Schweiz

Dorf wegen drohenden Gletscherabbruchs geräumt

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150 Menschen mussten ihre Häuser verlassen, Bergbahn stellte Betrieb ein.

Im Schweizer Saastal im Kanton Wallis droht ein Gletscherabbruch. Deshalb mussten am Samstagabend etwa 150 Menschen in Saas-Grund ihre Häuser verlassen. Geologen hatten an der Zunge des Triftgletschers in den vergangenen Wochen stärkere Bewegungen gemessen, zuletzt bis zu 130 Zentimeter am Tag, wie die Einsatzleitung aus Polizei, Feuerwehr und Zivilschutz am Samstag berichtete.

Sie rechnete innerhalb von Stunden mit dem Abbruch. Der Gletscher mit einem Ausgangspunkt auf über 3.300 Metern Höhe geht seit 1986 kontinuierlich zurück, insgesamt mehr als zwei Kilometer bis 2015, wie die Statistik zeigt. Dabei könnte eine Eislawine ausgelöst werden, die das Dorf erreichen könnte. Das Gebiet unterhalb des Gletschers und die Wanderwege in der Region wurden gesperrt. Eine Bergbahn stellte den Betrieb ein. Eine Straße wurde gesperrt.

Ende August hatte ein gewaltiger Felssturz in Graubünden eine Geröll- und Schlammlawine ausgelöst, die das Dorf Bondo erreichte. Acht Wanderer wurden wahrscheinlich mitgerissen, darunter vier Deutsche. Die Behörden gaben die Suche nach ihnen nach mehreren Tagen auf. Im Dorf wurde niemand verletzt, weil die Einwohner nach einer Warnung rechtzeitig flüchten konnten. Am Dorfrand wurden einige Häuser vom Schlamm eingeschlossen; in einem Bachbett und auf der Straße türmte sich eine meterhohe Geröllschicht.
 

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