Bei Stimmabgabe

Ludwig glaubt nicht an die Absolute

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 Bürgermeister wählte als einziger Spitzenkandidat im Wahllokal 

Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) glaubt nicht an eine rote Absolute bei der Wien-Wahl. Er würde es sich wünschen - aber: "Das ist nicht in Griffweite", sagte der Landesparteivorsitzende am Sonntagvormittag, nachdem er in seinem Wahllokal in einer Floridsdorfer Schule seine Stimme abgegeben hatte. Zuletzt wurde spekuliert, dass eine absolute Mandatsmehrheit für die Wiener Roten aus wahlarithmetischen Gründen nicht mehr ganz ausgeschlossen sei.
 
Ludwig gab als einziger Spitzenkandidat am Wahlsonntag seine Stimme direkt im Wahllokal ab. Die Listenersten der Konkurrenz hatten dies schon vor Tagen per Briefwahl erledigt. "Ich bin das so gewohnt. Das ist ein schöner demokratischer Akt", sagte der Bürgermeister, der kurz nach 9.30 Uhr mit seiner Frau Irmtraud Rossgatterer erschienen war. Er wolle außerdem signalisieren, dass man trotz Coronavirus-Pandemie sicher wählen gehen könne. Ludwig appellierte an die Wienerinnen und Wiener, dies doch bitte heute auch noch zu tun.
 

Umfragen prognostizierten deutlich über 40-Prozent

Gute zehn Minuten verbrachte der Bürgermeister in seinem Wahllokal - "nicht, weil ich mich noch entscheiden musste", sondern weil er habe warten müssen, wie er sicherheitshalber hinzufügte. Und er habe sich zudem von der Einhaltung der Sicherheitsbestimmungen - Maskenpflicht, Abstandsregel, Identifikation hinter einem Plexiglasparavent - überzeugen wollen.
 
Gefragt nach seiner Prognose für den heutigen Abend gab sich Ludwig einmal mehr bescheiden. Er wolle das Ergebnis aus 2015 - mit 39,6 Prozent das zweitschlechteste SPÖ-Resultat in Wien - erreichen. Letzte Umfragen prognostizierten den Sozialdemokraten einen Stimmanteil von teils deutlich über der 40-Prozent-Marke.
 
Was künftige Koalitionen anbelangt, gab sich Ludwig auch am Wahltag nicht auskunftsfreudiger als bisher. Man werde sehen, was sich rechnerisch ausgehe und wo es inhaltliche Schnittmengen gebe. Reden wolle er nach dem Urnengang jedenfalls einmal mit allen Parteien.
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