Die Täterin ist ausgeforscht. Über das Warum herrscht noch Unklarheit.
Im Internet werden Wohnungen in dem Viertel nahe der Philadelphiabrücke in Meidling als „Eigentum mit Flair“ verkauft. Wer vom Balkon gern auf bzw. in ein Geisterhaus blickt, in dem sich die Alko-, Bettler- und Suchtgiftszene tummelt, und sich nicht an dieser schwierigen Nachbarschaft stößt, mag sich hier niederlassen – allen anderen ist der verfallene Backsteinbau in der Sechtergasse ein Dorn im Auge. Und das nicht erst, seitdem hier vor wenigen Tagen ein Mann erstochen wurde.
Wie berichtet, wurde am Mittwochnachmittag im Bereich vor dem Abbruchhaus ein schwer verletzter Mann von einem Passanten aufgefunden. Das Opfer hatte einen Stich in die Brust erlitten und starb im Rettungswagen auf dem Weg ins Spital.
Handelte Angreiferin aus Notwehr gegen Mann?
Wie die Polizei – für Anrainer sicher nicht überraschend – herausfand, dürfte sich die Bluttat im Suchtgift-Alko-und-Obdachlosen-Milieu abgespielt haben. Der Verstorbene, der zwischen 20 und 30 Jahre alt und offenbar kein Österreicher war, war dort gut bekannt – und ging in dem „Geisterhaus“ ein und aus.
Das gilt auch für eine 27-jährige Einheimische, die jetzt ausgeforscht wurde. Die Bekannte des Getöteten gab zu, im Zuge eines Streits in dem Abbruchhaus zugestochen zu haben. Worum es dabei ging oder ob sie sich nur der möglicherweise gewalttätigen Zudringlichkeit des Mannes erwehrte, ist derzeit nicht bekannt. Es gilt die Unschuldsvermutung.