Regeln & Sanktionen gefordert

Islam-Experte erklärt, warum sich arabische Männer schwerer integrieren

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Islam-Experte Ahmad Mansour erklärt, warum sich arabische Männer mit der deutschen Kultur schwertun. 

Der israelisch-arabische Psychologe und Autor Ahmad Mansour hat in einem Interview mit "Focus Online" erklärt, dass Integration nicht bedeutet, die Vielfalt zu feiern, sondern Regeln festzulegen.

Mansour, der seit 15 Jahren in Deutschland lebt und die deutsche Staatsbürgerschaft hat, fordert ein selbstbewusstes Auftreten des Staates gegenüber Migranten, denn: "Im Moment treffen die Flüchtlinge auf eine unsichere Gesellschaft, die selbst nicht versteht, was die eigenen Werte sind." Damit Integration funktionieren könne, brauche es klare Regeln.

Mansour brauchte selbst länger, um sich auf deutsche Kultur einzulassen

Arabische Männer haben größere Integrationsprobleme als andere Migranten, da ihre Community homogener und kleiner sei als andere und sie dadurch enger miteinander vernetzt und abhängig voneinander seien. Im Interview spricht er auch offen darüber, dass er anfangs länger gebraucht hat, um sich auf die deutsche Kultur einzulassen. Er hätte mit dem Verlassen der patriarchalischen Gemeinschaft viel Druck hinter sich gelassen. 

Mansour nannte vier Themen, die eine Integration verhindern würden: Dazu zählen die bereits erwähnten patriarchalischen Strukturen der Heimatkultur, Religionsfreiheit, Antisemitismus und Meinungsfreiheit. So würden arabische Migranten nicht verstehen, dass Kritik nicht immer mit einem Angriff gleichzusetzen sei. 

Er fordert Integrationskurse, die auch Konfliktthemen wie die sexuelle Selbstbestimmung aufgreifen, ein Schulsystem sowie ein Belohnungs- und Sanktionsmodell für Integration. So soll jemand, der sich gut integriert, die Staatsbürgerschaft erhalten. Umgekehrt müssten Menschen, die sich nicht integrieren im Extremfall abgeschoben werden. 

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