Trump und Biden

Mehrheit sah Biden als Sieger

Trump vs. Biden: Hitler-Vergleich bei letztem TV-Duell

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Obwohl Trump und Biden im Rennen um die US-Präsidentschaft gesittet diskutierten, wurde heftig ausgeteilt

Das letzte Fernsehduell der beiden Bewerber um das US-Präsidentenamt ist am Donnerstagabend ohne Eklat zu Ende gegangen. Die Diskussion von Präsident Donald Trump und seinem Herausforderer Joe Biden in Nashville (US-Staat Tennessee) verlief weitaus gesitteter als das erste Aufeinandertreffen der beiden Ende September, das vor allem wegen Trumps ständigen Dreinredens im Chaos versunken war.
 
Moderatorin Kristen Welker dankte den beiden Kontrahenten kurz nach 20.30 Uhr Ortszeit (04.30 Uhr MESZ) in Tennessee für die gut 90-minütige Diskussion. Welker schloss mit einem Aufruf an die Zuseher, von ihrem Wahlrecht Gebrauch zu machen. Freilich haben nach Schätzungen von Experten bereits gut ein Drittel aller Bürger, die sich an der Wahl beteiligen werden, schon vor dem Duell abgestimmt.
 
Für die Unentschlossenen gab es wenig Neues. Trump und Biden wiederholten in der Debatte bekannte Positionen und Angrifflinien. Biden thematisierte vor allem das vermeintliche Versagen Trumps in der Coronakrise. Der Amtsinhaber versuchte, die Affäre rund um Bidens Sohn Hunter hochzukochen und stellte den Ex-Vizepräsidenten als korrupten Politiker hin. Biden ging erstmals direkt auf die Vorhalte ein und betonte, er habe "keinen Penny" von einer ausländischen Quelle genommen. Als Trump sein gutes Verhältnis zum nordkoreanischen Diktator Kim Jong-un lobte, zog Biden einen Hitler-Vergleich.
 
 

CNN-Umfrage: Mehrheit sieht Biden als Sieger der TV-Debatte

 
Wie CNN am späten Donnerstagabend (Ortszeit) berichtete, sahen 53 Prozent der befragten Fernsehzuseher Biden als Sieger und 39 Prozent Trump. Das Verhältnis entsprach somit in etwa den allgemeinen Umfragewerten der beiden Kontrahenten.
 
Nach der chaotischen ersten TV-Debatte Ende September hatten mehr als 60 Prozent der damals Befragten Biden als Sieger gesehen. Damit scheint sich zu bestätigen, dass sich Trump mit seiner aggressiven Taktik im ersten Duell keinen guten Dienst erwiesen hat.
 
Kommentatoren von CNN wiesen jedoch darauf hin, dass das zweite Aufeinandertreffen offenbar keine Bewegung gegeben hat. So gelang es Trump offenkundig nicht, entscheidend gegen Biden zu punkten. Auf die Frage, wer der beiden der "stärkere Führer" ist, antworteten jeweils 49 Prozent mit Trump und Biden. 55 Prozent gaben an, dass das Auftreten Trumps "Sorgen" bezüglich seiner Performance als Präsident ausgelöst habe. Lediglich 41 Prozent der Befragten äußerten diese Meinung in Bezug auf Biden.
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