Die Pelzindustrie steht in Europa zunehmend unter Druck. 2025 war ein Jahr, in dem sich dieser Wandel besonders deutlich gezeigt hat.
Mit dem Beschluss Polens, Pelzfarmen zu verbieten, hat sich ein Land verabschiedet, das bislang zu den größten Pelzproduzenten der Europäischen Union zählte. Damit reiht sich Polen in eine wachsende Zahl von EU-Mitgliedstaaten ein, die die Zucht und Tötung von Tieren für Pelz bereits untersagt haben oder schrittweise beenden.
Insgesamt haben mittlerweile 17 der 27 EU-Länder nationale Verbote gegen Pelzfarmen beschlossen oder die Pelzproduktion durch strenge Auflagen faktisch beendet. Dazu zählen unter anderem Länder wie Österreich, Deutschland, Frankreich, Italien, die Niederlande, Belgien und zuletzt auch Polen. In mehreren Staaten gelten Übergangsfristen, doch der politische Kurs ist klar: Pelzproduktion hat in weiten Teilen Europas keine Zukunft mehr.
Der Trend ist das Ergebnis jahrelanger Arbeit von Tierschutzorganisationen, wachsender gesellschaftlicher Ablehnung und neuer wissenschaftlicher Erkenntnisse. Studien und Stellungnahmen, unter anderem der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit, bestätigen, dass die Haltung von Pelztieren mit erheblichen und systembedingten Tierwohlproblemen verbunden ist.
Trotz dieser Entwicklung gibt es innerhalb der EU noch Länder, in denen Pelzfarmen aktiv sind, etwa Finnland oder Griechenland. Doch auch dort wächst der Druck. Die Europäische Bürgerinitiative „Fur Free Europe“, die über 1,7 Millionen Unterschriften gesammelt hat, fordert ein EU-weites Verbot von Pelzfarmen und Pelzimporten. Die EU-Kommission ist nun am Zug, darauf zu reagieren.
Europa bewegt sich Schritt für Schritt weg von der Pelzproduktion. Nationale Verbote haben sich von Ausnahmen zur Mehrheit entwickelt. Der politische und gesellschaftliche Rückhalt für diese Industrie schwindet – und mit jeder weiteren Entscheidung rückt ein pelzfreies Europa näher.