Hamburger Islamist als Schlüsselfigur

Terror in Wien: IS-Netzwerk aufgedeckt

Teilen

IS-Terrorist Kujtim F. wohl wohl Mitglied in einem internationalen Netzwerk.

 

Immer neue Details zum islamistischen Attentäter von Wien, der am 2. November in der Innenstadt vier Passanten tötete: Es verdichten sich die Hinweise, dass Kujtim F. (20) Mitglied eines Netzwerks von Jihadisten war, das von einem jungen Deutschen geleitet wurde. Der Wiener Terrorist hatte jedenfalls enge Verbindungen zu Anzor W. (22) aus Pinneberg, der in Hamburg 2017 als „Foreign Terrorist Fighter“ des Islamischen Staates (IS) vor Gericht stand und zuletzt in Wien gelebt hatte. Der Killer von Wien und der Deutsche kannten sich jedenfalls persönlich und verkehrten auch in der­selben radikalen Moschee in Wien-Ottakring.

Schon vor Bekanntwerden der neuen Verbindungen war klar, dass sich der Österreicher regelmäßig mit deutschen IS-Fanatikern ausgetauscht hatte. Wie berichtet, traf er Monate vor dem Anschlag zwei IS-Anhänger aus dem Nachbarland und ließ sie bei sich wohnen. Bei dieser Gelegenheit traf er auch mit dem „Foreign Terrorist Fighter“ zusammen. Von Kujtim F.s früherem Komplizen Burat K. (22) ist bekannt, dass er Kontakte in die Szene nach Hanau (D) pflegte.

Der Hamburger Islamist wurde fremdenrechtlich am 13. Oktober in Wien festgenommen und in sein Heimatland abgeschoben. Exakt an diesem Tag wurde Kujtim F. vom heimischen Verfassungsschutz als „gefährlich“ hochgestuft und ein sogenannter Interventionsplan erstellt, nachdem dessen gescheiterter Munitionskauf in der Slowakei verspätet in eine Datenbank eingespeist worden war. Fest steht inzwischen auch, dass F. Bezugspunkte zu einem weiteren IS-Anhänger hatte, der seit Anfang Oktober in Wien in U-Haft sitzt. Gegen den gebürtigen Türken wird wegen Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung ermittelt, er soll eine junge Frau nach Syrien zum IS gebracht haben.

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.