teilte der IS am Dienstag auf seiner Plattform Nashir News mit.

Auch aus einer IS-Erklärung auf dem Messaging-Dienst Telegram ging am Dienstagabend das Bekenntnis der extremistischen Organisation hervor. Hinweise zur Untermauerung der Erklärung gab es allerdings nicht.

Der Attentäter wurde von der Polizei erschossen. Nach dem Blutbad wurden 14 Menschen aus seinem Umfeld vorläufig festgenommen und 18 Wohnungen durchsucht.

 18:43

Großbritannien erhöht Terrorwarnstufe

Nach den Anschlägen in Frankreich und Wien hat Großbritannien seine Terrorwarnstufe erhöht. "Das ist eine Vorsichtsmaßnahme und beruht nicht auf einer konkreten Bedrohung", schrieb die britische Innenministerin Priti Patel am Dienstag auf Twitter. Die Maßnahmen wurde ergriffen, nachdem in Wien am Montag ein Angreifer vier Menschen tötete und etliche weitere verletzte. Die Regierung stufte die Taten als Terror ein.

Auch in Frankreich kam es in den vergangenen Wochen mehrfach zu tödlichen Angriffen. Das britische Terrorabwehrzentrum stufte die Bedrohungslage für Großbritannien nun von "substanziell" zu "ernst" hoch - das bedeutet, dass terroristisch motivierte Angriffe für "sehr wahrscheinlich" gehalten werden. Es ist die vierthöchste von fünf Stufen. Großbritannien ist in den vergangenen Jahren immer wieder von schweren Anschlägen heimgesucht worden.

 18:42

StA: 14 Festgenommene noch nicht in U-Haft

Die 14 Personen aus dem Umfeld des getöteten Wiener Attentäters sind noch nicht in U-Haft. Es gebe noch keine Anträge der Staatsanwaltschaft darauf, denn sie würden immer noch von der Polizei einvernommen - und seien somit auch noch nicht in die Justizanstalt eingeliefert, erklärte die Sprecherin der StA Wien, Nina Bussek, am Dienstag auf Nachfrage der APA. Innenminister Karl Nehammer (ÖVP) hatte von Untersuchungshaft für alle 14 berichtet.

Für die Verhängung der U-Haft ist auch noch viel Zeit: Die nach dem Anschlag in der Nacht auf Dienstag Festgenommenen werden zunächst von der Polizei einvernommen - und müssen erst binnen 48 Stunden nach der Festnahme in die Justizanstalt eingeliefert werden. Und dann beginnt einen neuerliche 48-Stunden-Frist - in der zunächst der Staatsanwalt entscheiden muss, ob er U-Haft beantragt. Tut er dies, muss binnen dieser 48 Stunden auch der Richter die Entscheidung über diesen Antrag treffen.

 18:21

Experte: "Anschlag war nur eine Frage der Zeit"

Dass es zu einem Anschlag in Wien kommt, war "nur eine Frage der Zeit", meint der Islamwissenschafter Rüdiger Lohlker. "Erwartbar war es, aber nicht wann", sagte er am Dienstag gegenüber der APA. Bei den Maßnahmen zur Deradikalisierung von Jihadisten stehe Österreich gar nicht so schlecht da, so der Experte, sieht aber Verbesserungspotenzial bei der Begleitung nach der Haftentlassung und der Finanzierung der vorhandenen Initiativen zur Prävention und Deradikalisierung.

"Der Hausverstand sagt, dass wir bisher Glück gehabt haben, dass in Wien nichts passiert ist, wenn wir bedenken, dass wir eine große Anzahl an Ausreisenden nach Syrien gehabt haben", sagte der Professor der Universität Wien. Das jihadistische Milieu sei größer als die rund 90 Rückkehrer aus Syrien, aber das bedeute nicht, dass alle unmittelbar gefährlich seien. Es sei auch unmöglich, hundertprozentige Sicherheit zu erhalten, betont Lohlker.

So sei es bei jeder vorzeitigen Entlassung möglich, dass jemand das System austricksen würde, indem er lüge. "Solche Systeme haben ihre Grenzen. Auch die islamische Gefängnis-Seelsorge ist auf ihr Gefühl und ihre Menschenkenntnis angewiesen", so der Experte. Es gebe durchaus zahlreiche ernst zu nehmende Initiativen zur Deradikalisierung in den Haftanstalten und zur Prävention bei Jugendlichen. "Mehr wäre aber besser", meint Lohlker, und die Initiativen hätten immer wieder das Problem, das ihnen die längerfristige Finanzierung fehle. Bedarf sieht der Experte auch bei der Frage, wie Jihadisten nach der Haft begleitet würden. Da bräuchte es eine Art Supervision.

 17:45

Geschäfte in der Innenstadt sperren morgen wieder auf

Nachdem aufgrund des Anschlags in Wien am Montagabend heute, Dienstag, so gut wie alle Geschäfte in der City geschlossen geblieben sind, wird am Mittwoch wieder aufgesperrt. "Wir lassen uns nicht in die Knie zwingen", sagte Wirtschaftskammer-Handelsspartenobmann Rainer Trefelik am Abend im Gespräch mit der APA. "Wir müssen als Wien wieder aufstehen." Von der Polizei habe es die entsprechende Information gegeben, dass die Lage sicher sei, um aufzusperren.

Heute blieben etwa 90 Prozent aller Geschäfte in Wien - Innere Stadt geschlossen, nachdem gestern Abend bei einem Anschlag in der City vier Menschen getötet worden waren. Laut Trefelik gehe es ebenso um ein Signal, auch wenn alleine aufgrund des Lockdowns weniger Menschen unterwegs sein werden. "Wir zeigen Flagge", so der Wirtschaftskämmerer.

 17:31

Polizei verhaftet zwei Schweizer (18 und 25) in Winterthur

Polizeiliche Ermittlungen führten zur Identifizierung eines 18- und eines 24-jährigen Schweizers. Die beiden Männer konnten am Dienstagnachmittag in Winterthur verhaftet werden. Inwiefern es eine Verbindung zwischen den beiden Verhafteten und dem mutmaßlichen Attentäter gab, ist zurzeit Gegenstand der laufenden Ermittlungen.

 17:27

Deutsche Staatsangehörige ist eines der Opfer

Bei dem Terroranschlag in Wien ist auch eine Deutsche getötet worden. "Wir haben jetzt die traurige Gewissheit, dass auch eine deutsche Staatsangehörige unter den Opfern des Angriffs in Wien ist", teilte der deutsche Außenminister Heiko Maas am Dienstag in Berlin mit.

 17:12

Kickl hinterfragt Rolle des Verfassungsschutzes

ie FPÖ hinterfragt in Zusammenhang mit dem Anschlag in Wien die Rolle des Verfassungsschutzes. Man müsste davon ausgehen, dass ein bekannter Dschihadist unter genauer Beobachtung durch den Geheimdienst steht, stellte Klubobmann Herbert Kickl am Dienstag in den Raum. Kickl fordert auch einen Schwenk in der Asylpolitik und sieht freiheitliche Positionen nun gerechtfertigt:

Das Innenministerium werde sich in der kommenden Zeit einige Fragen gefallen lassen müssen, meinte Kickl, der bis zur Ibiza-Affäre selbst Ressortchef war. Er will unter anderem wissen, ob der Täter und dessen Umfeld tatsächlich unter Beobachtung standen und wenn ja, welche Erkenntnisse daraus gezogen wurden. Bemerkenswert ist für den Freiheitlichen vor allem, wie schnell es nach dem Attentat Hausdurchsuchungen und Verhaftungen gegeben hat.

Ebenso will der FPÖ-Klubchef wissen, warum der Mann nicht vor der Tat "aus dem Verkehr gezogen" wurde, was er auch zum Thema im Nationalen Sicherheitsrat am Mittwoch machen will.

 16:44

Morgen wieder normaler Schulbetrieb geplant

Am Mittwoch ist laut Bildungsministerium und -direktion vorbehaltlich anderer Vorgaben aus den Sicherheitsbehörden wieder ein normaler Schultag an den Wiener Schulen geplant. Dann oder am Tag darauf soll auch der "Übergangstag" an AHS-Oberstufen, Berufsbildenden Mittleren und Höheren Schulen (BMHS) bzw. Berufsschulen vor dem Wechsel ins Distance Learning erfolgen, hieß es gegenüber der APA.

Am heutigen Dienstag war aufgrund des Anschlags am Montagabend die Schulpflicht in Wien ausgesetzt. An den Schulen wurde Betreuung angeboten, die aber nur vereinzelt in Anspruch genommen wurde.

Aus diesem Grund entfiel auch meist der "Übergangstag" vor der coronabedingten Umstellung auf Distance Learning an den Oberstufenschulen: Am Dienstag sollten die Oberstufenschüler mit Mund-Nasen-Schutz in die Schule kommen und in einer Klassenvorstandsstunde über die Gestaltung des Distance Learning informiert werden. Diese Stunde wird nun am Mittwoch nachgeholt - den Schulen wird aber auch flexibel die Möglichkeit eingeräumt, dies falls nötig erst am Donnerstag zu tun.

An den Kindergärten ist ebenfalls wieder Normalbetrieb geplant. Auch hier war am Dienstag aufgrund des Anschlags die Besuchspflicht für Kinder im letzten Kindergartenjahr ausgesetzt

 16:42

Wien-Terrorist dürfte Einzeltäter gewesen sein

Der islamistische Terrorakt eines 20-jährigen IS-Sympathisanten in Wien hat am Dienstag für Erschütterung und Entschlossenheit gesorgt. Vier Menschen wurden bei dem Anschlag von Montagabend getötet, 22 in den Spitälern der Bundeshauptstadt versorgt. Die Polizei ermittelte fieberhaft. Der erschossene vermutliche Einzeltäter wurde als einschlägig Vorbestrafter mit nordmazedonischen Wurzeln identifiziert. Die internationale Gemeinschaft stellte sich an die Seite Österreichs.

Im Laufe des Tages kristallisierte sich heraus, dass es sich bei dem von der Polizei getöteten Mann entgegen erster Annahmen doch um einen Einzeltäter gehandelt haben dürfte. Die Behörden führten in seinem Umfeld 18 Hausdurchsuchungen durch, 14 Personen wurden vorläufig festgenommen.

