Wer reserviert und nicht kommt, soll künftig zahlen müssen.
Kurzfristiges Absagen von Reservierungen ist vielen Gastronomen ein Dorn im Auge. Besonders kleine Lokale sehen sich oft mit immensen Verlusten konfrontiert, gegen die sie immer öfter mit Stornogebühren vorgehen.
Wunsch nach Fairplay und mehr Wertschätzung
Der Obmann der Sparte Gastronomie in der Wirtschaftskammer, Peter Dobcak, äußert Verständnis für die Vorgehensweise. „Es geht um die fehlende Wertschätzung unserer Leistung. Ich würde mir von den Gästen einfach mehr Fairplay wünschen. Es ist ein Geschäftsmodell, mit dem wir schließlich unser tägliches Brot verdienen“, erklärt Dobcak. Vor allem bei kleinen Lokalen wirkt sich ein „No Show“ spürbar aus. Um dies zu vermeiden, erinnern die Gastronomen Petra und Oliver Lucas im vierten Bezirk ihre Gäste am Tag der Reservierung telefonisch. „Auch ein Zweiertisch fällt ins Gewicht, es zählt für uns jeder Gast“, so Petra Lucas. Auch Klaus Piber, der drei City-Lokale betreibt, hat wenig Verständnis bei „No Shows“. „Wenn in meinem Lokal Yohm zwei Vierertische nicht kommen, ist das ein Viertel vom ganzen Abendumsatz“, so Piber.
Grundsätzlich gilt: Wer die Geschäftsbedingungen bei Vertragsabschluss akzeptiert, hat sich auch daran zu halten. Im Ausland ist diese Praxis üblich.
Gesetzesänderung sei durchaus vorstellbar
„Wenn es sich nicht verbessert, dann werden wir eine Gesetzesänderung anstreben und machen es so wie in Hotels – ohne Kreditkartennummer keine Reservierung“, so Dobcak. Der Obmann der Sparte Gastronomie sieht die Zukunft jedoch positiv. „Wir wollen es im Guten lösen.“