Der angeklagte Schüler schob das Verbrechen anderen in die Schuhe.
Es war ein Verbrechen von unvorstellbarer Brutalität. Wie im Blutrausch fiel ein HTL-Schüler (16) im Jänner über seine gleichaltrige Ex-Freundin her, stach 50 Mal auf die Gymnasiastin Stella G. ein. Wie durch ein Wunder überlebte das 16-jährige Mädchen aus Floridsdorf. Ab Montag muss sich der mutmaßliche Täter vor einem Jugendschöffengericht wegen versuchten Mordes verantworten.
Der HTL-Schüler aus Wien-Leopoldstadt soll Stella damals auf dem Heimweg von der Schule abgepasst haben. In der elterlichen Wohnung der Schülerin im Gemeindebau an der Ödenburger Straße soll er schließlich das Blutbad angerichtet haben – es gilt die Unschuldsvermutung.
Blutüberströmt, mit einer tiefen Schnittwunde an der Hand und einem Veilchen, dafür ohne Jacke und Schuhe traf der Angeklagte anschließend seinen Bruder. Ihm erzählte er, dass die beiden jungen Leute von Tschetschenen überfallen worden seien, er demnach selbst zum Opfer wurde. „Ich wurde durch eine SMS in die Wohnung bestellt, es war eine Falle“, behauptete der dringend Tatverdächtige.
Schon in der Beziehung soll es zu Übergriffen an der Freundin gekommen sein. Stella zeigte den 16-Jährigen wegen Körperverletzung an. Bevor sie im Jänner bewusstlos zusammenbrach, nannte sie den Polizisten den Namen des Ex-Freundes.