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Russland will S-300-Flugabwehrsystem nach Syrien liefern

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Verteidigungsminister: Russland müsse wegen Israels Vorgehen diese Maßnahme treffen.

Russland will in den nächsten zwei Wochen das S-300-Flugabwehrraketen-System an das Bürgerkriegsland Syrien liefern. Dies erklärte der russische Verteidigungsminister Sergej Schoigu am Montag in Moskau, wie die russische Agentur Sputnik berichtete. Russland müsse wegen Israels Vorgehen diese Maßnahme treffen, so Schoigu.

Nach dem Abschuss eines russischen Militärflugzeugs über Syrien in der Folge von israelischen Luftangriffen sieht Russland sein Verhältnis zu Israel beschädigt. Ein russisches Aufklärungsflugzeug Il-20 mit 15 Soldaten am Bord war am vergangenen Montagabend über dem Mittelmeer einem Fehltreffer der syrischen Luftabwehr zum Opfer gefallen. Die Syrer hatten auf vier angreifende israelische Jets gezielt.

"Die syrischen Streitkräfte werden innerhalb der nächsten zwei Wochen ein modernes S-300-Flugabwehrraketensystem erhalten. Es ist in der Lage, Luftangriffskräfte aus einer Entfernung von mehr als 250 Kilometern abzufangen und gleichzeitig mehrere Luftziele zu treffen", so Schoigu. Das S-300-System werde dank seines Störschutzes und seiner Feuergeschwindigkeit die Kampfmöglichkeiten der syrischen Luftabwehr wesentlich erhöhen, so der russische Verteidigungsminister.

Russland werde auch automatisierte Steuerungssysteme für die Luftabwehr an Syrien liefern, sagte Schoigu. Diese seien bisher nur im Dienst der russischen Armee gewesen.

Russland hatte vor Jahren mit Israel vereinbart, die Lieferung von S-300 an Syrien auszusetzen, berichtet die deutsche Agentur dpa. Nach dem Luftangriff der USA, Großbritanniens und Frankreichs auf syrisches Territorium im April 2018 kündigte Moskau demnach an, diese Zusage möglicherweise aufzuheben.

"Die israelischen Besatzungen, die die Situation in der Luft perfekt kannten, nutzten das russische Flugzeug als Deckung, was zu seinem Abschuss und zum Tod von 15 unserer Militärs führte. Dies hat uns zur Ergreifung angemessener Maßnahmen gezwungen, um die Sicherheit der russischen Militärs zu erhöhen sowie die Aufgaben im Kampf gegen den internationalen Terrorismus in Syrien zu erfüllen", erklärte Schoigu laut Sputnik.

   Russland ist die wichtigste Schutzmacht des syrischen Präsidenten Bashar al-Assad.
 

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