Eskalation bei Überstellung in Psychiatrie

Patient in Krankenhaus angeschossen

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Da Pfefferspray keine Wirkung zeigte, gab ein Polizist bei der Rettungszufahrt des SMZ Ost einen Schuss ab. 

Wien. Wilde Szenen spielten sich am Mittwoch um 21 Uhr im Donauspital im 22. Bezirk ab: Ein Türke wurde wegen Selbst- bzw. Fremdgefährdung nach dem Unterbringungsgesetz mit der Rettung in Begleitung zweier Polizisten in das Krankenhaus gebracht – der Mann wollte in seiner Unterkunft in Döbling eine Verzweiflungstat setzen, seine Familie alarmierte die Behörden. Der 38-Jährige sollte daraufhin dem Arzt vorgeführt und auf die Psychiatrie gebracht werden. Das wollte der Delinquent sich nun so gar nicht gefallen lassen.

Massiver Widerstand 

Noch in der Rettungs­zufahrt begann der Patient in spe, der offenbar türmen wollte, massiv Widerstand zu leisten, und attackierte einen der beiden Polizisten mit einem spitzen Gegenstand, bei dem es sich zwar nur um ein Stück seiner Brille handelte – trotzdem fügte er einem der Beamten eine Schnittverletzung zu.

Streifschuss am Bein – Randalierer lief weiter

Helfer. Da bei dem heftigen Gerangel der Einsatz von Pfefferspray keine Wirkung zeigte und der Türke weitertobte, wurde von der Schusswaffe Gebrauch gemacht. Der 38-Jährige erlitt durch eine Polizeikugel am Spitalsgelände einen Streifschuss am Unterschenkel. Dennoch rannte der vom Projektil verletzte Mann weiter Richtung U-Bahn-Station Donauspital, wo er – auch mit tatkräftiger Hilfe eines couragierten Passanten – festgehalten und überwältigt werden konnte.

Mit vereinten Kräften wurde der stark blutende Mann zum SMZ Ost zurückgebracht, wo er schließlich den Ärzten übergeben wurde. Eine medikamentöse ­Beruhigung folgte wohl auf dem Fuß.
Auch die beiden Polizisten, die bei den Randale-Szenen verletzt wurden, wurden im Spital gleich mitbehandelt, konnten ihren Dienst danach allerdings nicht mehr fortsetzen. Der Einsatz der Schusswaffe bzw. die Frage, ob er gerechtfertigt war, wird untersucht. 

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