Bahnhöfe werden oft von Obdachlosen als Schlafplatz genutzt – das ist im Wiener Hauptbahnhof nicht mehr möglich.
Bereits in der Nacht auf Mittwoch war der Wiener Hauptbahnhof nachts geschlossen. Die verhängte Nachtsperre ist also schon in Kraft. Sie gilt von 1.30 Uhr bis 4 Uhr – da ist der Bahnhof geschlossen. Offiziell um die Reinigung effizienter vornehmen zu können. "Das ist für Reinigungs- und Instandsetzungsarbeiten sehr wichtig, wir können dadurch viel effizienter arbeiten", sagte ÖBB-Sprecher Roman Hahslinger gegenüber „Wien heute“. Allerdings dürfte auch ein anderer Grund mitspielen.
Sicherheit am Bahnhof
Die ÖBB versichert, die Entscheidung habe nichts mit dem Alkholoverbot am Praterstern zu tun. Denn für die Sicherheit sei bereits genügend vorgesorgt: "Wir haben hier eine sehr starke Frequenz von Fahrgästen, auch von Besuchern der Geschäfte und Gastronomiebetriebe, und es gibt auch einen entsprechenden Security-Dienst der ÖBB, wir arbeiten eng mit der Exekutive zusammen, auch mit Sozialeinrichtungen, das heißt, hier ist die Sicherheit großgeschrieben."
Caritas fordert mehr Notschlafquartiere
Die Craitas fordert nun aber mehr Notschlafquartiere: "Caritas-Sozialarbeiter sind abends im Auftrag der ÖBB am Bahnhof unterwegs, um Betroffene in Notquartiere zu bringen", wurde Caritas-Sprecher Martin Gantner in den Medien zitiert. „Entscheidend wird aus unserer Sicht sein, ob es genügend Notquartierplätze auch in den Sommermonaten gibt, die die Betroffenen aufsuchen können.“