Nach Zusammenstößen zwischen Fan-Gruppen musste ein Mann wiederbelebt werden.
Bei Zusammenstößen zwischen Fangruppen vor dem Fußball-EM-Spiel England gegen Russland am Samstag (21.00 Uhr, live ORF eins) sind in Marseille mindestens fünf Menschen verletzt worden. Ein britischer Fan habe von Sicherheitsleuten wiederbelebt werden müssen.
Auch französische Randalierer
An den gewalttätigen Auseinandersetzungen waren nach übereinstimmenden Berichten französischer Medien neben englischen und russischen auch französische Randalierer beteiligt. Sechs Krawallmacher wurden festgenommen. Auf Fernsehbildern und Internetvideos war zu sehen, wie verschiedene Gruppen an unterschiedlichen Stellen um den alten Hafen der Mittelmeerstadt mit Stühlen oder Eisenstangen aufeinander losgingen. Zudem wurde mit Flaschen oder anderen Gegenständen geworfen. Sicherheitskräfte gingen gegen die Randalierer vor und setzen dabei auch immer wieder Tränengas ein.
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Laut Laurent Nunez soll sich ein Fan nach den Zwischenfällen in Lebensgefahr befinden. Ambulanzkräfte berichteten, ein Engländer habe eine Herzattacke erlitten. Die Polizei sei vorbereitet, dass sich auch nach dem Spiel am alten Hafen Zusammenstöße ereignen könnten. Es gebe sicher die üblichen Provokationen zwischen den einzelnen Gruppen. "Wir werden sehr konsequent vorgehen", kündigte Nunez an. Die Europäische Fußball-Union (UEFA) verurteilte die Vorkommnisse scharf. Menschen, die sich an solch gewalttätigen Aktionen beteiligten, hätten keinen Platz im Fußball, hieß es in einer UEFA-Stellungnahme vom Samstagabend.
"Es waren einige bedauerliche Szenen"
Ausschreitungen schon in den letzten Tagen
Nach ersten Zusammenstößen in den vergangenen Tagen hatte die Polizei angekündigt, weiter hart bei Ausschreitungen durchzugreifen. Vor dem Spiel der Engländer gegen Russland seien 1.200 Polizisten in der Stadt mobilisiert, sagte der Polizeipräfekt von Marseille, Laurent Nunez, am Samstag. Auch auf der Fanmeile der französischen Hafenstadt sollen die Anhänger beider Mannschaften getrennt werden. "Die Russen kommen in einen Bereich und die Engländer in einen anderen", kündigte Nunez im Sender BFMTV an.