Die Berggorilla-Population in Ruanda ist auf über 1.000 Tiere gestiegen.
Ruanda, ostafrikanische Binneland, mit Grenzen zu Uganda, Tansania, der Demokratischen Republik Kongo und Burundi, weist aufgrund der Wirksamkeit von Schutzmaßnahmen einen steigenden Bestand an Berggorillas auf. Sie leben in den Virunga-Bergen. Der dortige Bestand wird von der Naturschutz-Union IUCN auf etwa über 600 Tiere geschätzt. Sie ist damit der größte Bestand, der, wie die IUCN auch schätzt, auf über 1.000 Tiere geschätzen Berggorilla-Population in Ostafrika. Während sich der Gesamtbestand erholt, wird der Raum für das einzelne Tier wiederum zu eng.
Mit Abstand zu Gorilla-Clans
Die Berggorillas zogen bereits vor dem nationalen Lockdown im Vorjahr Touristen in das Land. Auch jetzt, unter erschwerten Reise-Bedingungen können die Gorillas mit entsprechendem Abstand besucht werden. Die Gorillas bedeuten uns alles, hört man aus dem Land. 1.500 US-Dollar zahlen Besucher für eine Begegnung mit den Primaten. Jene, die es derzeit nach Ruanda schaffen und sich nicht von Quarantäne-Bestimmungen zur Einreise in das ostafrikanische Land sowie für die Heimreise in das eigene Herkunftsland bremsen lassen, können die Mitglieder der verschiedenen Gorilla-Clans mit 10-Meter-Mindestabstand "treffen" und beobachten.
Der Amahoro-Clan, eine von zehn Gorillagruppen in Ruanda, die von Touristen besucht werden, kümmert sich kaum um seine menschlichen Besucher. Tracker verfolgten während des Lockdowns der vergangenen Monate die Wanderungen der an Menschen gewöhnten Gruppen. Ranger patrouillierten ununterbrochen, um sicherzustellen, dass keine Wilderer in den Wald und ihr Revier eindringen.
Gorillas ziehen Menschen an
"Die Gorillas, die Dorfgemeinschaften um den Nationalpark und die Touristen sind wie ein Dreieck", heißt es in Ruanda. "Sie tragen sich gegenseitig." Zehn Prozent aller Gorilla-Einnahmen durch Touristen gehen direkt an die Dörfer die in den Virunga Bergen liegen. Machen sich Affen oder auch Büffel über die Felder der dort ansässigen Bauern her, werden sie für die entstandenen Schäden entschädigt. Der Rückhalt für den Naturschutz ist groß. Arbeitsstellen im Tourismus sind angesehen und ernähren nicht selten ganze Großfamilien.
Ruanda erlebte in den letzten Jahren einen regelrechten Gorilla-Boom. Das ostafrikanische Land setzt die Menschenaffen erfolgreich als weltweite Botschafter ein. Sie soll vor allem auf vermögende Touristen nach Ruanda locken. Eigens für diese Touristengruppe wurden Luxuslodges gebaut.
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