Innenminister Karl Nehammer (ÖVP) kritisierte den Umstand, dass der wegen terroristischer Vereinigung verurteilte Attentäter vorzeitig aus einer 22-monatigen Haftstrafe bedingt entlassen worden war. Er habe es geschafft, "das Deradikalisierungsprogramm der Justiz zu täuschen". In der Wohnung des Mannes wurden Munitionsteile sichergestellt worden. Zusätzlich wurde umfangreiches weiteres Beweismaterial beschlagnahmt, das erst ausgewertet werden muss.

Der Täter sei, wie gesetzlich vorgesehen, am 5. Dezember 2019 nach Abbüßung von zwei Dritteln der Haft bedingt entlassen worden - nach Durchführung einer Entlassungskonferenz und gerichtlicher Entscheidung, unter der Auflage regelmäßigen Kontakts zu Bewährungshilfe und dem Verein DERAD. Über die bevorstehende Entlassung sei auch das Landesamt für Verfassungsschutz und Terrorismusbekämpfung informiert worden, betonte Zadic.

 16:30

Die Pressekonferenz von FPÖ-Klubobmann Kickl ist beendet.

 16:25

Kickl: "Müssen vom Reden ins Tun kommen"

"Wir werden uns die Frage stellen müssen, ob ein Asylsystem, in dem sich die Schutzsuchenden gegen die Demokratie stellen, schützenswert ist", so Kickl. Man könne nicht annehmen, Menschen mit dieser Gesinnung nur durch einen "Wertekurs" zum Umdenken bringen könne, so Kickl.

 16:18

Kickl: Innenministerium wird einige Fragen beantworten müssen

"Wir wollen wissen: Stand der Täter und sein Umfeld tatsächlich unter Beobachtungsschutz? Und wenn ja, wie genau wurde er beobachtet?", so Kickl. Er nimmt an, dass der Täter bereits vom BVT beobachtet wurde und verlangt Aufklärung. "Und wenn das so war, warum ist er nicht aus dem Verkehr gezogen worden?" Er wirft dem BVT vor, zu spät eingegriffen zu haben.

 16:17

Kickl zur Aberkennung von Staatsbürgerschaften

Die Aberkennung von Staatsbürgerschaften müsse schneller und rigoroser erfolgen, so der FPÖ-Klubobmann.

 16:15

Kickl: "Jedwede Form von falscher Toleranz ist unangebracht"

Österreich brauche die Instrumente, um sich wehren zu können - und den Willen dazu, es zu tun, so Kickl.

 16:13

Kickl: "Lassen uns von Terror nicht einschüchtern"

Kickl weiter: "Diese feigen hinterhältigen Attacken verfolgen einziges Ziel: Es geht darum, Angst und Schrecken zu verbreiten, und die Art und Weise, wie wir leben, unserem Wertesystem den Krieg zu erklären."

 16:12

"Die Angehörigen der Opfer sollen wissen, dass wir an ihrer Seite stehen", beginnt Kickl sein Statement.

Er bedankt sich den zahlreichen Helfern, die ihr Leben aufs Spiel gesetzt haben, um unsere "Freiheit zu verteidigen"

 16:10

Die Pressekonferenz mit FPÖ-Klubobmann Kickl beginnt

 15:21

Die Pressekonferenz mit Bürgermeister Ludwig ist zu Ende.

In Kürze folgt die Pressekonferenz mit Herbert Kickl (FPÖ).

 15:15

Ludwig stolz: "Können in Notsituationen schnell reagieren"

Insgesamt waren 15 Rettungseinheiten tätig, so Ludwig. Zahlreiche Berufstätige und Freiwillige hätten dafür gesorgt, dass Verletzte und Personen, die sich im Schockzustand befanden, versorgt wurden.

 15:12

Ludwig: "Wir zeigen, dass Wien sich nicht von seiner demokratischen Gesellschaft abbringen lässt"

"In Wien haben sich alle, die am gesellschaftlichen Leben teilnehmen, gegen den Terror-Akt ausgesprochen."

 15:10

"Besonderer Dank an die Mitarbeiter der Wiener Polizei, der Feuerwehr, der Rettung, der Wiener Linien"

Bürgermeister Ludwig dankt allen, die mitgeholfen haben und einen kühlen Kopf bewahrt haben "obwohl sie nicht sicher sein konnten, ob sie nicht selbst gefährdet werden".

 15:08

Ludwig: 10 Personen sind mittlerweile aus Krankenhaus entlassen worden

3 Personen sind noch in kritischem Zustand in den Krankenhäusern.

 15:08

Ludwig: "Es war ein unerwarteter Angriff auf Wien"

Wien sei eine "friedliche Metropole", so Bürgermeister Ludwig. Der Terroranschlag kam "völlig unerwartet".

 15:07

Die nächste Pressekonferenz steht am Programm:

Wiens Bürgermeister Ludwig ist am Wort

 15:03

Das war's von der Pressekonferenz

Innenminister Nehammer hat einen Überblick über die aktuellen Entwicklungen nach dem Terror in Wien gegeben. Die Pressekonferenz im Ministerium ist beendet.

 14:59

Nehammer: "Erhöhte Sicherheitsstufe bleibt"

Nehammer teilt mit, dass die erhöhte Sicherheitsstufe vorerst noch bleibe, da noch weiter ermittelt werde, ob noch ein zweiter Täter beteiligt gewesen sei.

 14:55

Nehammer: "Zutiefst beeindruckt"

Nehammer: "Ich bin zutiefst beeindruckt, wie die Polizisten reagiert haben." Es seien Beamte für den Einsatz aus dem Urlaub zurück gekommen. Polizisten haben sich im Dienst gemeldet um ihren Kollegen zu helfen. Es sei eine große Ehre einem System vorstehen zu dürfen, bei dem die Mitarbeiter mit einem solchen Einsatz der Sicherheit der Bevölkerung dienen.

 14:49

Nehammer: "Täter wurde in 9 Minuten ausgeschalten"

"Es sind nur 9 Minuten vergangen, vom ersten Schusswechsel bis zur Ausschaltung des Attentäters", so Nehammer. Dass es so schnell ging, sei vor allem auch dem beherzten Vorgehen der Polizisten vor Ort zu verdanken.

 14:44

"Wir lassen uns von Terror Lebensfreude nicht zerstören"

Nehammer sagt: "Eines sei den Terroristen ins Stammbuch geschrieben: Wir lassen uns unsere Freiheit, Lebensfreude, Toleranz und unser gemeinsames Leben nicht durch Gewalt zerstören. Alle, die das glauben das zu zerstören, die werden mit einer Härte, Klarheit und aller Konsequenz als Antwort rechnen müssen."

 14:42

Nehammer: "Ein Täter"

Nach der Auswertung von 50 % des zugesandten Videomaterials, geht die Polizei davon aus, dass es nur ein Täter war. "Aktuell kein Hinweis auf einen zweiten Täter", so Nehammer.

 14:41

"Hilfe der Wiener war überwältigend"

Ein Terrabyte an Daten wurden der Polizei aus der Bevölkerung zugesandt. Das waren 20.000 Videos.

 14:39

Radikalisierter wurde vorläufig entlassen

Der Terrorist habe die Justiz getäuscht und habe sich als De-Radikalisierter ausgegeben, um eine vorläufige Entlassung zu erwirken, sagt Nehammer. Hier braucht es eine Anpassung und Evaluierung der Justiz.

 14:37

18 Hausdurchsuchungen, 14 Festnahmen

"In Wien und Niederösterreich seien 18 Hausdurchsuchungen und 14 Festnahmen getätigt worden", so Nehammer.

 14:35

"Kein Terroranschlag wird Spaltung der Gesellschaft schaffen"

Das Zusammenleben in Österreich ist ein unantastbares Gut. Nehammer gibt als Beispiel, dass der verletzte Polizist war von zwei Österreichern mit Migrationshintergrund gerettet worden.

 14:34

Jetzt spricht Nehammer über die aktuelle Lage

Der Innenminister spricht den Opferfamilien seine Anteilnahme aus. Der verletzte Polizist wurde operiert und sein Zustand ist stabil.

 14:29

Muslime planen Gottesdienste für Opfer

Österreichs Muslime planen im Rahmen des kommenden Freitagsgebetes Gottesdienste für die Opfer des Terroranschlags in Wien. Das kündigte die Islamische Glaubensgemeinschaft in (IGGÖ) am Dienstag an. Allerdings müsse man sich dabei eng mit den Sicherheitsbehörden absprechen, hieß es. Indes verurteilten auch Aleviten und die Muslimische Jugend die Attacke in der Innenstadt.

"Mit Abscheu und Entsetzen" hat sich die Alevitische Glaubensgemeinschaft nach dem Terroranschlag in Wien zu Wort gemeldet. Sie verurteile die dahinterstehende Ideologie, "gleich wie auch sie immer begründet wird", hieß es in einer Aussendung. Die Ermordung unschuldiger Menschen sei nicht zu rechtfertigen und "zutiefst zu verabscheuen".

"Unbeschreiblich geschockt und entsetzt sind wir von den gestrigen Ereignissen in der Wiener Innenstadt", schrieb die Muslimische Jugend. Allen Opfern, Angehörigen und Verletzten sowie allen Wienerinnen und Wienern gelte "unser Beileid und tiefstes Mitgefühl". Es handle sich um einen feigen Angriff "auf unschuldige Menschen, auf das Wiener Lebensgefühl, auf Österreich und unsere Gesellschaft".

 13:56

Schweigeminute in EU-Kommission

Die tägliche Pressekonferenz der EU-Kommission in Brüssel hat am heutigen Dienstag mit einer Schweigeminute für die Opfer des gestrigen Terroranschlages in Wien und der Attacken in Frankreich begonnen. "Die europäische Familie steht fest an der Seite Österreichs", sagte ein Sprecher der EU-Kommission. "Wir werden den Terrorismus gemeinsam entschlossen bekämpfen."

EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen hatte am Vormittag mit Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) telefoniert und ihm und der österreichischen Bevölkerung ihr tiefstes "Mitgefühl und Beileid" ausgesprochen. "Wir vergessen auch nicht die Opfer des Terrorismus weltweit", versicherte der Kommissionssprecher zu Mittag. Die Gedanken seien besonders bei jenen des Anschlages auf die Universität von Kabul in Afghanistan.

 13:55

Papst: "Schluss mit Gewalt"

Papst Franziskus hat am Dienstag den Anschlag in Wien verurteilt. Per Twitter drückte er "Leid und Bestürzung" wegen des terroristischen Attentats aus. Er bene für die Opfer und ihren Familienangehörigen. "Schluss mit Gewalt! Wir müssen zusammen Frieden und Brüderlichkeit aufbauen. Nur Liebe löscht den Hass", so der Papst.

Die italienische Bischofskonferenz CEI verurteilte "die Kultur des Hasses und des Fundamentalismus". "Der Fundamentalismus nutzt den Vorwand der Religion, um mit Gewalt die Gesellschaft zu ruinieren, auch mit Antisemitismus und Anti-Christentum", kommentierte Bischof Mario Meini, stellvertretender CEI-Präsident in einer Presseaussendung am Dienstag.

 13:55

Nationalratssitzung vermutlich Donnerstag

Der Nationalrat wird sich voraussichtlich Donnerstagvormittag mit dem Terroranschlag in der Wiener Innenstadt auseinandersetzen. Das berichteten mehrere Fraktion auf Anfrage der APA vor der nachmittäglichen Präsidiale. Die für morgen und Donnerstag geplanten Sitzungen des U-Ausschusses dürften hingegen verschoben werden. Ob die heute abgesagte Sondersitzung zur "Hacklerregelung" noch nachgeholt wird, ist offen.

Weiters in der Präsidiale besprochen werden die Auswirkungen der verschärften Corona-Lage auf das Parlament. Geplant ist, den Untersuchungsausschuss künftig in einem größeren Raum (in der Nationalbibliothek) abzuhalten. Die Opposition würde hingegen den Plenarsaal des Nationalrats für die Befragungen der Auskunftspersonen bevorzugen. Ebenfalls angedacht ist, dass zum besseren Coronaschutz die Zahl der Mitglieder in den normalen Ausschüssen befristet reduziert wird.

 13:24

Nehammer informiert über aktuelle Lage

Innenminister Karl Nehammer, der Generaldirektor für die öffentliche Sicherheit, Franz Ruf, sowie der Wiener Polizeipräsident Gerhard Pürstl, informieren heute um 14.15 Uhr im Innenministerium über die aktuellen Entwicklungen zum Anschlag.

 13:16

Türkischer Verein ATIB "tief erschüttert"

Neben der Islamischen Glaubensgemeinschaft in Österreich (IGGÖ) hat auch der türkische Moscheenverein ATIB den Terroranschlag in Wien scharf verurteilt. "Gestern Abend war die Wiener Innenstadt Schauplatz eines grausamen Anschlages, der uns alle tief erschüttert und mitgenommen hat, unsere Gedanken sind bei den Opfern, den Verletzten und ihren Angehörigen", sagte Vorsitzender Fatih Yilmaz am Dienstag in einer Aussendung. Er dankte den Einsatzkräften und der Regierung.

Als beispielhaft bezeichnete Yilmaz "die differenzierte und bedachte Darstellung des Bundeskanzlers Sebastian Kurz, nicht alle Muslime über einen Kamm zu scheren". Es seien herausfordernde Zeiten, die uns bevorstehen. "Wir sind mehr denn je angehalten unsere demokratischen Werte und unsere plurale Gesellschaft zu wahren", befand der ATIB-Vorsitzende. "Terror hat keine Religion und keine Heimat, sie hat das alleinige Ziel, nämlich das Schüren von Ängsten und die Spaltung unserer Gesellschaft. Zusammenhalt und Solidarität können, die einzig richtige Antwort darauf sein."

 12:55

Eltern des Täters stammen aus Nähe von Tetovo

Die Eltern des 20-jährigen Attentäters aus Wien stammen nordmazedonischen Medienberichten zufolge aus der Ortschaft Celopek (albanisch: Cellopeku), etwa zehn Kilometer südöstlich der nordmazedonischen Stadt Tetovo. Dies meldete das Internatportal "A1on" am Dienstag unter Berufung auf inoffizielle Angaben der nordmazedonischen Polizei.

Derselben Quelle zufolge wurde der Attentäter, der neben der österreichischen auch die nordmazedonische Staatsbürgerschaft besaß, in Mödling geboren. Celopek hat rund 7.000 mehrheitlich albanische Einwohner und liegt im Nordwesten von Nordmazedonien. Die albanische Minderheit macht rund ein Viertel der Einwohner des kleinen Balkanlandes aus.

Weitere Informationen zur Familien des Attentäters gab es am Dienstag in nordmazedonischen Medien zunächst keine. Die Medien des Landes beriefen sich in ihrer Berichterstattung vor allem auf österreichische Medienberichte.

 12:50

Kranzniederlegung

Bundespräsident, die Regierung, die Nationalratspräsidenten sowie Klubobleuten der Parlamentsparteien und der Bürgermeister legen in Gedenken an die Opfer in der Wiener Innenstadt einen Kranz nieder.

kranz © Screenshot oe24.tv

 12:35

Fünftes Todesopfer

Ein 21-Jähriger ist seinen schweren Verletzungen im Spital erlegen.

 12:25

Razzien auch in Linz

In der Gürtelstraße in Linz kam es am Vormittag zu einem großen Polizeieinsatz. Dabei wurde offenbar auch ein Mann verhaftet, die im Zusammenhang mit dem Anschlag in Wien steht.

Verhaftung Linz © Viyana Manset Haber

 12:01

Kogler verspricht Verteidigung der Grundrechte

Vizekanzler Werner Kogler (Grüne) hat am Dienstag den Terrorakt in Wien verurteilt und angekündigt, dass Österreich jetzt gemeinsam die Grund- und Freiheitsrechte verteidigen werde. Der menschenverachtende Terror wolle die Gesellschaft schädigen und spalten: "Das werden wir nicht zulassen, ganz im Gegenteil."

In dieser Situation werde man mehr denn je auf den gemeinsamen Grundkonsens einer liberalen Demokratie bauen: "Mit mehr Zusammenhalt, mehr Respekt, mehr Achtung unserer demokratischen Grundwerte." Das sei die stärkste Absage an jede extremistische und totalitäre Gesinnung."

Das Ziel von Terroristen sei es, Angst, Verunsicherung und die Spaltung unserer Gesellschaft zu erreichen. Die Behörden würden alles dazu tun, die Hintergründe dieses Anschlags aufzuklären und mögliche Mittäter strafrechtlich zu verfolgen.

Das Mitgefühl Koglers gilt den Opfern, deren Familien und Freunden, seine Sorge den Verletzten. Größten Respekt zollt der Grünen-Chef den Einsatzkräften von Polizei, Bundesheer und Rettung.

 12:00

Gedenkminute

Um 12 Uhr Uhr wird eine "Minute des stillen Gedenkens" eingehalten.

 11:52

Kurz und Schallenberg dankten für Solidarität

Nach dem Anschlag in Wien vom Montagabend haben sich Bundeskanzler Sebastian Kurz und Außenminister Alexander Schallenberg (beide ÖVP) via Twitter für die zahlreichen internationalen Solidaritätsbekundungen bedankt. Kurz telefonierte am Dienstagvormittag zudem mit der EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen sowie dem israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanyahu, wie ein Sprecher der APA mitteilte.

Der Kanzler habe sich dabei ausdrücklich für die Solidarität und Unterstützung bedankt. Mit Israel sei darüber hinaus eine verstärkte sicherheitspolitische sowie geheimdienstliche Zusammenarbeit vereinbart worden. Der israelische Geheimdienst Mossad gilt als einer der bestinformierten der Welt.

"Österreich wird sich von solchen schrecklichen Terrorakten nicht einschüchtern lassen", twitterte Kurz. Gemeinsam werde man "unsere offene Gesellschaft und demokratischen Werte" verteidigen.

Ganz ähnlich äußerte sich Außenminister Schallenberg: "Österreich wird sich nicht durch feige Terrorakte einschüchtern lassen. Gemeinsam werden wir unsere offene und demokratische Gesellschaft verteidigen", schrieb er Dienstagfrüh auf Twitter.

 11:47

Zentralrat der Juden: Islamisten verachten Toleranz

Auch der Zentralrat der Juden in Deutschland hat sich bestürzt über die Terroranschläge in Wien geäußert. "Nach den jüngsten Attentaten in Frankreich haben jetzt in Wien erneut Islamisten einen Angriff auf unsere freiheitlichen Demokratien und unsere Werte verübt, dem unschuldige Menschen zum Opfer fielen", erklärte Zentralratspräsident Josef Schuster am Dienstag. Vor allem sei den Einsatzkräften zu danken, die noch Schlimmeres verhindert hätten.

Ob auch die Wiener Hauptsynagoge eines der Anschlagsziele war, sei derzeit unklar. "Unabhängig davon steht fest, dass Islamisten religiöse Toleranz und unsere pluralen Gesellschaften verachten", erklärte Schuster weiter. Europa müsse nun noch stärker für demokratischen Werte einstehen und diesem Hass entgegenwirken.

Die jüdische Gemeinschaft in Rom bezeichnete die Anschläge in Nizza und Wien als "Angriff auf den Westen und auf Europa". "Man muss den Mut haben, offen zu sagen, dass die Gefahr des islamischen Fundamentalismus weiterhin allgegenwärtig ist. Es benötigt eine europäische Strategie, um ihn zu bekämpfen und besiegen", kommentierte die Präsidentin der jüdischen Gemeinschaft in Rom, Ruth Dureghello.

 11:40

Drei Tatorte mittlerweile gesichert

Das Innenministerium hat präzisiert, an welchen Orten der Attentäter Kujtim Fejzulai am Montagabend auf seine Opfer geschossen hat. Demnach verletzte er eine in einem bekannten Lokal beschäftigte Kellnerin am Ruprechtsplatz 1 tödlich. An derselben Adresse wurde der 20-Jährige später von Polizeikräften erschossen.

