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Unsere Tiere

Gans hartes Leben

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Konsument*innen fordern Kennzeichnung der Martinigans nach Herkunft und Haltungsform ein.

In einer von der Tierschutz-Organisation Vier Pfoten durchgeführten Umfrage, erklären 80 Prozent der darauf antwortenden Menschen, dass eine Kennzeichnung der Martinigans nach Herkunft und Haltungsform notwendig wenn nicht sogar schon überfällig wäre. Weiters sprach sich die große Mehrheit auch für ein Importverbot von Fleisch aus Stopfmast oder Lebendrupf aus.

Insgesamt 83 Prozent der Österreicherinnen und Österreicher lehnen, so Vier Pfoten, tierquälerische Praktiken wie Stopfmast und Lebendrupf "jedenfalls" (70 Prozent) oder "eher ab". 84 Prozent sind darüber hinaus für einen Verbot des Imports von Fleisch von Tieren, die gestopft oder lebend gerupft wurden, davon 68 Prozent „auf jeden Fall“. Und überwältigende 87 Prozent sprechen sich für eine Kennzeichnung der Martinigans nach Herkunft und Haltungsform sowohl im Handel als auch in der Gastronomie aus, davon 75 Prozent „auf jeden Fall“. Für diese Analyse hat das MARKET Marktforschungsinstitut im Auftrag der Tierschutz-Organisation 500 Österreicherinnen und Österreicher ab 16 Jahren, repräsentativ für Geschlecht, Alter, Bildung und Region, befragt.

Importiertes Tierleid auf unseren Tellern

„Wir freuen uns über die sehr klaren Ergebnisse der Umfrage. Sie zeigen nicht nur einmal mehr, dass der Bevölkerung Tierschutz ein Anliegen ist. Sie bestätigen uns auch in all unseren Forderungen. Seit Jahren setzen wir uns nicht nur für eine umfassende Kennzeichnung von tierischen Produkten nach Herkunft und Haltung in Gastronomie und Handel ein. Wir warnen darüber hinaus auch seit langem gerade zur Ganslzeit vor importiertem Tierleid. Denn nach wie vor stammen 72 Prozent aller hierzulande gegessenen Gänse und Enten aus dem Ausland. Und sehr oft kommen die Tiere aus Ländern, in denen - im Gegensatz zu Österreich - Lebendrupf und Stopfmast nach wie vor ganz legal sind“, erklärt VIER PFOTEN Kampagnenleiterin Veronika Weissenböck.

Lebendrupf wird zum Beispiel noch immer in Ungarn, Polen oder China praktiziert. Die Stopfmast ist legal in Ländern wie Ungarn, Frankreich, Belgien, Bulgarien oder Spanien, aber auch China, den USA und Kanada. „Ein großer Teil der nach Österreich importierten Gänse stammt aus Ungarn, aber auch aus Polen und tatsächlich auch aus China. Dass Gänse aus Tierqual-Haltung trotz des österreichischen Verbots importiert und verkauft werden dürfen, ist in Wahrheit natürlich eine Augenauswischerei“, so Weissenböck.

Zu viel Fleisch am Teller

Umso wichtiger ist die Vier Pfoten-Befragung, da auch die Bevölkerung sich ganz klar für ein Importverbot von gestopften und gerupften Tieren ausspricht. „Unser Selbstversorgungsgrad bei Gänsen und Enten liegt derzeit bei nur 28 Prozent. Die Lösung kann aber nicht sein, dass wir Fleisch von gequälten Tieren importieren. Um einen Wandel hin zu mehr Regionalität und damit auch zu besserer Haltung auszulösen, ist gerade die gesetzliche Kennzeichnungspflicht ein ganz wichtiges Instrument – nicht nur im Handel, sondern vor allem auch in der Gastronomie. Wenn die Menschen sehen, woher und aus welcher Haltung ihr Fleisch kommt, kann sich die Nachfrage und letztlich der gesamte Markt ändern“, erklärt Weissenböck.

„Muss es wirklich immer Fleisch sein? Wir essen in Österreich im internationalen Vergleich überdurchschnittlich viel, und auch Gesundheitsexpertinnen und -experten raten, den Konsum einzuschränken. Es gibt so viele wirklich köstliche vegetarische und vegane Gerichte, die sich auch für festliche Anlässe eignen.“

Wenn es jedoch unbedingt Gansl sein muss, empfiehlt die Tierschutz-Organisation die „Österreichische Weidegans“ oder eine österreichische Bio-Gans, bei der die Tiere im Vergleich sehr gut gehalten werden. Hier kann man als Konsument:in zumindest sichergehen, dass nicht nur Lebendrupf und Stopfmast ausgeschlossen sind, sondern die Tiere auch Auslauf und gutes Futter hatten.

Unsere Tiere – Das große oe24.TV-Tierschutzmagazin von Sonntag, 31. Oktober 2021, hier in voller Länge sehen.

Nächste Ausgabe Unsere Tiere: 7. November 2021, 18:30 Uhr.

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