Die NATO kann im Rahmen der Operation "Mushtarak" einen großen Erfolg feiern.
Über der einstigen Taliban-Hochburg Marjah weht die afghanische Flagge. Knapp zwei Wochen nach Beginn der von der NATO gestützten Großoffensive "Mushtarak" gegen die Islamisten in der südafghanischen Provinz Helmand haben das Militär und die afghanischen Behörden offiziell die Kontrolle über die größte Stadt der umkämpften Region übernommen. Bei einer Zeremonie mit Vertretern der afghanischen Armee und der Internationalen Schutztruppe ISAF hissten Regierungsvertreter am Donnerstag die Nationalflagge über der Bezirkshauptstadt Marjah.
Versteckte Bomben
Die etwa 80.000 Einwohner zählende Stadt war
bis vor wenigen Tagen eine Hochburg der Aufständischen in der Region. "Nun
wird es Sicherheit, Arbeit und Regierungsführung geben", erklärte Helmands
Gouverneur Gulab Mangal. Die Operation "Mushtarak" ("Gemeinsam") gegen die
Aufständischen in Helmand ist die bisher größte Offensive seit dem Sturz des
Taliban-Regimes Ende 2001. Insgesamt sind daran 15.000 afghanische und
ausländische Soldaten beteiligt. Mit der seit dem 13. Februar laufenden
Offensive, die von schweren Verlusten unter der afghanischen
Zivilbevölkerung bei NATO-Luftangriffen überschattet ist, sollen die Taliban
aus zwei Distrikten in der Unruheprovinz vertrieben werden.
Nach NATO-Angaben gibt es immer wieder Gefechte in der Stadt, in den vergangenen Tagen seien aber immer mehr Einwohner zurückgekehrt und Geschäfte hätten wieder geöffnet. Immer öfter gingen auch Hinweise aus der Bevölkerung auf versteckte Bomben ein. Marjah diente den Taliban als Umschlagplatz für Drogen und als logistische Basis.