Neben dem Tatort vor der Ruprechtskirche konnten mittlerweile zwei weitere tödliche Schussabgaben rekonstruiert werden. Ein Opfer wurde demnach an der Adresse Fleischmarkt 4 getötet, ein weiteres am Franz Josefs Kai 21. Auf den schwer verletzten 28-jährigen Polizisten feuerte der Terrorist am Franz Josefs Kai 29. Der genaue zeitliche Ablauf war Dienstagmittag noch nicht geklärt

 11:39

Auch Wiener Prater schloss die Pforten

Auch der Wiener Prater ist während des Teil-Lockdowns zur Eindämmung der Coronavirus-Infektionen ab sofort geschlossen. Man könne und wolle dem Motto "Im Prater ist immer was los" derzeit nicht gerecht werden, hieß es in einer Aussendung. Auch der Wintermarkt am Riesenradplatz verschiebe seinen Start von 21. November daher vorerst auf 1. Dezember, teilte man mit.

 11:30

Täter nicht in IGGÖ engagiert

Der Präsident der islamischen Glaubensgemeinschaft in Österreich (IGGÖ), Ümit Vural, hat den Terroranschlag in Wien auch persönlich verurteilt. "Wir sind immer noch zutiefst betroffen, erschüttert und fassungslos", sagte er am Dienstag in einem Statement. Es handle sich um eine "feige, abscheuliche Tat". Unmittelbar engagiert haben soll sich der Täter in der Glaubensgemeinschaft nicht.

"Es ist ein Angriff auf unser Wien", sagte Vural zum Anschlag Montagabend. "Jetzt hat uns der Terror erstmals in unmittelbarer Nähe in unserer Bundeshauptstadt aufgesucht." Nun gelte es für die gesamte Gesellschaft, zusammenzustehen und gegen eine Spaltung aufzutreten. "Unsere liberale Rechtsordnung ist stärker als Gewalt und Terror", meinte Vural.

Vural drückte auch das Mitgefühl der IGGÖ für die Opfer und deren Angehörigen aus. Als er von dem Anschlag gehört habe, so der IGGÖ-Präsident, habe er sofort den Wiener Gemeinderabbiner angerufen, der ein Freund sei. Menschen wie der Attentäter würden der Islamischen Glaubensgemeinschaft am meisten uns schaden. Daher müsse man weiterhin verstärkt auf Prävention von Radikalismus sorgen.

"Derzeitiger Informationsstand" in der IGGÖ sei, so Vural, dass der Täter "nicht aus unserer unmittelbaren Religionsgemeinschaft" war. Der Imam Ramazan Demir, selbst ehemaliger Gefängnisseelsorger, betonte, dass der Mann bereits in Haft gewesen sei, was ihn "umso trauriger" mache, denn: "Gefängnisse sind Brutstätte der Radikalisierung." Es gelte weiterhin, Extremisten zu deradikalisieren.

Auch der Leiter der Kontaktstelle für Extremismusprävention in der IGGÖ, Nadim Mazarweh, plädierte dafür, entschlossen gegen Extremismus vorzugehen. Schon in den vergangenen Tagen sei in einschlägigen Foren erkennbar gewesen, "dass sich da was tut", merkte er an. Es gelte, die Rhetorik dieser Menschen deuten zu lernen, um derartige Terroranschläge zu verhindern.

 11:22

Mikl-Leitner: "Stehen Seite an Seite"

Das Land Niederösterreich stehe "Seite an Seite" mit den "Wiener Freundinnen und Freunden", sagte Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) nach dem Anschlag in der Bundeshauptstadt. Es handle sich um "eine abscheuliche Tat, die uns zutiefst erschüttert und betroffen macht". Zudem teilte Mikl-Leitner am Dienstag nach einer Lagebesprechung im Landhaus in St. Pölten mit, dass die Polizeipräsenz zum Schutz der kritischen Infrastruktur im Land verstärkt werde.

"Unsere Gedanken sind bei den Opfern, den Verletzten und ihren Angehörigen", betonte die Landeshauptfrau in einer Aussendung. Sie richtete ihren Dank an die Einsatzkräfte, "die in dieser Nacht ihr Leben riskiert haben, und an die vielen Ärztinnen und Ärzte und das gesamte medizinische Personal, die um jedes Leben kämpfen". Darüber hinaus habe sie Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) "unsere volle Unterstützung zugesagt".

Was den Schutz der kritischen Infrastruktur in Niederösterreich angehe, werde Landespolizeidirektor Franz Popp die notwendigen Maßnahmen einleiten, sagte Mikl-Leitner weiter. "Wir werden durch diesen feigen terroristischen Anschlag auf unschuldige Bürgerrinnen und Bürger unsere demokratischen Werte nicht aufgeben und uns in unserer Lebensart nicht einschränken lassen", hielt die frühere Innenministerin zudem fest. "Jetzt heißt es zusammenstehen und zusammenhalten."

Die niederösterreichische Polizei habe die Landespolizeidirektion Wien in der vergangenen Nacht mit Spezialkräften unterstützt, berichtete Popp. "Diese Unterstützung wird noch einige Zeit andauern, so lange es notwendig ist." In den verstärkten Überwachungsdienst kritischer Infrastruktur in Niederösterreich würden alle verfügbaren Kräfte entsendet. Das Rote Kreuz Niederösterreich sei mit fünf Notarzteinheiten und zehn Rettungstransportwägen zur Unterstützung nach Wien ausgerückt, bilanzierte Josef Schmoll, Präsident der Landesorganisation.

 11:13

Mehrere Einkaufszentren in Wien geschlossen

Mehrere zentrumsnahe Einkaufszentren in Wien sind am Tag nach dem Terroranschlag geschlossen worden. So haben unter anderem "The Mall" beim Bahnhof Wien-Mitte, das Kaufhaus Gerngross auf der Mariahilfer Straße sowie das Donauzentrum entschieden, am Dienstag nicht zu öffnen.

"The Mall" erklärte auf Facebook, das Shopping-Center bleibe "aufgrund der aktuellen Situation vorübergehend geschlossen". Das Kaufhaus Gerngross schrieb, es folge der Empfehlung der Polizei und öffne daher erst am Mittwoch wieder. Auch das Donauzentrum bleibt am Dienstag zu.

 11:12

Anschober erinnert an Opferhilfe

Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne) hat am Dienstag an Ansprüche nach dem Verbrechensopfergesetz erinnert. Betroffene der Terrorattacke von Montagabend erhielten medizinische und psychosoziale Hilfe sowie Entschädigungen. Das Sozialministeriumservice (SMS) bemühe sich um eine prompte Abwicklung, so Anschober in einer Aussendung.

Neben österreichischen oder EU-Staatsbürgern seien auch Drittstaatsangehörige mit rechtmäßigem Aufenthalt hierzulande anspruchsberechtigt. Zu den Opfern von Gewalttaten nach dem Verbrechensopfergesetz zählten auch Opfer von Terroranschlägen, hieß es. Hatte die Tat den Tod eines Menschen zur Folge, dann ist den Hinterbliebenen Hilfe zu leisten. Die Geschädigten sind von der Sicherheitsbehörde und dem Strafgericht bzw. der Staatsanwaltschaft über ihre Ansprüche zu informieren.

Die Hilfeleistungen müssten beim Sozialministeriumservice beantragt werden. Das Verbrechensopfergesetz sieht etwa Hilfen wie Krisenintervention, ärztliche Hilfe, psychotherapeutische Behandlung, Pauschalentschädigung für Schmerzensgeld oder Rehabilitation vor. Zudem biete auch die Opferhilfeorganisation Weisser Ring den Opfern Hilfeleistung.

"Der Terrorangriff in Wien erschüttert mich und macht mich tief betroffen", erklärte der Gesundheitsminister. Anschober dankte den Einsatzkräften und drückte den Opfern, Verletzten und ihren Angehörigen sein Mitgefühl aus. "Jetzt gilt es, den Opfern und ihren Familien rasch und konkret zu helfen."

 11:06

"Hass kann niemals so stark sein"

"Es lebe unsere Freiheit. Es leben die Republik Österreich."

 11:06

"Wir werden nicht klein beigeben"

"Der Hass wird nicht auf fruchtbaren Boden fallen. Wir werden uns und unsere Werte verteidigen"

 11:05

"Attentat galt uns allen"

"Es galt unserer freien Gesellschaft selbst", so VdB. "Es galt dem Leben in einer liberalen Demokratie"

 11:04

"Kalt und menschenverachtend"

Der Anschlag war "kalt und menschenverachtend. Unser Mitgefühl gilt den Hinterbliebenen"

 11:03

"Liebe Österreicherinnen und Österreicher"

"Wir haben eine dunkle Nacht hinter uns"

 10:50

Um 11 Uhr hält Van der Bellen eine Rede

In wenigen Minuten wendet sich auch der Bundespräsident an die Bevölkerung.

 10:48

Türkei verurteilt Angriff "aufs Schärfste"

Die Türkei hat den Anschlag in Wien mit mindestens vier Todesopfern verurteilt. "Wir sind traurig über die Nachricht, dass es infolge des Terroranschlags in Wien Tote und Verwundete gibt", teilte das Außenministerium in Ankara Dienstagfrüh mit. "Wir verurteilen diesen Angriff aufs Schärfste, sprechen den Familien derer, die ihr Leben verloren haben, unser Beileid aus und wünschen den Verwundeten baldige Genesung."

Die Türkei als ein Land, das gegen alle Arten von Terrorismus kämpfe, stehe in Solidarität an der Seite Österreichs. Bei dem Terrorangriff in der Wiener Innenstadt hatte mindestens ein Schütze am Montagabend nahe der Synagoge in der Seitenstettengasse zahlreiche Schüsse abgefeuert. Mindestens vier Passanten wurden dabei getötet, auch der Täter wurde erschossen.

 10:44

Kirchenglocken läuten um 12.00 Uhr

Nach den verheerenden Attentaten in der Wiener Innenstadt tags zuvor werden am Dienstag um 12.00 Uhr in ganz Wien die Kirchenglocken im Gedenken an die Opfer des Anschlags läuten, wie Kardinal Christoph Schönborn gegenüber Kathpress erklärte. Auch die Pummerin des Stephansdoms werde schlagen, wie Dompfarrer Toni Faber bestätigte.

