Ein Anrainer hatte die Polizei schon am Vorabend gewarnt, wurde jedoch abgewimmelt.
In der Silvesternacht hinterließ ein Mob in Wien-Favoriten eine Spur der Verwüstung. Rund 40 Personen demolierten Auslagenscheiben, Automaten, Zeitungsständer, Bänke und sprengten Mistkübel. Sogar der Christbaum mitten am Platz wurde mit Benzin übergossen. Danach gingen sie mit Böller auf Polizisten und Passanten los.
Ein Anrainer erzählt gegenüber oe24.TV, wie er die Silvesternacht erlebte: "Am Anfang war es noch relativ ruhig", so der Wiener. Pünktlich um Mitternacht gab es dann einen ohrenbetäubenden Lärm und mehrere Explosionen. "Mein Sohn hat mich darauf aufmerksam gemacht, dass mehrere Mistkübel zerstört sind", erzählt der Anrainer weiter. Eine Gruppe von rund 40 Leuten sei schreiend und Böller-werfend durch die Straßen geflogen. Kurze Zeit später rückte dann auch schon die Polizei an.
Anrainer rief bereits am Vorabend Polizei - wurde abgewimmelt
Er, beziehungsweise seine Gattin, hätten jedoch bereits am Tag davor die Polizei gerufen, um mitzuteilen, dass am Reumannplatz illegale Böller gezündet werden, die beiden wurden jedoch abgewimmelt. "Wir wurden abgespeist mit den Worten 'Na warten Sie mal ab, was sich morgen erst abspielt' - ganz in der Art 'Wir wissen selber, was zu tun ist'", so der Anrainer.
Am Silvesterabend sei trotz Vorwarnung des Anrainers keine Polizei am Reumannplatz vor Ort gewesen - die Beamten seien erst aufgetaucht, als der Mob bereits mit Krawall durch die Straßen zog.
Die Polizei fasste neun Verdächtige (zwei Österreicherinnen, zwei Iraker und fünf Syrer im Alter von 14 bis 29 Jahren). Insgesamt gab es 16 Anzeigen. Darunter ist jener Syrer (21), der mit einem Mistkübel versuchte, die Scheibe eines Juweliers einzuschlagen – ein Video davon ging viral –, und auch Polizisten mit Knallkörpern bewarf.