Visa zu spät bewilligt

MA35 schickt Studenten in Putins Krieg

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Dramatischer Appell von 15 Studenten, die nach Wien flüchten wollten.

Wien. Voller Verzweiflung wendet sich jetzt eine Gruppe von 15 jungen Russen an ÖSTERREICH – und erzählten eine haarsträubend kafkaeske Story.

Visa-Anträge verzögert – jetzt droht Einberufung

Die Studierenden wollten im Februar in Wien ihre Ausbildung beginnen, da sie davon ausgehen, dass am 21. Februar bei Wladimir Putins nächster großer Rede eine neue Teilmobilmachung angekündigt wird – und sie als Gegner des Kriegs ins blutige Gemetzel in die Ukraine geschickt werden.

Kafkas Labyrinth. Und damit begann ihr Leidensweg durch die Institutionen: Im Herbst beantragten sie Studienplätze und die Aufnahme in den notwendigen Deutschkurs an der Uni.

Für Letzteren musste man sich persönlich in Wien bis längstens 10. Februar anmelden – und brauchte ein kurzzeitiges Visum dafür.

Frist verstrich. Daran scheiterte die MA35 gnadenlos. Die Frist verstrich, eine von der Uni angekündigte Kulanzfrist wurde aus ungeklärten Gründen wieder zurückgezogen. Ohne Anmeldung zum Deutschkurs gibt es keine Inskriptionsbestätigung der Uni, ohne diese gibt es bei der MA35 kein dauerhaftes Studentenvisum. Das heißt dann: Ab in den Ukraine-Krieg.

Drei Wochen Postweg. Der Leiter der MA35, Georg Hufgard-Leitner verteidigt sich: „Mittlerweile sind alle Anträge bewilligt, auch wenn einzelne davon nicht in der vorgesehen dreimonatigen Bearbeitungsfrist fertig wurden. Das System ist komplex, wir haben die Verfahrensdauern stark verkürzt. Aber es liegt nicht nur an uns: Bis vor kurzem dauerte es bis zu drei Wochen, bis die Anträge von der Botschaft zu uns kommen. Auch Rückfragen sind oft kompliziert und dauern, ohne dass wir etwas dafür können.“

Man vollziehe nur Bundesgesetze, die in ÖSTERREICH im internationalen Vergleich extrem streng seien: „Leider ist das hoch komplex.“

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