Trotz steigender Infektionszahlen

Wiener zelebrieren „Rudeltrinken" in der City

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ÖSTERREICH nahm den Start der Outdoor-Saison in der ­City genau unter die Lupe.

Innere Stadt. Mit dem Frühling steigen nicht nur die Temperaturen, sondern auch die Coronazahlen: 492 Neuinfektionen in Wien. Plus 133 im Vergleich zum Vortag. Der Wochentrend? Steigend. Mit ein Grund, warum sich ÖSTERREICH bereits seit Donnerstag in die City begibt. Lokalaugenscheine erzeugen ein mulmiges Gefühl. Etwa bei vielen Gruppenbildungen im Goldenen Quartier.

Die Corona-Pause der Gastro und Schanigärten ist kein Hindernis. Speisen und Getränke werden als Take-away gekauft und draußen konsumiert. Oft suchen bis zu zehn Menschen Gruppennähe. Es wird gegessen, getrunken und gescherzt. FFP2-Schutz gilt als Rarität.

Kritik von Experten

Hans-Peter Hutter, Epidemiologe der MedUni, kritisiert: „Wegen des Rudeltrinkens besteht die Möglichkeit, dass sich Infektionen ausbreiten könnten.“ Wenngleich die Wahrscheinlichkeit draußen geringer sei als drinnen.

Die hohe Anzahl der Neuinfektionen relativiert Hutter aber. „Die Zahlen sind nicht gestiegen, es wird einfach mehr getestet.“ Trotz Öffnung des Handels vor zwei Wochen sei kein echter Anstieg zu verzeichnen.

Lockerung oder Verschärfung der Maßnahmen?

Eine Ansicht, die das Büro von Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ) teilt: „Wir testen deutlich mehr. Vor drei Wochen hatten wir 18.000 Tests täglich, jetzt 50.000.“ Daher könnte sich der Effekt ergeben, dass die ab­solute Infektionsanzahl gestiegen, der Positivanteil aber ähnlich geblieben sei.

Bleibt die Frage, wie sich die Zahlen entwickeln. Absolut oder relativ – Fakt ist: Steigen sie weiter, wird es schwer mit der ersehnten Öffnung der Schanigärten. Die würde Hutter begrüßen: „Hier können Abstände eingehalten und kontrolliert werden.“A. Lautmann

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