"Clubbing erinnert an Corona-Leugner"

Wirbel um blaue "Corona-Partys" im Studentenkeller

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Das Blaulicht-Clubbing der FPÖ in einem Kellerlokal sorgt für helle Aufregung.

Wien. Der Ring Freiheitlicher Studenten hat seine Bude in der Reichsrats­straße direkt hinter dem Parlament – und weil die kühnen Recken gerne feiern, haben sie sich im Kellergewölbe einen Partyraum eingerichtet.

Freibier und Spritzer. Und dieser soll, so der Plan der blauen Studenten, zur heimlichen Partyzentrale des FPÖ-Wahlkampfs werden: Für heute ist das „Blaulicht-Clubbing“ der FP-Polizeigewerkschaft AUF hier geplant – mit Freibier, Spritzer und Brötchen, solange der Vorrat reicht. Früher immer in der Safari-Lodge an der Neuen Donau, übersiedelt die Veranstaltung jetzt wegen zu vieler Erinnerungen an HC Strache ins Kellergewölbe.

Ex-Minister Kickl ist von der Party begeistert

Einladung. Bei dem Event, zu dem sonst bis zu 3.000 Fans kommen, werde zwar laut einem FP-Sprecher seitens der Veranstalter vom RFS „selbstverständlich auf die Erfüllung der geltenden Corona-Auflagen genau geachtet“.

Wirbel um blaue
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Dass das bestenfalls Fantasie ist, weiß ein FP-Insider nur zu genau: „In dem engen Kellergewölbe ist das schon bei 100 Teilnehmern völlig unmöglich. Und Masken sind sowieso verpönt.“ – „Wir lassen uns den Kontakt mit Bürgern sicher nicht verbieten“, trotzt man bei der offiziellen FPÖ – hinter den Kulissen habe freilich schon eine Absetzbewegung von dem Event begonnen, heißt es. Möglicherweise werden weitere geplante Events der RFS in diesem Keller sogar abgesagt.

Polizei gegen Polizei. Bei der Wiener Gesundheitsbehörde heißt es, dass bei Verstößen gegen die Corona-Bestimmungen die Polizei zuständig sei – womit am Ende Polizisten gegen ihre eigenen Kollegen bei der Party einschreiten müssten.

Corona-Leugner? Jedenfalls fühlt man sich bei der ÖVP „an die schlimmsten Corona-Leugner erinnert. So eine Veranstaltung in Zeiten steigender Infektionszahlen durchzuziehen, ist einfach verantwortungslos“, meint VP-Mann Karl Mahrer.

J. Galley

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