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Vollspaltenboden-Protest begleitet Ministerrat

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Vollspaltenboden-Protest begleitet ersten Ministerrat mit neuem Tierschutzminister.

Auch beim ersten Ministerrat mit Johannes Rauch kam es zu einer Kundgebung des VEREINS GEGEN TIERFABRIKEN. Dabei wurde die Forderung nach einem Verbot der Vollspaltenböden erneuert.
Aktivist:innen des Verein gegen Tierfabriken waren vor der Angelobung des dritten Tierschutzministers anwesend. Denn der Vorschlag des scheidenden Tierschutzministers Mückstein zur Reform des Tierschutzgesetzes war eine vage Formulierung über Verbesserungen in der Schweinehaltung, die nach einer wissenschaftlichen Evaluierung ab 2040 für alle Betriebe gelten sollen. Zwar wurde dabei der Vollspaltenboden nicht erwähnt, aber auf die Auswirkungen der Bodenbeschaffenheit Bezug genommen. Doch selbst dieser harmlosen Form einer Reform in der Schweinehaltung will die ÖVP nicht zustimmen, weil sie sich an dem Stichtag 2040 stößt. Keiner Schweinefabrik soll auch nur irgendetwas vorgeschrieben werden, wenn es nach der ÖVP geht, auch nicht erst in 18 Jahren. Dass die Neu- und Umbauten ab nächstem Jahr auf einem Drittel der Buchtenfläche nur mehr die Hälfte der Spalten aufweisen sollen, ist als Reform nicht ernst zu nehmen und hat keine Bedeutung für die Schweine.


Genau deswegen demonstrierten Aktivist:innen des VGT Mittwoch Früh wieder vor dem Bundeskanzleramt und verteilten als Schweine verkleidet Flugblätter über das Leid der österreichischen Schweine an die eintreffenden Minister:innen. Landwirtschaftsministerin Elisabeth Köstinger nahm den Hintereingang, anstatt sich mit Kritik aus der Zivilgesellschaft auseinanderzusetzen und dem Tierleid ins Auge zu sehen. Bei der Demonstration zeigten die Tierschützer:innen auch Bilder vom sogenannten “Dänischen System”, der angeblichen Alternative zum Vollspaltenboden. Der Unterschied zum Status quo ist dabei nicht erkennbar. Ein echter Schritt in Richtung mehr Tierschutz ist erst gegeben, wenn österreichische Schweine so viel Stroh und Platz bekommen, dass jedes Schwein trocken, sauber und weich im Stroh liegen kann. Alles darunter zieht dieses unnötige Tierleid künstlich in die Länge.


Außerdem sind am Mittwoch wieder Kreidezeichnungen vor dem Landwirtschaftsministerium aufgetaucht. Die Botschaft ist klar: Nein zum Vollspaltenboden. Auch am Donnerstag gingen die Proteste gegen die ÖVP-Tierpolitik anlässlich eines Termins von Wirtschaftsministerin Margarete Schramböck weiter.


VGT-Kampaigner Georg Prinz äußerte sich dazu: „Mittlerweile gibt es den dritten Tierschutzminister in 3 Jahren, während Landwirtschafts- und Vollspaltenbodenministerin Elisabeth Köstinger immer noch im Amt ist. Bis jetzt hat die ÖVP jeden Fortschritt im Tierschutz verhindert und will jetzt die Bürger:innen mit dem “Dänischen System”, einer Fortsetzung der Vollspaltenbodenhaltung in hellgrün, abspeisen. Wir hoffen, dass der neue Tierschutzminister seinen Plan, “beim Thema Vollspaltenboden etwas weiterzubringen”, auch mit Leben erfüllen kann und es schafft, die Beton-Blockade der ÖVP zu durchbrechen. Er hat jedenfalls die große Mehrheit der Bevölkerung, die Wissenschaft und die Österreichische Tierschutzbewegung auf seiner Seite. Die Proteste werden erst enden, wenn das Ende des Vollspaltenbodens eingeläutet ist.“

Unsere Tiere – Das große oe24.TV-Tierschutzmagazin von Sonntag, 13. März 2022, hier in voller Länge sehen.

Nächste Ausgabe Unsere Tiere: 20. März 2022, 18:30 Uhr.   
 

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