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Neue Riesenschildkröten-Art auf den Galápagos-Inseln entdeckt

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Auf den Galápagos-Inseln westlich von Ecuador ist eine neue Art von Riesenschildkröten entdeckt worden. Wie das Umweltministerium Ecuadors am Donnerstag mitteilte, haben Erbgut-Untersuchungen ergeben, dass die Schildkröten-Art bisher nicht offiziell erfasst wurde. 

Die Art der Riesenschildkröten von der Insel San Cristóbal, die unter dem wissenschaftlichen Namen Chelonoidis chathamensis geführt werde, entspreche genetisch einer anderen Art, erläuterte das Ministerium im Onlinedienst Twitter.

Forscher*innen verglichen Erbmaterial 

Die Forschungen wurden von der Universität Newcastle in Großbritannien, der Universität Yale in den USA, der US-Organisation Galapagos Conservancy und anderen Organisationen gemeinsam angestellt. Die Wissenschaftler verglichen Erbmaterial von San-Cristóbal-Riesenschildkröten mit Knochen und anderen Überresten, die 1906 in einer Grotte im Hochland der Insel geborgen wurden. Die Studie wurde in der Fachzeitschrift «Heredity» veröffentlicht.
Galapagos Conservancy erklärte, die Schildkrötenart Chelonoidis chathamensis von San Cristóbal sei «fast mit Sicherheit ausgestorben». Die Insel sei den neuen Erkenntnissen zufolge aber einst die Heimat von zwei verschiedenen Schildkrötenarten gewesen, von denen eine im Hochland der Insel und die andere im Tiefland gelebt habe. In einem weiteren Schritt soll nun zusätzliches Erbmaterial der Schildkröten gewonnen werden, um dann festzulegen, ob sie auch einen neuen Namen erhalten.

Die Galápagos-Schildkröte

Die Galápagos-Inseln, die rund tausend Kilometer westlich von Ecuador im Pazifik liegen, verdanken ihren Namen den Galápagos-Schildkröten. Ursprünglich gab es 15 Arten, drei sind im Laufe der Jahrhunderte ausgestorben. 2019 wurde ein Exemplar der Art Chelonoidis phantastica auf der Insel Fernandina entdeckt. Zuvor hatte diese Art mehr als hundert Jahre lang als ausgestorben gegolten.
Galápagos-Riesenschildkröten gehören zu den größten Landschildkröten der Welt. Größen- und Gewichtsangaben sind oft unterschiedlich, aber es scheint belegt, dass einige dieser Tiere Längen von über 180 cm (von Kopf bis Schwanz) erreichen. Die schwerste in Gefangenschaft lebende wog 422 kg. Noch größer als die Galápagos-Riesenschildkröte ist die Lederschildkröte.

Die Riesenschildkröten führen ein ruhiges, friedliches Leben und schlafen bis zu 16 Stunden am Tag. Sie sind außerdem sehr genügsam, denn sie können bis zu einem Jahr ohne Futter und Wasser auskommen, weil sie beides sehr gut speichern können. Galápagos-Riesenschildkröten sind sehr langsam, marschieren aber fleißig. Innerhalb von zwei Tagen können sie durchaus 13 km zurücklegen.
Die älteste Riesenschildkröte lebte im Australia Zoo im Bundesstaat Queensland (Australien) und starb 2006 im Alter von über 175-176 Jahren. Bis zum 19. Jahrhundert wurden die Tiere von Seefahrern gejagt, weil sie Nahrungsmittel brauchten. Heute gibt es nur noch etwa 3.000 bis 5.000 dieser Tiere. Sie sind daher streng geschützt.


Unsere Tiere – Das große oe24.TV-Tierschutzmagazin von Sonntag, 20. März 2022, hier in voller Länge sehen.

Nächste Ausgabe Unsere Tiere: 27. März 2022, 18:30 Uhr. 
  

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