In Wien-Favoriten versammelten sich am Samstagnachmittag wenige hundert Menschen zu einer Demonstration.
In Wien-Favoriten versammelten sich am heutigen Samstag zahlreiche Mitglieder der "Autonomen Antifa" zu einer "kämpferischen Demo". Die Kundgebung richte sich laut den Veranstaltern gegen "Faschismus, Patriarchat und den Krieg in Kurdistan". Genau heute vor einem Jahr war es in Favoriten bereits zu Ausschreitungen bei Zusammenstößen mit vermeintlichen "Grauen Wölfen" gekommen. Die Teilnehmer der Demonstration trafen sich gegen 14 Uhr in der Nähe der U1 Station Troststraße und zogen durch den Bezirk. Gegen 18 Uhr endete die Versammlung im Wiener Donaupark.
Demo zieht lautstark durch Favoriten #w2606 pic.twitter.com/W3relbHOA4
— Markus Sulzbacher (@msulzbacher) June 26, 2021
© Viyana Manset Haber×
Auf dem Nachrichtendienst Twitter veröffentlichte Bilder und Postings zeigen eine aufgeheizte Stimmung, laut der Wiener Polizei kam es jedoch nicht zu gröberen Ausschreitungen. Gewalttätige Auseinandersetzungen mit Sympathisanten der rechtsradikalen türkischen "Grauen Wölfe" wie im Vorjahr blieben aus. Die Demonstrantinnen riefen "Terrorist Erdogan" und forderten auf Flaggen die Freilassung des wegen Terrorismus zu lebenslanger Haft verurteilten Kurdenführers Abdullah Öcalan. Mehrmals kam es dabei zu Provokationen durch Demonstranten und auch Passanten. Es wurden Feuerwerkskörper und Böller gezündet, auch ein Wasserwerfer-Fahrzeug wurde gesehen.
Kurdisch-Linke Demo in Favoriten jetzt in der Quellenstraße. Polizei filmt ständig mit Stabkameras die einzelnen Blöcke aus nächster Nähe ab, immer wieder detonieren Böller in den Querstraßen #w2606 pic.twitter.com/aQbMFqNwfD
— WienTV (@WienTV) June 26, 2021
Mehrmals wurde der verbotene "Wolfsgruß" bei Passanten gesehen, jedoch wurde eine Eskalation durch ein Großaufgebot der Polizei abgewendet. Die Kundgebung wurde um 18.00 Uhr am Keplerplatz friedlich aufgelöst. Durch die Organisatoren wurde bis dato zumindest eine Festnahme bestätigt.
Der Protest fand zum Jahrestag der Ausschreitungen von türkischen Nationalisten bei einer pro-kurdischen Demonstration in dem Wiener Stadtteil statt. Mehrere Dutzend Männer hatten damals eine feministische Kundgebung angegriffen, es kam zu Ausschreitungen und Angriffen auf das linke Ernst-Kirchweger-Haus, in dem auch kurdische und türkische Arbeitervereine aktiv sind.