Aufatmen nicht nur in der Obdachlosen-Szene: Die am Wienerberg entdeckt Leiche in einem Schlafsack - der Kopf lag meterweit entfernt - war kein Opfer eines Verbrechens, Fremdverschulden wird ausgeschlossen.
Wien. Im Fall des Fundes einer Leiche, die im Dickicht in einem Verschlag im Naherholungsgebiet Wienerberg gefunden wurde, ergab das vorläufige Obduktionsergebnis, dass kein Fremdverschulden vorliegt und es sich dabei um den Körper eines Mannes handelt. Das gab die Landespolizeidirektion Wien am Mittwoch bekannt - und beendet damit Spekulationen mancher Medien, dass der Serien-Killer im Obdachlosen-Milieu, der zwei Nicht-Sesshafte erstochen und eine Frau mit dem Messer schwer verletzt hat, einen weiteren Mord begangen haben könnte.
Wie bereits berichtet, sprach schon die zunächst befürchtete Tötungsart, nämlich dass das Opfer (bei dem es sich um den etwa 45-jährigen Slowaken Adam Jaroslaw N. handeln dürfte) erschlagen worden sein soll, gegen den gesuchten Täter: Dessen Modus Operandi besteht darin, mit einer Stichwaffe schlafende Menschen zu überfallen und aus pure Lust am Töten umzubringen.
Operation zu Lebzeiten
Für große Verunsicherung sorgte auch die Formulierung eines Mediums (in der Muthgasse), wonach die Leiche am Wienerberg enthauptet worden wäre und dass die Überreste des Schädels ein münzgroßes Loch aufwies, was ganz besonders für eine Bluttat mit einem Baseballschläger oder dergleichen sprechen würde. Die Aufklärung bzw. des Rätsels Lösung laut Polizei: Der Mann hatte zu Lebzeiten (!) eine Operation am Kopf, bei der eben das in der Schädeldecke klaffende Loch zurückblieb.
Woran der Wienerberg-Tote gestorben ist, ist noch unklar: Eine natürliche Ursache ist ebenso möglich wie ein Unfall oder Sturz, Zustand des Skeletts und der abgetrennte Kopf dürften von Wildfraß stammen.