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Unsere Tiere

Internationale Modemarken fordern ein Pelzverbot in der EU

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38 europäische Modeunternehmen, darunter bekannte Namen wie Hugo Boss und die Otto Gruppe, aber auch der österreichische Sporthändler Hervis, haben sich gestern schriftlich an die EU-Kommission gewandt, um die Europäische Bürgerinitiative (EBI) für ein Pelzfreies Europa zu unterstützen.  

Diese Initiative war von 80 Organisationen, darunter VIER PFOTEN, beworben worden und hat bereits insgesamt 1,7 Millionen Unterstützungsstimmen. Sie zeigt die Notwendigkeit eines EU-weiten Verbots der Pelztierzucht auf und fordert ein Verbot der Einfuhr von Zuchtpelzprodukten in den europäischen Markt.

Das gemeinsame Schreiben, das an die Kommissarin für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit, Stella Kyriakides, und den Kommissar für Landwirtschaft, Janusz Wojciechowski, gerichtet ist, unterstreicht die Notwendigkeit, gesetzliche Maßnahmen zum Verbot des Handels mit Pelz zu ergreifen. Stattdessen soll auf „alternative Materialien zu Tierpelzen unter Verwendung technologischer Innovationen bei textilen Materialien" umgestiegen werden.

Der Brief betont auch, dass Reformen „einen immensen Mehrwert bringen würden, um sowohl die von den Modeunternehmen als auch von NGOs angestrebten ethischen und nachhaltigen Ziele zu erreichen".

Pelzfreie Zukunft

Thomas Pietsch, Leiter des Bereichs für Wildtiere in der Unterhaltungs- und Textilindustrie bei VIER PFOTEN, begrüßt die Haltung dieser branchenführenden Marken: „In den letzten Jahren gab es eine Flut von Unterstützungsbekundungen von bekannten Modemarken aus der ganzen Welt. Viele Unternehmen haben den Verkauf von Pelz bereits beendet und fördern gleichzeitig nachhaltige Praktiken, die dem Tierschutz zugutekommen. Modemarken, die weiterhin tierschutzwidrige Praktiken unterstützen, sind heute in der Minderheit und stehen auf der falschen Seite der Geschichte. Schätzungsweise 69 Prozent der renommiertesten Luxusmarken haben sich bereits von Pelz losgesagt, indem sie eine pelzfreie Politik betreiben. Die deutliche Mehrheit der Öffentlichkeit unterstützt ein Ende der Pelztierzucht; der Europäischen Kommission liegen überwältigende Beweise vor, dass dies eine unmenschliche und grausame Praxis ist.“

 EBI "Fur Free Europe" 

Letzten Monat wurde die EBI "Fur Free Europe" abgeschlossen; sie hat insgesamt über 1,7 Millionen Unterschriften von Bürger:innen aus der EU erhalten. Diese Unterschriften werden nun validiert und danach an die Europäische Kommission übergeben, die wiederum eine Antwort auf die Forderungen der Bürgerinnen und Bürger nach einem pelzfreien Europa formulieren muss.

Die EBI wurde von der Europäischen Kommission am 16.03.2022 offiziell registriert und lief vom 18.05.2022 bis zum 01.03.2023. Die EBI wurde von einer Gruppe von Bürger:innen aus sieben EU-Mitgliedstaaten eingereicht. Sie zielt darauf ab, ein EU-weites Verbot der Haltung und Tötung von Tieren zum alleinigen oder hauptsächlichen Zweck der Pelzgewinnung sowie des Inverkehrbringens von Nutztierfellen und Produkten, die solche Felle enthalten, auf dem EU-Markt zu erreichen.

Die Europäische Union ist eine der wichtigsten Regionen für die Pelzproduktion weltweit. Jedes Jahr werden Millionen von Tieren (vor allem Nerze, Füchse und Marderhunde) legal in kleinen Maschendrahtkäfigen eingesperrt und getötet, um unnötige, leicht austauschbare Pelzartikel herzustellen. Ziel ist es, diese grausame Praxis durch ein EU-weites Verbot der Pelztierzucht zu beenden. 

Unsere Tiere – Das große oe24.TV-Tierschutzmagazin von Dienstag, 11. April 2023, hier in voller Länge sehen.

Nächste Ausgabe Unsere Tiere: 16. April 2023, 18:30 Uhr. 

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