Höcke löste mit massiver Kritik am Holocaust-Gedenken der Deutschen Empörung aus.
Thürings AfD-Vorsitzender Björn Höcke hat mit massiver Kritik am Holocaust-Gedenken der Deutschen Empörung ausgelöst. Offensichtlich mit Blick auf das Holocaust-Mahnmal in Berlin sagte Thüringens Landesvorsitzender: "Wir Deutschen, also unser Volk, sind das einzige Volk der Welt, das sich ein Denkmal der Schande in das Herz seiner Hauptstadt gepflanzt hat." SPD und Grüne kritisierten ihn scharf.
Zudem verglich der AfD-Mann auf einer Veranstaltung der Jungen Alternative am Dienstagabend in Dresden die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) mit dem ehemaligen DDR-Staatschef Erich Honecker. Höcke sagte in Dresden, bis jetzt sei der deutsche Gemütszustand der "eines brutal besiegten Volkes". "Anstatt die nachwachsende Generation mit den großen Wohltätern, den bekannten, weltbewegenden Philosophen, den Musikern, den genialen Entdeckern und Erfindern in Berührung zu bringen, von denen wir ja so viele haben,...vielleicht mehr als jedes andere Volk auf dieser Welt ..., und anstatt unsere Schüler in den Schulen mit dieser Geschichte in Berührung zu bringen, wird die Geschichte, die deutsche Geschichte, mies und lächerlich gemacht", sagte der beurlaubte Gymnasiallehrer.
"Hetz-Rede"
SPD-Vize Ralf Stegner sprach auf dem Kurznachrichtendienst Twitter von einer "Hetz-Rede" und forderte: "Null Einfluss für das Neonazipack!" Die Grünen-Vorsitzende Simone Peter nannte die Rede des AfD-Politikers "unsäglich". "Die AfD muss sich unmissverständlich davon distanzieren und sich bei unseren jüdischen Freundinnen und Freunden entschuldigen."
Die erst 2013 gegründete rechtspopulistische AfD ist in 10 von 16 deutschen Landesparlamenten vertreten. In nationalen Umfragen liegt sie stabil über zehn Prozent und dürfte damit im September auch in den Bundestag einziehen.