 10:43

"Wir werden die Opfer niemals vergessen"

"Wir werden gemeinsam unsere Grundwerte verteidigen"

 10:42

Aufklärung mit "allen verfügbaren Mitteln"

Kurz hat den Innenminister mit der Aufklärung beauftragt. Dazu wurde auch der nationale Sicherheitsrat einberufen.

 10:41

Dank auch an internationale Partner

Viele Regierungschefs haben noch in der Nacht ihre Unterstützung zugesagt.

 10:40

"Unfassbare Solidarität"

Kurz richtet seinen Dank den Sicherheitskräften und Rettungskräften. "Unser Dank gilt aber auch allen Menschen, die sich durch Mut und Zivilcourage ausgezeichnet haben"

 10:39

"Haben nichts in unserer Gesellschaft verloren"

"Unser Feind sind Extremisten und Terroristen."

 10:38

"Wir werden uns nicht einschüchtern lassen"

"Wir werden alle Hintermänner verfolgen und zur Rechenschaft ziehen. Wir werden aber nicht in deren Falle tappen. Unser Feind möchte die Gesellschaft spalten. Das werden wir nicht zulassen."

 10:37

"Ein Anschlag aus Hass"

"Es war ein Anschlag auf unsere Werte und unsere Freiheiten. Der Anschlag galt in Wahrheit uns allen."

 10:36

"Unser Mitgefühl gilt den Hinterbliebenen"

"Oft sehen wir Österreich als Insel der Seeligen. Die traurige Wahrheit ist, dass unsere Welt alles andere als sicher ist."

 10:35

"Dunkle Stunde unserer Republik"

"Wir wurden Ziel einer feigen Terror-Attacke. Vier Personen wurden aus nächster Nähe ermordet."

 10:35

Kurz-Rede beginnt

Der Kanzler wendet sich an die Bevölkerung.

 10:27

Kurz-Rede beginnt in wenigen Augenblicken

Um 10:30 wendet sich der Kanzler an die Bevölkerung.

 10:24

Nehammer: 15 Hausdurchsuchungen und mehrere Festnahmen

Insgesamt 15 Razzien und mehrere Festnahmen hat es nach dem Anschlag gegeben. „Heute Nacht fanden umfangreiche Großrazzien im Zusammenhang mit dem terroristischen Angriff statt. Nach Abschluss von 15 Hausdurchsuchungen und damit verbunden mehreren Festnahmen können wir nun auch die Identität des Mörders bekannt geben. Es handelt sich beim Attentäter um einen 20-jährigen österreichischen Staatsbürger mit Doppelstaatsbürgerschaft (Nordmazedonien). Sein Name ist FEJZULAI Kujtim. Der Täter war mit einer Sprengstoffgürtel – Attrappe und einer automatischen Langwaffe, einer Faustfeuerwaffe und einer Machete ausgestattet, um diesen widerwärtigen Anschlag unschuldige Bürgerinnen und Bürger zu verüben“, so Innenminister Karl Nehammer.

 10:23

Täter wollte nach Syrien, deshalb verurteilt

Wie Innenminister Karl Nehammer (ÖVP) gegenüber der APA betonte, hat es sich beim erschossenen Attentäter mit dem Namen Kujtim Fejzulai zweifelsfrei um einen Anhänger der radikalislamistischen Terror-Miliz "Islamischer Staat" (IS) gehandelt. Er wurde am 25. April 2019 zu 22 Monaten Haft verurteilt, weil er versucht hatte, nach Syrien auszureisen, um sich dort dem IS anzuschließen.

Am 5. Dezember wurde er vorzeitig bedingt entlassen - er galt als junger Erwachsener und fiel damit unter die Privilegien des Jugendgerichtsgesetzes (JGG). Von Polizeikräften erschossen wurde der 20-Jährige in der Nähe der Ruprechtskirche, teilte der Innenminister mit.

 10:18

Kurz wendet sich an die Bevölkerung

In wenigen Minuten wird Kanzler Kurz eine Rede halten.

 10:16

Zwei Festnahmen in St. Pölten

 10:08

Mehr als 150 Notärzte und Sanitäter im Einsatz

Beim Terroranschlag in Wien waren in der Nacht auf Dienstag mehr als 150 Notärzte und Sanitäter im Einsatz. Das berichtete Rainer Gottwald, der Leiter der Wiener Berufsrettung, am Dienstagvormittag der APA. Betreut wurden insgesamt 14 Opfer, sechs davon mit schweren Verletzungen. Einige Personen, die Augenzeugen des Geschehens wurden, mussten psychisch betreut werden.

Insgesamt wurde die Innenstadt laut Gottwald von rund 50 Rettungseinheiten angefahren. Im Einsatz waren dabei nicht nur Fahrzeuge der Wiener Berufsrettung, sondern auch Kräfte anderer Rettungsorganisationen - auch aus Niederösterreich.

Wie der Wiener Rettungschef berichtete, haben sich eine Reihe von Mitarbeitern umgehend freiwillig in den Dienst gestellt. Die Kapazitäten der Rettung in Wien seien auch an diesem Abend gesichert gewesen, beteuerte. Auch alle anderen, nicht mit dem Anschlag in Zusammenhang stehenden Einsätze hätten absolviert werden können, betonte er.

 10:06

Raab: "Abscheulicher Angriff auf Freiheit"

Integrationsministerin Susanne Raab (ÖVP) bezeichnete die Attentate in der Wiener Innenstadt von Montagabend als "islamistisch motivierten Terroranschlag". Dieser sei ein "abscheulicher Angriff auf die Freiheit und Werte unseres Landes und ein Anschlag auf alle, die hier leben", erklärte Raab via Twitter.

"Ich bin zutiefst schockiert und fassungslos", so die Integrationsministerin. Ihr "tiefes Mitgefühl" gelte den Angehörigen der Opfer und der Schwerverletzten. Raab schrieb zudem: "Fest steht: Extremismus und Islamismus werden unsere demokratischen Werte nie zerstören."

 09:56

Attentäter war 20 und einschlägig vorbestraft

Der Attentäter, der nach dem Anschlag in der Wiener Innenstadt von der Polizei erschossen worden ist, war 20 Jahre alt, hatte nordmazedonische Wurzeln und war einschlägig wegen terroristischer Vereinigung (§ 278b StGB) vorbestraft. Das gab Innenminister Karl Nehammer (ÖVP) der APA bekannt.

Wie Nehammer im Gespräch mit der APA darlegte, haben bereits umfangreiche Großrazzien im Umfeld des Täters stattgefunden. Konkret wurden 15 Hausdurchsuchungen vorgenommen und mehrere Personen festgenommen.

Der Attentäter besaß neben der österreichischen auch die nordmazedonische Staatsbürgerschaft. "Er war mit einer Sprengstoffgürtel-Attrappe und einer automatischen Langwaffe, einer Faustfeuerwaffe und einer Machete ausgestattet, um diesen widerwärtigen Anschlag auf unschuldige Bürgerinnen und Bürger zu verüben", erklärte der Innenminister.

 09:51

Rede Kurz nun schon um 10.30 Uhr

Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) wird sich nicht wie angekündigt um 11.30 Uhr sondern schon um 10.30 Uhr mit einer Rede an die Bevölkerung wenden.

 09:45

Rendi-Wagner verurteilt "feigen Angriff"

SPÖ-Chefin Pamela Rendi-Wagner hat in einer Erklärung den Terrorakt vom Vorabend als "feigen Angriff" auf die freie Gesellschaft und ein friedliches Zusammenleben verurteilt und versichert: "Wir werden jetzt umso mehr unsere Werte verteidigen." Die Zweite Nationalratspräsidentin Doris Bures (SPÖ) betonte an Rendi-Wagners Seite, die Demokratie werde sich nicht "von feigen Mördern" erschüttern lassen.

Bures unterstrich: "Wir werden keinen Meter weichen." Sie plädierte für entschlossenen und robusten Widerstand gegen politische Gewalt und Terror.

Österreich werde sich nicht einschüchtern lassen, versicherte Rendi-Wagner. Terror wolle Panik und Angst machen und "uns unsere Freiheit nehmen". Genau das dürfe man nicht zulassen.

Was den Hintergrund der Tat betrifft, plädierte die SPÖ-Chefin dafür, sich zunächst einmal der Aufklärung zu widmen. Danach müsse man die politischen Schlüsse daraus ziehen.

 09:42

Kaum Kinder an den Schulen

An den Wiener Schulen haben sich trotz "Notbetriebs" am Dienstag nur wenige Kinder eingefunden. Genaue Zahlen gebe es dazu zwar nicht, hieß es aus der Bildungsdirektion gegenüber der APA. Nach Rücksprache mit einigen Direktionen habe sich aber gezeigt, dass meist nur vereinzelt Kinder in die Schule geschickt wurden. Zum Teil blieben ganze Klassen leer. Für den heutigen Dienstag wurde die Schulpflicht ausgesetzt, Kinder werden aber bei Bedarf betreut.

Flexibel handhaben will man den "Übergangstag" für die Oberstufen, die ja aufgrund der Corona-Pandemie ins Distance Learning wechseln sollen. Geplant war eigentlich, dass am heutigen Dienstag eine Klassenvorstands-Stunde gehalten wird, in dem nähere Infos zur Organisation mitgeteilt werden. Außerdem sollten benötigte Sachen aus der Schule geholt werden können. Dieser Tag soll nun im Regelfall morgen nachgeholt werden. Sollte dies nicht möglich sein, dann könnten Schulen auch auf Donnerstag oder Freitag ausweichen.

Laut Stadt Wien ist neben der Schulpflicht am heutigen Dienstag auch die Kindergarten-Pflicht für die Kinder im letzte Kindergartenjahr aufgehoben. Wie an den Schulen wird aber Betreuung angeboten.

 09:39

Flut von Solidaritätsadressen

Eine Flut von Solidaritätsadressen und Verurteilungen des Terroranschlags vom Vorabend erreichte am Dienstagvormittag Wien.

