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Unsere Tiere

Privathaltung von Großkatzen wird eingeschränkt

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Es ist ein großer Erfolg für eine Vielzahl von Menschen in den USA, für den sie über Jahrzehnte gekämpft haben.

Künftig dürfen bundesweit in den Vereinigten Staaten keine Raubkatzen mehr in Privathaltung eingesperrt werden. Das Schicksal der in oftmals viel zu kleinen Käfigen gehaltenen Tiger & Co in den USA hat zuletzt zig Millionen Menschen über die Landesgrenzen hinaus beschäftigt.

In der Wildnis ist der Tiger stark gefährdet und viele Raubkatzen werden in privaten Zoos gehalten, wo sie als Tourismus-Attraktionen missbraucht werden. Gerade Tiger-Babys sind beliebt, mit den Jungtieren werden Fotos gemacht oder sie werden gestreichelt. Viele solcher Zoos stammen aus Asien, insbesondere Indien, Thailand oder Vietnam. Doch auch in den USA halten Privatpersonen Raubkatzen wie Tiger, Löwen und Pumas. Die Tiger-Industrie erlangte vor allem durch die Netflix-Serie «Tiger King» grössere mediale Aufmerksamkeit. Obwohl das Tierleid und der Tierschmuggel nur am Rande thematisiert wurden, hat es das öffentliche Bewusstsein für Tierschutzprobleme in der Tierbaby-Streichelindustrie trotzdem geschärft. So wurde die Politik aktiv und der «Big Cat Public Safety Act» wurde ins Leben gerufen, wie «National Geographic» berichtet.

Big Cat Public Safety Act

Der US-Senat hat nun mit dem „Big Cat Public Safety Act“ (BCPSA) ein Gesetz verabschiedet, das die Haltung von Tigern und anderen Großkatzen streng reguliert.

Ebenfalls verboten wird mit der Novelle auch das bezahlte Streicheln von Jungtieren, das bislang einen beträchtlichen Teil der Einnahmen von fragwürdigen Zoos ausmachte. Damit wurden massenhaft Menschen angezogen, die gegen eine nicht unbeträchtliche Gebühr für ein paar Minuten einen jungen Tiger streicheln konnten und ein Foto erhielten. Fast 8.000 Raubkatzen werden aus der Privathaltung befreit und sollen künftig in professionellen Einrichtungen untergebracht werden.

Großkatzen in den USA

In den USA leben etwa 5.000 Tiger in Gefangenschaft, dazu kommen andere Großkatzen – und das wurde bislang kaum überwacht. So konnten die Großkatzen und ihre Teile leicht aus dem Blickfeld geraten und auf den Schwarzmarkt gelangen. Das neue US-Gesetz will das nun verhindern.

Gleichzeitig stellt das Gesetz das Wohlergehen von in Gefangenschaft gehaltenen Großkatzen in den Fokus: Einrichtungen und Privatpersonen werden künftig dazu verpflichtet, eine Genehmigung für die Haltung von Tigern einzuholen.

So ermöglicht das Gesetz, dass es künftig mehr Informationen darüber gibt, wer Tiger hält, wie viele Tiger es in Gefangenschaft gibt, wann sie verkauft oder gehandelt werden und was mit ihren Teilen passiert, wenn sie sterben.

Beschränkungen

Das neue Gesetz beschränkt den Besitz von Löwen, Tigern, Leoparden, Schneeleoparden, Jaguaren, Pumas oder Hybriden dieser Arten in Zukunft auf Wildtierauffangstationen, Universitäten und zertifizierte Zoos. Die Tiere müssten außerdem mindestens 4,5 Meter von der Öffentlichkeit entfernt oder hinter einer Barriere gehalten werden, um direkten Kontakt zu Menschen zu vermeiden, auch jene, die derzeit in Privatbesitz sind und bleiben.

Mehr als zehn Jahre hat sich der WWF in den USA gemeinsam mit Partner:innen und Aktivist:innen dafür eingesetzt, ein strenges Gesetz zum Tigerschutz auf den Weg zu bringen. Fast 690.000 Menschen haben sich direkt an den US-Kongress gewendet und sich für strengere Vorschriften und einen stärkeren Schutz für in Gefangenschaft lebende Tiger stark gemacht.

Unsere Tiere – Das große oe24.TV-Tierschutzmagazin von Sonntag, 15. Jänner 2022, hier in voller Länge sehen.

Nächste Ausgabe Unsere Tiere: 22. Jänner 2023, 18:30 Uhr. 
  

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