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Unsere Tiere

Mahnendes Feuer mit Schriftzug im Wienerwald

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Mahnendes Feuer mit Schriftzug „Pro Wolf“ auf einem Gipfel im Wienerwald – Der VGT fordert Wolfsschutz. Gemeinsam können wir den Wolf schützen.

Nach mehr als 100 Jahren ist der Wolf nach Österreich zurückgekehrt. Und mit ihm auch alte Ängste und falsche Vorstellungen. Durch ihr natürliches Verhalten geraten Wölfe in Konflikt mit den Menschen. Das hat schon einmal dazu geführt, dass der Wolf in Österreich erbarmungslos gejagt und ausgerottet wurde. Das darf nicht noch einmal passieren.

Der Wolf kann nur dann dauerhaft in Österreich überleben, wenn die Menschen ihn akzeptieren. Ob das geschieht, hängt davon ab ob die Sorgen vieler Menschen überwunden werden können. Ursprünglich war der Wolf in ganz Europa zu finden bis der Mensch ihn in Mitteleuropa Mitte des 19. Jahrhunderts schließlich ausrottete. Auch in Österreich galt die Art bis vor wenigen Jahren als „ausgestorben“. Doch eine andere Einstellung der Bevölkerung gegenüber dem Wolf, gesamteuropäische Schutzbemühungen und Schutzgesetze, sowie eine Zunahme an Beutetieren haben es ermöglicht, dass sich die verbliebenen Populationen erholt haben. So konnten Wölfe ihre früheren Lebensräume auf natürliche Weise wieder besiedeln.

Der Wolfe als wertvoller Akteur im Ökosystem

Mittlerweile leben in Österreich wieder wenige Wolfsfamilien sowie umherziehende Einzelwölfe, die auf der Suche nach einem Partner und einem freien Revier sind. Für Tierschützer ist der Wolf als heimische Tierart ein natürlicher und damit unverzichtbarer Bestandteil unserer Natur. Mit einem großen ökologischen Nutzen: Als Gesundheitspolizei hält der Wolf Wildtiere in guter Kondition. Kranke oder schwache Tiere bemerkt und erbeutet er früher als jeder Jäger. Doch seine Rückkehr stellt uns auch vor Herausforderungen. Denn neben Rehen, Hirschen und Wildschweinen können Wölfe auch Nutztiere wie z.B. Schafe oder Ziegen erbeuten. Damit sind Konflikte vorprogrammiert.

Ungeschützte Herden und der Wolf als Sündenbock

Diejenigen, die ihre Schafe unbehirtet zeitweise im Hochgebirge aussetzen und dabei den Tod von bis zu 10.000 ihrer Tiere allein in Österreich in einem Sommer durch Krankheiten, Verletzungen, Wetterunbill und Verirren in Kauf nehmen, schreien, wenn Wölfe ein paar hundert der völlig ungeschützten Tiere fressen. Statt die Tiere zu schützen und sich der Natur anzupassen, soll wieder einmal die Natur der Unersättlichkeit des Menschen nach Tierfleisch angepasst werden: der Wolf müsse weg. Dabei werden völlig undifferenziert Fakten entstellt und Gefahren übertrieben. Ein gefundenes Fressen für den Rechtspopulismus, dem jedes Thema recht zu sein scheint, um Proteststimmen zu sammeln. Die Wahrheit ist vielmehr:

• Österreich ist, abgesehen von Inseln, das Land Europas mit der geringsten Wolfsdichte,
• 167.387 Schafe werden getötet, um vom Mensch gegessen zu werden
• Österreichs Schafe sterben zu Tausenden an Vernachlässigung und zu zig Tausenden durch betäubungsloses Schächten oder im Tiertransport,
• die Tierhalter:innen betreiben vorsätzlich keinen Herdenschutz, um über den Wolf jammern zu können und
• der Wolf ist ein wertvoller Teil des Ökosystems und zentral für einen gesunden Wald, der dem Klimawandel trotzen könnte.

Mahnfeuer

Deshalb haben sich naturnahe Menschen gefunden, die der Nutzungsgier des Menschen und der Ignoranz gegenüber ökologischen Zusammenhängen trotzen und auf einem Wienerwaldgipfel ein Mahnfeuer für den Wolf entfachten. Mit 200 Fackeln wurde der Schriftzug „Pro Wolf“ in den dunklen Nachthimmel gezeichnet. Er soll die Menschen daran erinnern, dass sie nicht die alleinigen Bewohner:innen der Erde sind, dass auch die Wildtiere ihren eigenständigen Platz brauchen, und dass der Respekt gegenüber der Natur gebietet, diese nicht rücksichtslos nach den eigenen Bedürfnissen zu verändern. Derartige menschliche Eingriffe rächen sich letztlich immer, wie wir heute vom Artensterben bis zum Klimawandel schmerzhaft erfahren müssen. 

Unsere Tiere – Das große oe24.TV-Tierschutzmagazin von Sonntag, 8. Jänner 2022, hier in voller Länge sehen.

Nächste Ausgabe Unsere Tiere: 15. Jänner 2023, 18:30 Uhr.
  

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