Verkehr lahmgelegt

Mega-Autokorso: Anti-Israel-Demo schockt Wien

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Palästina-Fahnen schwenkend, dauerhupend und halb aus dem Fenster ihrer Autos hängend demonstrierten Hunderte am Wiener Ring. 

Wien. Geschätzte 100 Autos waren am Sonntagnachmittag vom Heldenplatz gestartet und legten den Wiener Ring unter Motorengebrüll und lautem Gehupe lahm. Die Demo auf vier Rädern fand unter dem Motto "Solidarität mit Palästina" statt. Dutzende Teilnehmer hingen mit ihren kompletten Oberkörpern aus den Fenstern der teils gut motorisierten Autos heraus, die Polizei fuhr ohne einzugreifen daneben her, auch viele SUV und etliche Protz-Boliden reihten sich bei der Anti-Israel-Demo ein. 

Türkei-Flagge auf Auto bei Anti-Israel-Demo
© X / serbinnen
× Türkei-Flagge auf Auto bei Anti-Israel-Demo

Zahlreiche Palästina-Flaggen wurden geschwenkt, eine Türkei-Flagge prangte auf einem BMW-Geländewagen. Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan - er verglich den israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanyahu mit Hitler - und seine Partei, die AKP, sind offen israelfeindlich. 

Anti-Israel-Demonstration in Wien
© Kopt
× Anti-Israel-Demonstration in Wien

Die Polizei hielt sich zu der Auto-Demo bisher bedeckt. Derzeit sei noch unklar, ob es überhaupt zu Anzeigen gekommen ist, ein Abschlussbericht soll erst vorgelegt werden. Ob die Teilnehmer, die ihren Körper teilweise fast zur Gänze aus dem Auto baumeln ließen, alle angeschnallt waren, darf zumindest bezweifelt werden. Auch zu der genauen Teilnehmerzahl gab es bisher noch keine Auskunft. Die Demonstration sei jedoch angemeldet gewesen, hieß es auf oe24-Nachfrage.

Anti-Israel-Demonstration in Wien
© Kopt
× Anti-Israel-Demonstration in Wien

Erst gestern, am 27. Jänner, war der internationale Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus. In den Massenvernichtungslagern der Nazis kamen sechs Millionen Juden ums Leben. 

Die radikalislamische Palästinenserorganisation Hamas hatte bei ihrem brutalen Großangriff auf Israel am 7. Oktober nach israelischen Angaben etwa 1140 Menschen getötet und rund 250 weitere als Geiseln in den Gazastreifen verschleppt. 

FPÖ-Chef Kickl entsetzt 

FPÖ-Chef Herbert Kickl zeigte sich angesichts der großen Auto-Demo entsetzt. "Wie kann es sein, dass mitten in Wien, in der Hauptstadt eines neutralen Landes, tausende Kilometer von Israel und vom Gazastreifen entfernt, so ein Autokorso von angeblich so gut-integrierten Migranten organisiert wird?", schrieb der Freiheitliche auf seiner Facebook-Seite. "Für manche gilt offenbar Narrenfreiheit."

Herbert Kickl teilt Demo-Video
© Facebook / Herbert Kickl
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