Serbiens Präsident Aleksandar Vucic auf Twitter "Ich bin tief über den schrecklichen Terrorangriff in Wien erschüttert" (...) "Seid überzeugt, liebe Freunde Alexander van der Bellen und Sebastian Kurz, dass Serbien fest zu eurem Land in diesen herausfordernden Zeiten steht."

Die bosnische Außenministerin Bisera Turkovic auf Twitter. "Wir verfolgen aufmerksam die schockierenden Ereignisse in Wien. Unsere Bürger sind mit allen Österreichern solidarisch, die von diesen schockanten Terrorakten getroffen wurden."

Der rumänische Präsident Klaus Iohannis (Twitter) : "'Schreckliche Neuigkeiten aus Wien. (...) Ich verurteile diese grausamen Terrorakte nachdrücklich. Beileid an die Familien und die Opfer. Rumänien ist solidarisch mit Österreich!"

Israels Ministerpräsident Benjamin Netanyahu (Twitter): "Alle zivilisierten Völker müssen sich zusammenschließen, um die Brutalität des wiederauflebenden islamistischen Terrorismus zu besiegen."

Ungarns Präsident Janos Ader in einem Beileidsschreiben an Bundespräsident Alexander Van der Bellen: "Unsere Herzen sind beim österreichischen Volk und wir vertrauen darauf, dass die Behörden die Schuldigen bald festnehmen werden", sagte Ader. Das tragische Ereignis fordert eine Stärkung des Engagements der europäischen Mitgliedstaaten zur Zusammenarbeit bei der Bekämpfung des Terrorismus.

Der indische Premierminister Narendra Modi (Twitter):

"Tief schockiert und traurig über die verheerenden Terroranschläge in Wien. Indien steht in dieser tragischen Zeit mit Österreich zusammen."

Der australische Premier Scott Morrison (Twitter): "Tief schockiert von den schrecklichen Terroranschlägen in Österreich."

Der kanadische Regierungschef Justin Trudeau: "Die heutigen Schüsse in Wien sind schrecklich und herzzerreißend. Wir verurteilen diesen Terrorakt aufs Schärfste. "

 09:27

Sonderministerrat beschließt 3 Tage Staatstrauer

Heute um 12 Uhr soll es eine Gedenkminute geben.

 09:23

Publikum saß am Abend in Wiens Kulturtempeln fest

In vielen großen Kulturinstitutionen in der Wiener Innenstadt wurden gestern die letzten Vorstellungen vor dem Lockdown gespielt, als die ersten Nachrichten des Anschlags in unmittelbarer Nähe eintrafen. Und so verlief der Abend auch nach den Vorstellungen für die Besucher dramatisch.

In der Wiener Staatsoper war das Verismo-Operndoppel "Cavalleria Rusticana" und "Pagliacci" unter anderen mit Superstar Roberto Alagna angesetzt. Kurz vor der Pause, die gegen 20.40 Uhr startete, seien erste Gerüchte über eine Schießerei durchgesickert, berichtete eine Sprecherin der APA. Die Idee, den Abend abzubrechen, verwarf man aber und entschied sich angesichts der Umstände für das Weiterspielen.

So erfuhren viele der Operngäste erst nach dem Schlussapplaus von Direktor Bogdan Roscic vom Ernst der Lage, als sich dieser vor den Vorhang begab und die Anordnung der Sicherheitsorgane verkündete, dass aufgrund des Terroranschlags derzeit niemand das Haus verlassen solle. Zu diesem Zeitpunkt befanden sich alleine 1.000 Zuschauer im ausverkauften Saal, zu denen noch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Oper kamen.

Im Anschluss wurden die Büfetts des Hauses geöffnet. Markant sei die ruhige Stimmung der Besucher gewesen, berichtet die Staatsopern-Sprecherin, die am Abend selbst vor Ort war. Von Hysterie oder Panik sei nichts zu spüren gewesen. So sei auch nach der Roscic-Durchsage weiter applaudiert worden. Über den weiteren Abend hinweg hielt der Direktor die Anwesenden via Durchsage über den aktuellen Stand am Laufenden.

Die erste Gruppe, die das Haus verlassen konnte, waren dann die an der Aufführung beteiligten Kinder. Deren Eltern konnten unter Schutz der Polizei zufahren und die Kleinen gegen 23.15 Uhr in Empfang nehmen. Gegen 23.45 Uhr konnte schließlich die erste Gruppe an Gästen die Staatsoper verlassen - via U-Bahn. Ein Zug mit vier Waggons wurde mit Fahrtrichtung Hütteldorf zur Verfügung gestellt, was eine Mehrheit der Anwesenden nutzte. Kurz vor 0.30 Uhr wurden dann zwei weitere Garnituren Richtung Hütteldorf respektive Heiligenstadt zur Verfügung gestellt, um die letzten Verbliebenen aus dem Gebäude evakuieren zu können.

 09:15

Polizeigewerkschaft dankt Einsatzkräften

Der Vorsitzende der Polizeigewerkschaft, Reinhard Zimmermann von der Fraktion Christlicher Gewerkschafter (FCG), hat am Dienstag den Einsatzkräften gedankt. Diese hätten sich dieser "außergewöhnlichen Bedrohung professionell gestellt". In Gedanken sei man bei den Opfern und deren Angehörigen und trauere mit ihnen.

 09:07

Auch viele Kräfte aus Niederösterreich entsandt

Der Anschlag in Wien hat auch die niederösterreichische Polizei gefordert. Viele Kräfte seien in die Bundeshauptstadt entsandt worden, sagte Chefinspektor Johann Baumschlager am Dienstag in der Früh auf APA-Anfrage. Im Bundesland selbst seien zudem Objekte geschützt worden.

 09:07

Schönborn: "Hass darf keine Antwort sein"

Der katholische Kardinal Christoph Schönborn hat dazu aufgerufen, auf den Terroranschlag vom Montag nicht mit Hass zu antworten. "Der Hass kann auf keinen Fall die Antwort sein. Hass schürt Hass", sagte Schönborn im ORF. Man müsse weiter den Weg der Solidarität, der Gemeinschaft und der Rücksichtnahme gehen. Für den heutigen Dienstag überlegt die katholische Kirche seinen Angaben zufolge einen Trauergottesdienst im Stephansdom.

 09:06

Putin: "Grausames und zynisches Verbrechen"

Russlands Präsident Wladimir Putin hat den Anschlag in Wien in einem Telegramm an Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) als "grausames und zynisches Verbrechen" verurteilt. Gleichzeitig erklärte Putin seine Bereitschaft, die Anti-Terror-Kooperation mit Österreich zu verstärken, wie das russische Präsidialamt am Dienstag mitteilte.

 09:06

FPÖ verlangt intensive Aufarbeitung

Die FPÖ hat am Dienstag nach den Anschlägen in der Wiener Innenstadt eine "intensive Aufarbeitung und ehrliche Debatte auf politischer Ebene" verlangt. Die Hintergründe und Ursachen müssten "umfassend beleuchtet" werden, so FPÖ-Obmann Norbert Hofer und FPÖ-Klubobmann Herbert Kickl in einer gemeinsamen Aussendung. Zudem beantragten die Freiheitlichen eine Sitzung des Nationalen Sicherheitsrates.

Von Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) forderten sie "zeitnah" eine Erklärung zu den dramatischen Ereignissen, deren Hintergründe und Ursachen. "Dazu erwarten wir eine klare Strategie, wie der Ungeist, der hinter solchen Terroranschlägen steckt, in Österreich bekämpft und besiegt werden kann", erklärten Hofer und Kickl, die die islamistische Gefahr als "größte Gefahr für die Freiheit und die Sicherheit in Österreich" bezeichneten. Davor habe man seitens der FPÖ immer gewarnt, hieß es.

Die Täter und ihre Hintermänner, Förderer und Aufhetzer müssten "mit allen zu Gebote stehenden Mitteln verfolgt und zur Strecke gebracht werden". Das sei Österreich den Opfern des Terroraktes, seinen Bürgern und sich selbst als Ort der Freiheit und der Demokratie schuldig. Hofer und Kickl dankten den Einsatzkräften, die ihr Leben dafür eingesetzt haben, um Menschenleben zu retten und den Terror zu stoppen.

 08:54

Schwer bewaffnete Polizisten vor dem Bundeskanzleramt

Die Polizeipräsenz in der Wiener Innenstadt ist weiterhin enorm.

bka.jpg © APA/Fohringer

 08:53

Sieben Personen in lebensbedrohlichem Zustand

Insgesamt sieben Personen befinden sich nach dem Anschlag in Wien in kritischem, lebensbedrohlichem Zustand. Das hat eine Sprecherin des Gesundheitsverbunds der APA am Dienstag mitgeteilt. Über die Identität der Betroffenen wurden keine Angaben gemacht. Insgesamt werden 17 Opfer des Angriffs in mehreren Spitälern behandelt - vorwiegend mit Schuss-, aber auch mit Schnittverletzungen, sagte die Sprecherin.

Zehn Personen haben mittlere bis leichtere Verletzungen. Dass Betroffene aus dem Spital entlassen werden, ist jedoch noch nicht absehbar, sagte die Sprecherin. Die Situation sei auch psychisch herausfordernd: "Die Patienten stehen unter Schock." Der bei dem Anschlag verletzte Polizist befindet sich in "kritisch-stabilem" Zustand.

 08:40

Fahnen auf Halbmast

Nach dem Terroranschlag in Wien Montagabend sind die Fahnen am Bundeskanzleramt und der Präsidentschaftskanzlei seit Dienstagfrüh auf Halbmast gesetzt, teilte ein Sprecher der APA mit. Auch in allen Ministerien und öffentlichen Gebäuden werden die Flaggen auf Halbmast wehen.

halbmast.jpg © APA/Fohringer

 08:39

IKG schloss alle Synagogen in Österreich

Die Israelitische Kultusgemeinde (IKG) hat nach dem Terroranschlag von Montagabend alle Synagogen in Österreich geschlossen. Betroffen seien in Wien zudem sämtliche Einrichtungen, wie koschere Restaurants, Supermärkte und Schulen, sagte Erich Nuler, Sprecher des Krisenstabs, zur APA. Zudem seien die Sicherheitsvorkehrungen österreichweit verstärkt worden. Gemeindemitglieder wurden weiterhin dazu aufgefordert, zu Hause zu bleiben.

