Trotz Top-Bedingungen wird der 36. Vienna City Marathon von einem Todesfall überschattet.
Während Tausende Läufer bereits im Ziel oder knapp davor waren, spielten sich im Prater auf der Sportklub-Straße dramatische Szenen ab. Ein über 60-jähriger Läufer brach zusammen und musste wiederbelebt werden. Augenzeugen sprechen von einem Herzinfarkt.
Todes-Meldung kam am Abend aus dem AKH
Der Mann wurde ins AKH eingeliefert, wo die Ärzte vergeblich um sein Leben kämpften. Kurz nach 18 Uhr meldeten die Veranstalter in einer Aussendung: „VCM-Teilnehmer am Sonntagnachmittag im AKH verstorben.“ Marathon-Chef Wolfgang Konrad: „Wir sind betroffen von diesem Ereignis. Unser tief empfundenes Mitgefühl und unsere Anteilnahme gilt den Angehörigen des Läufers.“
Dabei hatte es aufgrund des guten Marathon-Wetters viel weniger Zwischenfälle als in den letzten Jahren gegeben. Bei 280 Sanitäter-Einsätzen mussten nur 32 Läufer ins Krankenhaus transportiert werden. Ein Fall endete allerdings tragisch.
In der 35-jährigen Wien-Marathon-Geschichte war das der zweite Todesfall. 1994 war ein 28-jähriger Läufer unmittelbar nach dem Zieleinlauf zusammengebrochen, wobei auch bei ihm Wiederbelebungsversuche ohne Erfolg blieben.
Kardiologe: "Viele Läufer unterschätzen das Risiko"
Der Wiener Kardiologe Prof. Bernhard Richter, selbst ehemaliger Langstreckenläufer, erklärt: „Viele Läufer unterschätzen das Risiko beim Marathon, viele sind leider nicht optimal vorbereitet.“ Allerdings weiß der Mediziner auch, dass sich z. B. ein Herzinfarkt bei einem Marathon nie vollkommen ausschließen lässt: „Selbst wenn man alle Läufer vor dem Marathon durchscannen würde.“