Strache-Handy enthüllt SMS-Verkehr

Aufstand wegen Chat-Affäre um ORF

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Am Montag muss ORF2-Chefredakteur Matthias Schrom vor der ORF-Redaktion die SMS mit Strache erklären.

Wien. Wie ÖSTERREICH berichtete, wurden am Wochenende neue Chats rund um den ORF bekannt. Quelle ist das Handy von Heinz-Christian Strache, der damals Vizekanzler und FPÖ-Chef war – die jetzt im WKStA-Bericht enthüllten SMS mit ORF2-Chefredakteur Matthias Schrom sorgen am Küniglberg für Empörung. „Solche Chats hätte Schrom nicht schreiben dürfen“, twitterte etwa ZiB2-Star Armin Wolf.

 

 

SMS an Strache: »Die sind nicht unterm Radar«

Tipps. So hat Schrom dem ehemaligen FPÖ-Vizekanzler HC Strache laut WKStA-Bericht sogar Tipps für Interventionen im ORF gegeben. Als sich Strache am 14. Februar 2019 über einen Bericht in der ZiB24 beschwert, antwortet Schrom: „Das ist natürlich unmöglich. Du weißt, ich bin nur für ORF2 zuständig, ORF 1 (das noch viel linker ist) gehört Lisa Totzauer (und Wolfang Geier) (…) Ich wundere mich ja ehrlich schon lange, dass sich darüber, was dort inhaltlich abgeht, keiner aufregt.“ Und Schrom weiter: „Es ist schon bei uns genug zu tun und jeden Tag mühsam, aber langsam wird’s, und die, die glauben, die SPÖ retten zu müssen, werden weniger.“

Matthias Schrom ORF
© ORF/Thomas Ramstorfer
× Matthias Schrom ORF
ORF2-Chefredakteur Matthias Schrom
 

Schrom gibt Strache auch gleich einige Personalempfehlungen, etwa Schauspieler Clemens Haipl als Channel-Manager für ORF1. Der ORF-Chefredakteur empfiehlt Strache dann auch, seine Kritik an der ZiB24 bei Totzauer und Geier zu platzieren: „Die sollten schon merken, dass sie nicht unter dem Radar sind.“

Montag wird Chefredakteur Schrom zu Chats befragt

Rundmail. Schrom nahm am Freitag in einem Rundmail an die ORF-Redakteure zu den Chats Stellung: Der Chat-Verlauf habe „zugegebenermaßen keine glückliche Außenwirkung.“ „Relevant ist aber der Kontext, in dem das verfasst wurde. Diese Unterhaltung hat vor dem Hintergrund massiver Angriffe durch die FPÖ auf den ORF stattgefunden.“ Er habe sich bei den Verantwortlichen, wie etwa Lisa Totzauer, bereits entschuldigt.

Hearing. Massive Kritik kommt vom Redakteursrat, der eine „ordentliche Aufarbeitung dieser Chat-Protokolle“ fordert. Einige Formulierungen Schroms seien „mehr als daneben. Sie vernadern die Redaktion auf unangebrachte Weise und beschädigen unseren Ruf, weil sie das Narrativ der FPÖ bedienen, der ORF wäre ein ,Linksfunk’“. Am Montag muss sich Schrom in einer Sitzung den Fragen der RedakteurInnen stellen.

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