Weiters wisse man nicht, ob der Anschlag in der Seitenstettengasse in Wien, wo sich auch der Stadttempel befindet, der IKG gegolten habe. Gesichert sei allerdings, dass der Täter auf zwei Menschen vor dem Gebäude geschossen habe, sagte der Sprecher. Man sei in enger Abstimmung mit den ermittelnden Behörden, wie Landespolizeidirektion und dem Bundesamt für Verfassungsschutz und Terrorismusbekämpfung (BVT).

Nicht nur in Wien, auch in anderen Städten wie etwa Graz wurden die Einrichtungen der IKG zumindest für Dienstag geschlossen, hieß es weiter. Auch das psychosoziale Zentrum der IKG ist derzeit verstärkt im Einsatz. Dabei gehe es vor allem darum, Kindern näher zu bringen zu erklären, was sich Montagabend ereignet hat.

 08:37

"Übergangstag" an Oberstufe soll verschoben werden

Der aufgrund des Wechsels ins Distance Learning geplante "Übergangstag" an den Oberstufen dürfte an den Wiener Schulen um einen Tag verschoben werden. Dies sei derzeit geplant, hieß es aus dem Bildungsministerium gegenüber der APA. An diesem Tag hätten Schüler mit Mund-Nasen-Schutz in die Schule kommen sollen, um in einer Klassenvorstands-Stunde Infos über die Gestaltung des Distance Learnings zu bekommen.

Für alle Schulen gilt: Schularbeiten oder Tests waren für Dienstag ohnehin nicht angesetzt. Am ersten Tag nach Ferien dürfen solche nämlich grundsätzlich nicht stattfinden.

Unterdessen hat auch die Uni Wien ihre Innenstadtgebäude geschlossen und ihre Mitarbeiter gebeten, von daheim aus zu arbeiten. Das betrifft neben dem Hauptgebäude auch das Neue Institutsgebäude (NIG), das Juridicum sowie die Standorte in der Liebiggasse, der Schenkenstraße, der Kolingasse sowie dem Oskar-Morgenstern-Platz. Lehrveranstaltungen finden coronabedingt ohnehin großteils digital statt.

 08:37

Bundesheer stellt auch gepanzerte Fahrzeuge

Das Bundesheer stellt neben Soldaten für den Objektschutz und Teilen des Jagdkommandos zur Terrorismusbekämpfung auch gepanzerte Fahrzeuge zur Verfügung. Das Militär hat noch in der Nacht vollständig den Objektschutz in Wien übernommen und unterstützt und entlastet damit die Polizei. "Wir sind im ständigen Austausch mit dem Innenministerium und werden keinen Millimeter weichen", hieß es in einem Beitrag in den Social Media.

 08:20

Israels Präsident Rivlin verurteilt Terrorattacke

Israels Präsident Reuven Rivlin hat den Anschlag von Wien verurteilt. "Unsere Gedanken und Gebete sind mit den Österreichern, während wir die verabscheuungswürdige Terrorattacke aus der vergangenen Nacht in Wien mit Sorge verfolgen", schrieb Rivlin am Dienstag via Twitter.

Bei der Bluttat wurden am Montagabend mindestens vier Personen getötet. Zudem wurde der Täter von der Polizei erschossen. Erste Schüsse waren in der Nähe der Synagoge in der Seitenstettengasse zu hören.

 08:01

Wiener Schulen im "Notbetrieb"

Nach dem Anschlag in der Wiener Innenstadt befinden sich die Schulen in ganz Wien am Dienstag im "Notbetrieb", hieß es aus der Bildungsdirektion gegenüber der APA. Die Schulpflicht wurde in Absprache mit dem Innenministerium für den heutigen Tag aufgehoben, Kinder sollen wenn möglich daheim gelassen werden. Ist dies nicht möglich, werden sie an den Schulen betreut.

Lehrer sollen dagegen grundsätzlich an die Schulen kommen. Ist Ihnen dies nicht möglich - etwa wegen eigener Betreuungspflichten - sollen sie Kontakt mit ihren Direktionen aufnehmen.

Für Schulen in der Innenstadt gelte die Aufforderung zum Daheimbleiben noch stärker, betonte man in der Wiener Schulbehörde.

 08:00

Merkel: "Islamistischer Terror gemeinsamer Feind"

Die deutsche Kanzlerin Angela Merkel hat sich über den Anschlag in Wien erschüttert gezeigt. "Ich bin in diesen schrecklichen Stunden, in denen Wien Ziel terroristischer Gewalt geworden ist, in Gedanken bei den Menschen dort und den Sicherheitskräften, die der Gefahr entgegentreten", erklärt Merkel am Dienstag auf Twitter.

"Wir Deutschen stehen in Anteilnahme und Solidarität an der Seite unserer österreichischen Freunde", schrieb sie weiter. "Der islamistische Terror ist unser gemeinsamer Feind. Der Kampf gegen diese Mörder und ihre Anstifter ist unser gemeinsamer Kampf."

Auch Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) äußerte sein Entsetzen über die Ereignisse. "Wir sind schockiert", so Söder ebenfalls auf Twitter. Mitgefühl gelte den Opfern, Verletzten und Angehörigen. "Wir stehen fest an der Seite Österreichs." Bei dem Anschlag am Vorabend waren mindestens vier Menschen ums Leben gekommen. Ein Angreifer wurde von der Polizei erschossen.

 07:42

Weiteres Todesopfer bestätigt

Nach dem Anschlag in Wien ist ein weiteres Todesopfer zu beklagen. Wie Innenminister Karl Nehammer (ÖVP) der APA bestätigte, ist eine Frau im Alter zwischen 40 und 50 Jahren in der Klinik Ottakring - dem ehemaligen Wilhelminenspital - gestorben.

Damit hat der Anschlag am Montagabend vorerst vier Menschen - zwei Frauen und zwei Männer - das Leben gekostet. Ein bzw. der Täter wurde von der Polizei erschossen. Ob der identifizierte IS-Sympathisant Komplizen hatte, ist weiter unklar. Wie der Sprecher des Innenministeriums, Harald Sörös, auf APA-Anfrage mitteilte, gehen die Behörden von maximal vier Tätern aus. Die Ermittlungen laufen "auf Hochtouren", hieß es.

 07:38

Nehammer garantiert "rasche Aufklärung"

Als "völlig untauglichen Versuch, unsere demokratische Gesellschaft zu erschüttern" hat Innenminister Karl Nehammer (ÖVP) in einer Pressekonferenz am Dienstagmorgen den Terroranschlag in der Innenstadt verurteilt. Terror und Gewalt hätten keinen Platz in der Gesellschaft. Nehammer versprach "rasche Aufklärung" und drückte den Angehörigen der drei erschossenen Personen - zwei Männer und eine Frau - seine Anteilnahme aus.

Aktuell stehen anschlagbezogen 1.000 Polizisten im Dienst, wobei Beamte aus Niederösterreich und dem Burgenland beigezogen wurden. Die städtische Infrastruktur und öffentliche Räume würden gesichert, zum Objektschutz habe das Bundesheer 75 Soldaten abgestellt, sagte Nehammer.

Von einer Szene, die dokumentiert, wie ein Mann vom Attentäter erschossen wird, gibt es laut Behörden etwa ein Dutzend Videos. Anrainer hatten aus ihren Wohnungen mitgefilmt und die Clips online gestellt, die im Nu tausende Male geteilt wurden. Die Videos werden ausgewertet und auf mögliche neue Ermittlungsansätze geprüft.

 07:37

Rede Kurz erst um 11.30 Uhr

Die Regierung hält angesichts des Anschlags in der Wiener Innenstadt heute, Dienstag, um 9 Uhr - per Videokonferenz - einen Sonderministerrat ab. Um 11.30 Uhr wendet sich Kanzler Sebastian Kurz (ÖVP) in einer Rede an die Bevölkerung.

Um 12 Uhr empfangen Kurz und Vizekanzler Werner Kogler (Grüne) den Wiener Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) sowie die Klubobleute der Parlamentsparteien im Bundeskanzleramt zu einem Gespräch. Danach erfolgt eine gemeinsame Kranzniederlegung am Tatort, um der Opfer zu gedenken.

 07:32

Islamische Glaubensgemeinschaft "tief betroffen

Die Islamische Glaubensgemeinschaft in Österreich (IGGÖ) hat sich nach dem Terroranschlag in Wien "tief betroffen und fassungslos" gezeigt. "Unsere Gedanken sind in diesen Stunden bei den Betroffenen, ihren Familien und den Einsatzkräften. Mögen Sie den Einsatz wohlbehalten überstehen", hieß es am Dienstag in einem knappen Statement auf Facebook.

 07:28

Zustand des Polizisten kritisch, aber stabil

Der Gesundheitszustand des bei dem terroristischen Anschlag in Wien verletzten Polizist war Dienstagfrüh weiterhin kritisch, aber stabil. Das sagte der Sprecher des Wiener Gesundheitsverbunds, Christoph Mierau, auf APA-Anfrage. Der Schwerverletzte wurde auf der Intensivstation eines Wiener Krankenhauses behandelt.

Unterdessen hat sich die Zahl der Verletzten erhöht. In den Wiener Krankenhäusern wurden 17 Menschen versorgt. Demnach waren mindestens sechs Menschen schwer verletzt. Bei der Attacke wurden drei Passanten sowie einer der Attentäter getötet.

 07:23

Mehrere Hausdurchsuchungen, mehrere Festnahmen

Das Innenministerium hat nach dem Anschlag in der Wiener Innenstadt am Dienstagmorgen mehrere Hausdurchsuchungen "im Umfeld des Täters" bestätigt. Es seien mehrere Personen festgenommen worden, hieß es aus dem Innenministerium gegenüber der APA.

 07:00

Angeschossener Polizist 28 Jahre alt

Der angeschossene Polizist - er war Dienstagfrüh außer Lebensgefahr - ist laut Behörden 28 Jahre alt und in einer Polizeiinspektion in der Wiener Innenstadt stationiert. Er war dem Terroristen im Bereich der Seitenstettengasse Richtung Schwedenplatz begegnet.

Fragen zur Person des erschossenen Angreifers wurden hingegen aus ermittlungstaktischen Gründen nicht beantwortet. Sein Umfeld werde überprüft, hieß es auf entsprechende Fragen der APA. Ebenso wenig gab es Informationen dazu, ob bei der Hausdurchsuchung an seiner Wohnadresse weitere Menschen angetroffen wurden oder andere Personen dort gemeldet waren.

Es gab Augenzeugenberichte zu einer Explosion in Simmering in der Nacht. Ob diese mit der Wohnungsöffnung mit Sprengstoff zusammenhing, blieb ebenfalls unbeantwortet.

Vorerst keine Informationen gab es auch zur Nationalität des getöteten Angreifers, ob dieser in Wien gemeldet oder angereist war oder ob er Familie hier hatte. Die Polizeivertreter sagten auch nichts dazu, ob er bisher in Richtung IS-Sympathie strafrechtlich in Erscheinung getreten ist.

Zu den 15 Verletzten hieß es, sieben hätten schwere Verwundungen erlitten. Ob sie sich in einem lebensbedrohlichen Zustand befanden, blieb unklar. Von den Leichtverletzten konnten drei Personen aus dem Spital in häusliche Pflege entlassen werden, teilte Harald Sörös, Sprecher des Innenministeriums, nach der Pressekonferenz mit.

 06:43

Aufstellen des Wiener Christbaums abgesagt

Eigentlich hätte am heutigen Dienstagvormittag der Christbaum am Wiener Rathausplatz aufgestellt werden sollen. Dies ist heute ebenso wie der dazugehörige Medientermin aufgrund des Anschlags am Montagabend in der Innenstadt abgesagt. "Aufgrund der aktuellen Ereignisse findet die Aufstellung des Weihnachtsbaumes auf dem Rathausplatz nicht statt", teilte das Stadt Wien Marketing der APA mit.

 06:31

Trump drückte seine Anteilnahme aus

US-Präsident Donald Trump hat angesichts des Terroranschlags in Wien auf Twitter seine Anteilnahme ausgedrückt. "Unsere Gebete sind bei den Wienern nach einem weiteren abscheulichen Terrorakt in Europa. Diese bösen Angriffe gegen unschuldige Menschen müssen aufhören. Die USA stehen mit Österreich, Frankreich und ganz Europa im Kampf gegen Terroristen, einschließlich radikaler islamischer Terroristen", schrieb der Staatschef, der sich am Dienstag zur Wiederwahl stellt.

 06:26

Innenstadt weiterhin nicht mit Öffis erreichbar

Die Wiener Innenstadt - seit dem Terroranschlag Montagabend "rote Zone" - ist weiterhin nicht mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreichbar. Die U-Bahnlinien U1, U2, U3 und U4 halten nicht an den innerstädtischen Stationen. Mehrere Straßenbahn-und Buslinien - 1, 2, 31, D, 71 - werden umgeleitet oder kurzgeführt, teilten die Wiener Linie zum Betriebsstart 6 Uhr mit.

 06:19

Zwei männliche und ein weibliches Opfer

Beim Anschlag kamen zwei Männer und eine Frau ums Leben.

 06:18

Insgesamt 4 Tote

Es gibt drei zivile Opfer und den Täter, der von der WEGA neutralisiert wurde.

 06:17

Keine nähere Details zum Täter

"Derzeit können wir keine weiteren Details nennen"

 06:13

Jetzt werden noch Fragen gestellt

"Wir können derzeit nicht ausschließen, dass es noch weitere Täter gibt", stellt Nehammer klar.

 06:11

Professionelle Aufklärungsarbeit

In den nächsten Tagen wird es mehr Polizeipräsenz geben, "damit die Wiener ihr Sicherheitsgefühl zurückbekommen".

 06:10

Täter durch WEGA-Kräfte neutralisiert

Der Zugriff geschah um 20:09 Uhr, so Pürstl.

 06:10

Wiener Polizeipräsident Gerhard Pürstl am Wort

"Dieser Einsatz hat gezeigt, wie wichtig es ist, dass wir in Wien einen Streifendienst haben"

 06:08

"Aktuell intensive Ermittlungen"

Diese betreffen das Umfeld des bekannten Täters. Die Ermittler werten auch 20.000 Videos, die hochgeladen wurden, aus.

 06:07

Jetzt spricht Generaldirektor Ruf

Franz Ruf spricht über Details des Einsatzes.

 06:07

"Terror und Gewalt haben keine Chance"

"Wir lassen uns unsere Grund- und Freiheitsrechte nicht nehmen"

 06:06

Lob an Polizisten

Die Polizei habe gestern eine herausragende Arbeit geleistet, so Nehammer. Der Innenminister lobt auch die unglaubliche Solidarität der Nachbarländer.

 06:04

"Bleiben Sie daheim"

"Meiden Sie weiterhin die Innenstadt. Es herrscht heute keine Schulpflicht. Wir haben eine verstärkte Überwachung des öffentlichen Raums."

 06:04

Sprengstoffgürtel und Sturmgewehr

Der Attentäter war ein Symphatisant der Terror-Miliz IS. Details darf Innenminister Nehammer nicht nennen.

 06:03

"Angriff auf unsere Werte"

"Das lassen wir uns auf keinen Fall gefallen"

 06:03

Mindestens ein islamistischer Terrorist

"Österreich ist seit 75 Jahren eine gewachsene Demokratie. Unser Land ist geprägt von Werten und Freiheiten, aber auch Toleranz."

 06:02

Es geht los

"Meine Gedanken sind bei den Opfern und ihren Angehörigen"

 06:01

Um 10 Uhr wendet sich Kurz an die Bevölkerung

Die Regierung hält angesichts des Anschlags in der Wiener Innenstadt heute, Dienstag, um 9 Uhr - per Videokonferenz - einen Sonderministerrat ab. Um 10 Uhr wendet sich Kanzler Sebastian Kurz (ÖVP) in einer Rede an die Bevölkerung.

Um 12 Uhr empfangen Kurz und Vizekanzler Werner Kogler (Grüne) den Wiener Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) sowie die Klubobleute der Parlamentsparteien im Bundeskanzleramt zu einem Gespräch. Danach erfolgt eine gemeinsame Kranzniederlegung am Tatort, um der Opfer zu gedenken.

Wegen der Sicherheitslage ist die Teilnahme an den Terminen im Bundeskanzleramt vor Ort auf Kamerateams und Fotografen beschränkt. Die APA wird mit BILD und VIDEO berichten.

 05:55

In wenigen Minuten informiert Karl Nehammer

Für 6 Uhr ist eine Pressekonferenz des Innenministers angekündigt.

 04:24

US-Regierung verurteilte Angriff: "Es gibt keine Rechtfertigung"

Die US-Regierung hat auf den Terroranschlag in Wien reagiert. Der Nationale Sicherheitsberater Robert O'Brien erklärte zu dem Angriff: "Es gibt keine Rechtfertigung für derartigen Hass und Gewalt."

 04:09

Erstes Foto des mutmaßlichen Attentäters

Die deutsche "Bild"-Zeitung berichtete - mit einem verpixelten Foto -, dass der wahrscheinliche Haupttäter ein IS-Anhänger sei. Er habe die Tat am Montag auf Instagram angekündigt.

Das könne man vorerst nicht bestätigen, man sei aber "dran" und könne hoffentlich bei der für 6 Uhr früh angekündigten Pressekonferenz Auskunft geben, sagte Innenministeriums-Sprecher Harald Sörös der APA.

Laut "Bild" hat der "wahrscheinliche Haupttäter" am Montag mehrere Fotos auf Instagram gepostet, darunter einen Treueeid an den Kalifen, den Anführer der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) - wie es auch andere Attentäter getan hätten. Auf einem weiteren Foto sei - in Patronenhülsen auf den Boden gelegt - "wird bestehen bleiben" (auf arabisch) zu sehen, eine IS-Parole. Man könne davon ausgehen, dass es sich um den von der Polizei erschossenen Haupttäter handelt, berichtete "Bild", verwies allerdings darauf, dass dies noch nicht bestätigt sei.

Das Terror-Netzwerk des Wien-Attentäters zeigt Verbindungen durch Europa © bild.de

 04:09

Minister Nehammer informiert um 6 Uhr Öffentlichkeit - Pressekonferenz gibt es LIVE auf oe24.TV

Innenminister Karl Nehammer wird die Öffentlichkeit am Dienstag um 6 Uhr morgens in einer Pressekonferenz über die neuesten Entwicklungen rund um den Terroranschlag in Wien informieren. Der Generaldirektor für die öffentliche Sicherheit, Franz Ruf, sowie der Wiener Polizeipräsident, Gerhard Pürstl, sind ebenfalls dabei.

 04:08

Biden über Terror in Wien: Der Gewalt gemeinsam trotzen

Der demokratische Präsidentschaftskandidat in den USA, Joe Biden, hat angesichts des Terroranschlags in Wien aufgerufen, gegen Hass und Gewalt zusammenzustehen. "Nach der entsetzlichen Terrorattacke heute Nacht in Wien, Österreich, beziehen Jill (seine Ehefrau, Anm.) und ich die Opfer und ihre Familien in unsere Gebete ein. Wir müssen alle vereint dem Hass und der Gewalt trotzen", twitterte Biden.

 04:08

Heute Sonderministerrat und Parteien-Krisentreffen

Nach dem blutigen Anschlag in der Wiener Innenstadt Montagabend beruft Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) für Dienstagfrüh (9 Uhr) einen Sonderministerrat per Videokonferenz ein. Im Anschluss wird er sich mit einer Rede an die Bevölkerung wenden. Um 12 Uhr lädt Kurz gemeinsam mit Vizekanzler Werner Kogler (Grüne) und Innenminister Karl Nehammer (ÖVP) den Wiener Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) und die Klubobleute der Parlamentsparteien ins Bundeskanzleramt ein.

Dort wird der Generaldirektor für öffentliche Sicherheit, Franz Ruf, einen Überblick über die aktuelle Lage geben. Nach dem Gespräch erfolgt eine gemeinsame Kranzniederlegung am Tatort, um der Opfer des Anschlags zu gedenken.